Ein Leser beansprucht sein Recht, Zweifel zu äußern. Aber in Wirklichkeit ist er eine rostfreie Gewissheit

Sehr geehrter Manager
Ich beneide ihn und viele andere um seine Fähigkeit, die sozialen Kategorien, denen jeder von uns angehört, durch ein paar Zeilen zu unterscheiden, allein auf der Grundlage dessen, ob er Zweifel an der vorherrschenden Erzählung hat. In Donno wurde er so weit gedemütigt, dass er ihn vielleicht sogar unter zumindest verdächtigen Umständen tötete. Die (angeblichen) Fake-News-Forscher haben das vom russischen Bataillon verursachte Bucha-Massaker aufgedeckt: Schade, dass auch in diesem Fall nachgewiesen werden kann, dass der Täter seit drei Jahren nicht mehr Teil der russischen Armee ist.

Seit Monaten wird uns von der Impfpflicht in Österreich und Deutschland als klare Maßnahme für die Gesundheit aller erzählt: In beiden Ländern ist sie nicht zugelassen. Hier kann man stundenlang fortfahren und mit Äschylus‘ Maxime schließen: Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer. Und eine Pandemie ist auch ein Krieg, besonders um Informationen. Und was viele um Schweigen bitten, ist genau das: Zweifel äußern zu können, nach der Wahrheit fragen zu können, ohne als Höhlenmensch, No-Vax, Sohn Putins bezeichnet zu werden.
Marco Panfilo
Venedig

Lieber Leser
aber hat er wirklich so viele zweifel? Es scheint mir nicht. Sie haben eigentlich viel Gewissheit. Wasserdicht für jedes Fragezeichen. Sie glauben fest daran, dass Dr. Di Donno wurde zu Tode überredet. Sie sind absolut davon überzeugt, dass das Massaker von Bucha eine Erfindung der Ukraine und des Westens war. Sie lehnen Impfstoffe und die Impfpflicht (die in Italien nie wirklich eingeführt wurde) entschieden ab und zitieren den Fall Deutschlands, ohne darüber nachzudenken, dass genau das passiert ist, was in Deutschland passiert ist, wo das Parlament den Vorschlag von Bundeskanzler Scholz abgelehnt hat, Impfungen obligatorisch zu machen über 60- ist ein klarer Beweis dafür, dass es keine Gesundheitsdiktaturen gibt. Natürlich ist es vollkommen in Ordnung, dass du so denkst. Es genügt jedoch, die Dinge beim Namen zu nennen und zu vermeiden, dass die Rolle des Opfers zum Schweigen gebracht wird, dem nicht einmal das Recht zugesprochen wird, zu zweifeln. Denn das stimmt nicht. Und weil er nicht gezögert hat. Es hat eine unerschütterliche Gewissheit, die jedoch nicht mit der Meinung vieler anderer übereinstimmt. Es muss akzeptiert werden. Ein Philosoph sagte: Der Zweifel ist der Wächter der Vernunft. Allerdings, solange diese Vernunft ihnen zuhören will. Das gilt natürlich für alle.

Eckehard Beitel

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