Der illegale Handel mit menschlichen Organen hat in Bulgarien einen neuen Skandal ausgelöst

Unter dem ehemaligen bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borisov können staatliche Krankenhäuser illegale Organtransplantationen durchführen. Dies geht auf eine Erklärung des örtlichen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag zurück. Borisov hat die Balkanregierung die meiste Zeit des letzten Jahrzehnts geführt und ist im Mai dieses Jahres vom Premierminister zurückgetreten.

Laut bulgarischen Medien werden arme Patienten gezwungen, Organe zu entnehmen, damit sie sie wohlhabenderen Menschen geben können. Gleichzeitig handeln Patienten, die für den Service offenbar hohe Summen aus dem eigenen Portemonnaie zahlen, unter falschen Identitäten. Nach Angaben des örtlichen Ministeriums haben die Behörden „allen Grund zu der Annahme, dass Spender und Empfänger nicht miteinander verwandt sind“, wie es das Gesetz vorschreibt. Die Operation wurde angeblich in einem der größten bulgarischen Krankenhäuser in Sofia Lozenets durchgeführt.

In den letzten zwei Jahren hat das Krankenhaus in einem solchen Szenario 14 Nierentransplantationen durchgeführt. Laut den vom Brüsseler Server Euractiv zitierten Dokumenten kamen alle Organspender aus der Ukraine und Moldawien, während die Empfänger aus Ländern wie Israel, Japan und Oman kamen.

Laut dem kürzlich ernannten bulgarischen Gesundheitsminister Stoycha Kacarov führte ein ungenannter hochrangiger Beamter auf diese Weise Lebertransplantationen durch. Ihm zufolge wird der Fall von der Polizei untersucht. Krankenhausmanagement in Sofia ist in Freitag freigegeben. Laut Kacarov besteht zudem der Verdacht, dass Ärzte mit Geldern der Krankenkasse (NZOK) 60 Patienten, die noch nie ins Krankenhaus eingeliefert wurden, illegal behandelt haben.

Lange wurde spekuliert, dass hierzulande illegale Operationen durchgeführt werden. Dies ist jedoch das erste Mal, dass die bulgarische Regierung diese Praxis bestätigt, sagte er Durchschnitt. In diesem Zusammenhang ist das Gesundheitsministerium besorgt, dass dieser Vorfall eine starke internationale Reaktion auslösen wird. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, By Nicolenko, reagierte unterdessen auf Berichte aus Bulgarien angekündigtdass die ukrainischen Behörden „die ukrainische Botschaft in Sofia angewiesen haben, diese Informationen zusammen mit bulgarischen Polizeibeamten zu überprüfen“.

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass Kritik am Kabinett von Premierminister Borisov laut wird. Bulgarische Politiker werfen ihm vor, staatliche Institutionen vor allem um der Oligarchie willen zu schwächen. Bulgarien ist laut der NGO Transparency International das korrupteste Land der EU. Korruption ist auch im aktuellen Wahlkampf ein großes Thema.

Der Chef der Übergangsregierung ist nun ein enger Mitarbeiter des bulgarischen Präsidenten Stefan Janev, der das Land zu vorgezogenen Wahlen führen wird. Sie findet am 11. Juli in dem Balkanland statt.

Adelmar Fabian

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