Marian Kmita: Und warum nicht Jorginho?

Zwar sind seit der „France Football“-Gala einige gute Tage vergangen, aber hier und da wird noch diskutiert, ob Robert Lewandowskis zweiter Platz im Rennen nach dem „Ballon d’Or“ ein Erfolg oder eine Niederlage für die Stangen. Und vielleicht wird es bei der Einschätzung dieser Tatsache noch lange keinen Konsens geben, aber heute lohnt es sich, unseren polnischen Orbit zu verlassen und dieses Phänomen aus der notwendigen Distanz zu betrachten.

Ausländische Medien, insbesondere deutsche und französische, sind dafür am besten geeignet, da sie eine Vielzahl extremer Ansichten und Argumente präsentieren. Die Medien in Deutschland behandeln die Erfolgschancen von Lewandowski so, wie es Polen erhofft, da der Bayern-Star als klarer Ersatz für den deutschen Fußballermangel im Rennen um Messi gehandelt wird. Daher vielleicht die vielzitierten emotionalen Aussagen von Jürgen Klopp und Lothar Matthäus, die ihre Enttäuschung über das Endergebnis der Volksabstimmung nicht verbergen. Und es klingt ein bisschen wie in Deutschland in unserem Land, es läuft auf wütende Parolen hinaus: – „Na, verdammt, wenn nicht jetzt, wann dann?“

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Die französischen Medien sind auf einer ganz anderen Seite. Generell überrascht das Fehlen eines „FF“-Volksabstimmungs-Hauptpreises für Lewandowski hier niemanden, da andere Kontroversen für sie viel interessanter sind. Obwohl der Sieg von Lionel Messi von niemandem geschmälert wurde, da er ein völlig natürliches und wohlverdientes Phänomen war, wurde die Aussage des Chefs des französischen Fußballverbandes, Noel Le Graet, mit Begeisterung zitiert. Er ärgerte sich öffentlich über den fehlenden Podestplatz für Karim Benzema und suchte in den Folgen des sogenannten Rekordskandals nach versteckten Gründen für diese Tatsache.

Die gefeierte Sportzeitung L’Equipe verglich im Titel eines Artikels zu den Umfrageergebnissen die Enttäuschung ohne Preis für Lewandowski mit einer ähnlichen Überraschung von Jorginho. Der Artikel lautet: „Favorit des abgesagten Goldenen Balls von vor einem Jahr – Lewandowski hat es nicht geschafft, gegen Messi zu gewinnen, aber Jorginho – Champions-League-Cup-Sieger mit Chelsea und Sieger – mit italienischem Team – es ist dieses Jahr EM.“

Ein weiterer Artikel feiert das Ende der Ära von Cristiano Ronaldo, der zum ersten Mal seit 2010 vom Podium der „FF“-Abstimmung abstieg. In Klammern ist sein Alter – 37 Jahre – als mutmaßlicher und vernünftiger Grund für seine Abwesenheit von der Box deutlich angegeben.

An anderer Stelle fügte L’Equipe hinzu, dass der Erfolg Argentiniens bei der diesjährigen Copa America der entscheidende Faktor für Messis Sieg war. Und auch die Tageszeitung „Le Monde“ griff in seinen Kommentaren dieses Thema auf und betonte, dass es Lewandowski fehle und die schwache Leistung unseres Teams bei der EM Herrn Robert im Rennen um den Goldenen Ball nicht weitergeholfen habe. Außerdem zeigt „Le Monde“, dass Lewandowski von den Bayern selbst nicht geholfen wird. Die Tageszeitung betonte, dass Vereine wie Real Madrid oder Barcelona viel Mühe und Geld in die Förderung ihrer Stars stecken und beim FC Bayern die Mannschaft, also das Kollektiv, wichtig ist. Deshalb strahlt Star Robert Lewandowski im europäischen Fußball nur ein bisschen heller als die anderen Schlüsselfiguren im Team aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Und der letzte ist Neugier. Auf der Website „France Football“ gibt es eine Umfrage für Internetnutzer in der Kategorie Volksabstimmung. Und in der Kategorie – Spieler des Jahres – gewann Messi ebenfalls mit 35,4% der Stimmen. Anscheinend ist die zweite, obwohl noch nicht veröffentlichte, die „Linke“ und die dritte ist Benzema, daher ist die endgültige Entscheidung des diesjährigen Ballon d’Or möglicherweise nicht so fair, wie es in Polen und Deutschland scheint. Freuen wir uns übrigens alle über diesen zweiten Platz und lassen ihn Robert Lewandowski selbst ehren, denn nur Gott weiß, ob es in unserem Leben noch einmal passieren wird.

Marian Kmita, Polsat Sport

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Adelmar Fabian

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