In Deutschland kann die Inflation bis zu 10 Prozent steigen. Zentralbankchef besorgt über Rezession

„Das Ende des Neun-Euro-Rabatts auf Benzin und Tickets könnte die Inflationsrate um mehr als ein Prozent erhöhen“, sagte Nagel. „Insgesamt sind in den Herbstmonaten zehn Prozent Inflation möglich“, fügte er hinzu. In Deutschland gibt es von Juni bis Ende August jetzt eine niedrigere Kraftstoffsteuer und eine gesamtdeutsche Monatskarte für den Regional- und Stadtverkehr für neun Euro (ca. 220 CZK).

Auch die Inflation im nächsten Jahr wird laut Nagel zu hoch ausfallen. „Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die Inflation höher ausfallen wird als bisher angenommen und im nächsten Jahr im Durchschnitt bei etwa sechs Prozent liegen wird“, sagte der Notenbankchef. Bisher wird die durchschnittliche Inflation für das nächste Jahr auf 4,5 Prozent geschätzt.

Nagel forderte auch die Europäische Zentralbank (EZB) auf, die Zinsen weiter zu erhöhen. Im vergangenen Monat erhöhte die EZB als Reaktion auf einen starken Anstieg der Inflation erstmals seit 2011 die Zinsen, deutlicher als zuvor angekündigt. Der Leitzins stieg von einem Rekordtief von null Prozent, das seit 2016 gehalten wird, auf 0,50 Prozent. Die nächste Sitzung der EZB findet am 8. September statt.

Im Juli verlangsamte sich die jährliche Wachstumsrate der Verbraucherpreise in Deutschland von 7,6 Prozent im Juni auf 7,5 Prozent. Damit sank die Inflation den zweiten Monat in Folge. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist im zweiten Quartal ins Stocken geraten, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,8 Prozent gestiegen war. Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in Europa und der größte Handelspartner der Tschechischen Republik.

Reinhilde Otto

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