Trendwende in Deutschland: SPD baut Vorsprung vor CDU weiter aus

Die SPD hat bei der jüngsten Insa-Umfrage den Vorsprung von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Konservativen Union (CDU/CSU) gefestigt. Die Wahrscheinlichkeit, nach der Bundestagswahl im September eine Koalitionsregierung mit der Linken zu bilden, steigt, berichtete Reuters am Montag.

Laut einer am Montag in der Tageszeitung Bild veröffentlichten Umfrage werden nun 25 Prozent der Bürger die SPD wählen, das sind zwei Prozent mehr als vor einer Woche und das beste Ergebnis seit vier Jahren. Weitere Impulse für die deutschen Sozialdemokraten kamen einen Tag, nachdem SPD-Wahlchef und Kanzler Olaf Scholz laut einer Schnellumfrage die Debatte mit seinem CDU/CSU-Herausforderer Armin Laschet und den Grünen Annalena Baerbock gewonnen hatte.

Der konservative Block hat im Vergleich zur vorherigen Insa-Umfrage drei Prozent verloren und liegt nun auf einem Rekordtief von 20 Prozent. Die Grünen werden nun 16,5 Prozent der Deutschen wählen, die liberale FDP 13,5 Prozent, die zuwanderungsfeindliche Alternative für Deutschland (AFD) 11 Prozent und die Linksextreme sieben Prozent der Wahlberechtigten.

Insa-Vorsitzender Hermann Binkert merkte an, Laschet könne nun nur noch Kanzler werden, wenn die sogenannte „jamaikanische“ Koalition aus „schwarzen“ Konservativen, Grünen und „gelben“ Liberalen gebildet werde.

„Olaf Scholz wird vier Optionen haben, die Regierung zu führen“, sagte Binkert dem amtierenden Finanzminister. Dazu gehört eine „Ampel“-Koalition mit den Grünen und der FDP oder sogar eine linke Kombination mit den Grünen und der Linken. Eine andere Möglichkeit ist die Bildung einer SPD-Koalitionsregierung mit Grünen und CDU/CSU oder mit Konservativer Partei und FPD.

Konservative Politiker haben Laschet verteidigt, dem es in der Fernsehdebatte am Sonntag nicht gelungen war, den Wahlkampf der CDU/CSU wiederzubeleben. Der CDU-Vorsitzende ist unter Beschuss geraten, seit ihn Kameras beim Lachen erwischt haben, als er die vom Juli-Hochwasser betroffenen Gebiete besuchte.

„Wir müssen in den nächsten vier Wochen kämpfen“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Bild-Fernsehen. „Der Trainer wechselt während des Spiels nicht“, sagte Spahn.

Die CDU hat zuletzt einen bemerkenswerten Rückgang der Präferenzen erlebt, nachdem sie in den letzten 16 Jahren unter Merkel stärkste Regierungspartei war. Merkel kandidiert nicht bei der Wahl am 26. September und beabsichtigt, sich zurückzuziehen.

Adelmar Fabian

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