Polen spielt mit Hass auf Deutschland

Der Warschauer Korrespondent der Tageszeitung Die Welt, Philipp Fritz, erinnerte zunächst an in Warschau verteilte Plakate mit „drastischen Motiven“, die deutsche Politiker, darunter Präsident Frank Walter Steinmeier, mit Nazi-Verbrechern – Hitler und Goebbels – zeigten. Er zitierte auch die Vorwürfe von Jarosław Kaczyński gegen die deutsche Regierung, angeblich ein „Viertes Reich“ errichten zu wollen.

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Wie PiS die öffentliche Meinung gegen Deutschland reguliert

„Kaczyńskis Plakatkampagne und Statements sind nur zwei Beispiele für die gewaltsame Manipulation der öffentlichen Meinung, die 2015 mit dem Wahlsieg der PiS an Fahrt gewonnen hat. In keinem anderen EU-Land werden antideutsche Vorurteile so oft verwendet wie in Polen. Die Hassspiele gehören zum Repertoire der politischen Klasse, der Staatsmedien, aber auch der Künstler, die für sie angemessene und verantwortungsvolle Plakate gestalten, schreibt Philipp Fritz.

Laut deutschen Journalisten erhebliche Kritik an der Gaspipeline nordisch 2, ob die Polemik mit der deutschen Migrationspolitik keine große Rolle mehr spielt. Die Äußerungen der Politik und im Fernsehen werden dagegen vom verzerrten Deutschlandbild im Spiegel dominiert.

Deutschland wurde als ein Imperium dargestellt, das keinen Fortschritt Polens wollte, und war neidisch auf den wirtschaftlichen Erfolg Polens. Angeblich wurde aggressiver Liberalismus kritisiert. Der angebliche deutsche „Superstaat“, den die neue Bundesregierung in Europa errichten will, sei eine Bedrohung – erwähnt der Autor.

Diese Kritik wird oft von Vergleichen mit dem Nationalsozialismus und falschen Anschuldigungen begleitet, etwa von Behauptungen über systematische Diskriminierung von in Deutschland lebenden Polen. Fritz stellte fest, dass die Wirtschaftsbeziehungen sehr gut und die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich sehr eng sei.

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Berlins vorsichtige Reaktion

Die Manipulation der öffentlichen Meinung durch die polnische Seite wurde von deutschen Politikern lange Zeit als „isolierte Fallserie“ abgetan. Derzeit hat der Vorfall jedoch Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen, auch wenn deutsche Politiker öffentliche Äußerungen unterlassen, um die Beziehungen zu Warschau nicht weiter zu belasten.

„Allerdings werden die Berliner Meinungsforscher überall Zweifel sehen, ob Polen ein verlässlicher Partner bei der Gestaltung der Zukunft der EU ist“, schrieb Die Welt.

Dieser Eindruck wird von Experten bestätigt, die sich mit den polnisch-deutschen Beziehungen beschäftigen. Agnieszka ada-Konefał, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Polenangelegenheiten in Darmstadt, erklärte, die Motive der deutschfeindlichen Kampagne müssten in der Innenpolitik zu suchen sein. „In 17 Prozent. Polnische Wähler können hartnäckige Vorurteile gegenüber Deutschland äußern. Das entspricht den harten PiS-Wählern in Höhe von rund 20 Prozent“, so der Experte.

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Kontraproduktiver Effekt

Laut Adam Traczyk von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) ist deutschfeindliche Propaganda „zwecklos und irrational“. „Es geht nicht um schwierige Interessen, sondern darum, Recht zu haben, moralische Überlegenheit zu spüren“, glaubt der Experte. Polen habe damit das Gegenteil des gewünschten Effekts erreicht. „Polen schätzt diese Politik auf internationaler Ebene nicht, im Gegenteil“, sagte Traczyk.

Auch Lada-Konefał sieht die hinter dieser Aktion vereinbarte genaue Strategie nicht. Ihm zufolge konkurrieren Politik und Medien miteinander, wer Deutschland härter treffen wird. Der Experte betonte, dass Kaczyński „den Feind überall sieht und sich grundsätzlich nicht für Außenpolitik interessiert“. Die Parteibehörden der PiS haben ein System geschaffen, in dem einzelne Teilnehmer versuchen, alle anderen zu übertrumpfen. Propaganda richtet sich nicht nur gegen Deutschlands Nachbarn. “ Die breitere Kampagne kritisieren sie die Europäische Union , den Westen, den Liberalismus “ – erklärt ada-Konefał.

Fritz weist darauf hin, dass Politiker, denen konstruktive Beziehungen zu Deutschland am Herzen liegen, nicht auf Unterstützung zählen können. „Außenminister Jacek Czaputowicz ist bekannt für seine gemäßigten Äußerungen und die guten Beziehungen zu Deutschlands Diplomatiechef Heiko Maas. Im August 2020 trat er zurück. In Warschau hieß es, sein Stil gefalle der Parteiführung nicht“, lasen wir über Die Welt.

Das Material von Philip Fritz wurde am Sonntag, 9. Januar, in der Welt am Sonntag veröffentlicht und soll diese Woche in der Online-Ausgabe der Welt erscheinen.

Artikel kommt von der Seite deutsche Welle

Eckehard Beitel

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