Läuft er immer noch die „Tötungsmaschine“? Deutschland beurteilt eine Sekretärin aus dem Lager Stutthof

Es ist seltsam genug, die Schuld eines 96-jährigen Pflegeheimbewohners aus Quickborn in Norddeutschland zu beurteilen. Doch als Irmgard Furchner, ein Mädchen namens Dirksen, als Sekretärin im KZ Stutthof anfing, war sie erst 18 Jahre alt. Furchner war heute nicht zum Prozessauftakt in Itzehoe eingetroffen, das Gericht hat umgehend Haftbefehl gegen ihn erlassen. Aber nach ein paar Stunden hat die Polizei ihn aufgespürt.

Vom 1. Juni 1943 bis zum 1. April 1945 war das deutsche Mädchenbüro eine Schreibmaschine in einem Konzentrationslager bei Danzig, wo 65.000 Häftlinge starben, von Juden über polnische Guerillas bis hin zu sowjetischen Kriegsgefangenen. Dort diktierte der berüchtigte Lagerkommandant SS-Obersturmbannführer Paul-Werner Hoppe sein Todesurteil.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft half Furchners Arbeit bei der systematischen Tötung von Stutthof-Häftlingen. Lex Demjanjuk, das innovative deutsche Gesetz des frühen 21. .

Dreimal, 1954, 1964 und 1982, stellten Furchners deutsche Behörden seine „Arbeit“ in Stutthof in Frage. Sie behandelten ihn immer wie einen Zeugen der Schrecken, die in den Konzentrationslagern passierten.

Wie Holocaust-Anwalt Christoph Rückel dem DDR-Sender mitteilte, erledigte Furchner die gesamte Korrespondenz des Lagerkommandanten. Damit wies er die Argumentation des Anwalts der Angeklagten Wolf Molkentin zurück. Dem Spiegel sagte er, sein Mandant hätte vor Stutthofs Entsetzen „beschützt“ werden können.

Laut Spiegel hat der ehemalige Sekretär ohne Wissen seines Anwalts einen Brief an die Vorsitzende Richterin Dominika Große geschickt. Er schrieb darin, dass er nicht verstehe, warum er 76 Jahre später nach seiner Tätigkeit in Stutthof vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Furchner forderte in seinen Schriften auch, nicht persönlich an der Verhandlung teilnehmen zu müssen. Aus dem ärztlichen Gutachten ging jedoch hervor, dass der Angeklagte in einem so guten Gesundheitszustand war, dass er täglich bis zu 2 Stunden persönlich anwesend sein konnte. Immerhin hat er den Beginn des Prozesses ohne Entschuldigung übersprungen.

Halte die Tötungsmaschine am Laufen

In einem Prozess mit seinem ehemaligen Chef Hopp, der wegen seiner Verbrechen eine neunjährige Haftstrafe in der ehemaligen Bundesrepublik verbüßt, sagte Irmgard Furchner vor Jahren aus, dass „Dokumente über die Vergasung von Menschen nicht durch seine Hände gegangen sind oder von Hoppe übersprungen wurden. “ Nach Angaben der Sekretärin sprachen die Mitarbeiter von Hinrichtungen in den Lagern, aber sie passierten nicht so oft, dass man den Eindruck hatte, dass in Stutthof jeden Tag Menschen getötet würden.

Molkentins Anwalt wird vor Gericht operieren und sagen, in Mitteilungen seines Mandanten seien die Nazi-Tötungen an unbequemen Menschen unter scheinbar unschuldigen Worten wie Sonderbehandlung versteckt worden. Als ein Gericht in Lüneburg jedoch Oskar Gröning, einen ehemaligen Buchhalter von Auschwitz, zu 4 Jahren Gefängnis verurteilte, erklärte er, es müsse nicht beweisen, was der angeklagte KZ-Mitarbeiter an diesem Tag getan habe. Entscheidend ist, ob der Angeklagte aufgrund seiner Tätigkeit dazu beigetragen hat, die „Tötungsmaschine am Laufen zu halten“.

Eine Reihe von Interessenten für den Prozess mit Irmgard Furchner.

Aufgrund des großen öffentlichen und medialen Interesses fand der Prozess gegen Irmgard Furchner nicht im Gerichtsgebäude Itzehoe, sondern in der Lobby des dortigen China Logistics Center statt.

Am 1. Oktober jährt sich die Entscheidung der NS-Führung in den Nürnberger Prozessen zum 75. Mal. Eine Woche nach Furchner begann der Prozess in Neuruppin bei Berlin, als der ehemalige KZ-Aufseher seinen 100. Geburtstag feierte. Darüber hinaus arbeiteten deutsche Ermittler laut The Times of Israel parallel an 8 weiteren ähnlichen Fällen, an denen ehemalige Mitarbeiter von Buchenwald und Ravensbrück beteiligt waren. Der letzte Häftling im Juli dieses Jahres war der ehemalige Aufseher und SS-Angehörige Bruno Dey. Dafür verhängte das Gericht eine zweijährige Bedingung.

Adelmar Fabian

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