Wahlen in Deutschland in Zahlen: geteiltes Land | Deutschland | DW

Wo gewinnen verschiedene Spiele?

Deutschland ist ein sehr gespaltenes Land, was das Wahlverhalten angeht. Im Großen und Ganzen dominieren die Christlich Demokratische Union (CDU) und die Bayern (CSU) im Süden und in Teilen des Westens und die Sozialdemokratische Partei (SPD) in ganz Deutschland, außer im Südosten, wo die Alternative für Deutschland (AfD) dominiert. Die Grünen haben ihre Hochburgen in den Großstädten und in Universitätsstädten in ganz Deutschland.

Der Großteil Bayerns wird immer noch von der CSU dominiert, obwohl sie die schlechtesten Ergebnisse seit 1949 verzeichnet. Einzige Ausnahme ist München, wo die Grünen die stärkste Partei sind. Baden-Württemberg im Südwesten stellte mit seiner von den Grünen geführten Regierung die Mehrheit für die CDU. Auch in dieser Hinsicht konnten vor allem die Universitätsstädte Freiburg, Tübingen und Heidelberg mit vielen jungen Wählern die Grünen gewinnen.

AfD-Phänomen

Deutschlandweit hat die AfD vor allem im Westen Punkte verloren, oft im einstelligen Bereich. Doch im Südosten Deutschlands gibt es einen rechtspopulistischen Gürtel: Die AfD dominiert fast ganz Sachsen, aber auch Südthüringen und die Südspitze von Sachsen-Anhalt.

Welche Themen sind den Wählern am wichtigsten?

Generell hatten die Themen Soziale Sicherheit, Umwelt und Klima sowie Wirtschaft und Beschäftigung bei den Bürgerwahlentscheidungen höchste Bedeutung, wenn auch – je nach Präferenz der Parteien – mit sehr unterschiedlichem Gewicht.

Die Wähler der Christlich Demokratischen Union beispielsweise bevorzugen wirtschaftliche Themen, während ihnen Umwelt und Klima weniger wichtig sind. Die Wähler von Los Verdes wiederum sorgen sich vor allem um die Klima- und Umweltpolitik, SPD und La Izquierda vor allem um die soziale Sicherheit, während AfD-Anhänger um Einwanderungsfragen zutiefst besorgt sind. .

Wahlbeteiligung nach Einkommen

Nach Angaben der Bundeswahlkommission lag die Wahlbeteiligung der 60,4 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland mit 76,6 Prozent etwas höher als bei der Wahl vor vier Jahren, als sie 76,2 Prozent betrug.

Der Anteil variiert zwischen dem Landkreis Duisburg II im Ruhrgebiet mit 63,3 Prozent Anteil und dem Landkreis München-Land mit 84,8 Prozent. Kaum ein Stadtteil ist wohlhabender als der Münchner Süden, während Duisburg II im Brennpunkt gesellschaftlicher Probleme steht, was die These bestätigt, dass soziale Unterschiede die Wahlbeteiligung beeinflussen: Je reicher die Menschen sind, desto eher wählen sie.

Die Auswahl hängt vom Alter ab

Die stärksten Unterschiede bei den Wählern zeigten sich nach Altersgruppe. Tatsächlich gehören die alten Mehrheitsparteien SPD und CDU/CSU eher zu den alten Parteien, während nur wenige junge Wähler von ihnen angezogen werden. Angesichts der relativ großen Zahl älterer Menschen in Deutschland und wenigen jungen Menschen wird deutlich, wie abhängig SPD und CDU/CSU von älteren Wählern sind.

Gewohnheit, nach Geschlecht zu wählen

Wählen Frauen anders als Männer? In gewissem Maße taten sie es. Aber es kommt auf die Partei an.

Während so unterschiedliche Parteien wie CDU/CSU und Linkspartei gleichermaßen von Frauen und Männern unterstützt werden, haben beispielsweise die Grünen eine geringe weibliche Dominanz bei ihren Wählern. Dagegen sind die FDP und in stärkerem Maße die AfD eindeutig die „Männerparteien“ bei den Wählern.

Anteil weiblicher Infografiken im ES-Bundestag 2021

Frauenanteil im Bundestag

Dies spiegelt sich in der Zusammensetzung der Fraktion im neuen Bundestag wider. Auch die von Frauen gewählten Grünen verfügen in ihrer Fraktion über eine Frauenmehrheit.

Dagegen besteht die AfD-Fraktion im Bundestag mit einer Quote von 87 Prozent überwiegend aus Männern. Für die AfD scheint das keine große Sache zu sein, da sie überwiegend von Männern gewählt wird. Allerdings haben die Konservativen ein Problem: Obwohl Frauen und Männer zu gleichen Teilen für CDU und CSU stimmen, sind die konservativen Abgeordneten im Bundestag mit nur 23 Prozent klar in der Minderheit.

(gg)

Adelmar Fabian

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