Deutschland sucht nach einem vermissten 11-jährigen Mädchen. Er ist wahrscheinlich bei einer Sekte mit Sitz in der Tschechischen Republik

Nach dem Verschwinden eines 11-jährigen Mädchens in Bayern liegen den Behörden Hinweise vor, dass das Kind dem Kult der Zwölf Stämme angehört. Aufgrund der Maßnahmen der deutschen Behörden zog er in den letzten Jahren nach Tschechien. DPA informierte den Fall.

Laut DPA akzeptieren Pflegeeltern Töchter eine E-Mail des Absenders, die möglicherweise der Sekte zugeordnet werden könnte, sagte der Sprecher Deutsch Polizei. Auch mehrere deutsche Medien berichteten über die E-Mail. Ihnen zufolge kehrte das Mädchen mit ihren leiblichen Eltern zurück, die mit der Sekte der Zwölf Stämme verwandt waren.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Augsburg sagte, die E-Mail werde authentifiziert. Die Zwölf-Stamm-Sekte hat in der Vergangenheit wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass sie das Schlagen von Kindern als eine angemessene Erziehungsmethode betrachtet.

„Da nicht auszuschließen ist, dass die eigenen Eltern des Mädchens mit dem Verschwinden in Verbindung stehen, hat auch die Kriminalpolizei Dillingen erste Ermittlungen aufgenommen“, teilte die Polizei am Wochenende mit. Das Kind verschwand am Samstag beim Laufen in Holzheim und kehrte nie in seine Adoptivfamilie zurück.

Deutsche Ermittler untersuchen auch, ob das Mädchen bei einer von zwei sektiererischen Firmen in Tschechien war, sagte ein deutscher Polizeisprecher. Nach Angaben der Datenschutzbehörde ist nicht klar, ob die tschechische Polizei in dem Fall aktiv war.

Die tschechische Polizei prüfe jetzt deutsche Parteiangaben, sagte David Schön, Sprecher des Polizeipräsidiums. „Ich kann bestätigen, dass die deutsche Seite über die Gemeinsame Zoll- und Polizei-Kooperationsstelle in Schwandorf an uns herangetreten ist und wir derzeit auf unserem Territorium alle notwendigen Schritte unternehmen, um die aus Bayern erhaltenen Informationen zu überprüfen“, sagte er. „Es gibt keine weiteren Informationen zu diesem Fall“, fügte er hinzu.

In den bayerischen Dörfern Klosterzimmern und Wörnitz lebten einst zwölf Stämme. Vor acht Jahren holten die Behörden 40 Jungen und Mädchen unter dem Vorwurf, sie geschlagen zu haben, aus der Gemeinde und brachten sie in Pflegefamilien und Waisenhäuser. Dies hat zu mehrjährigen Rechtsstreitigkeiten geführt. Ein Sektenerzieher wurde sogar zu einer bedingungslosen Freiheitsstrafe verurteilt.

Die leiblichen Eltern der Kinder lehnten die Entziehung des Sorgerechts ab, aber der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied 2018, dass das Urteil des deutschen Gerichts zulässig war.

Zwölf Stammesangehörige zogen aus Bayern nach Tschechien, wo ihr nach Angaben der Datenschutzbehörde auch der Betrieb von Privatschulen untersagt wurde.

Adelmar Fabian

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