Deutschland hat Angriffe auf große Einkaufszentren und Nachtclubs verhindert. Einer der freigelassenen Gefangenen




CTK

Aktualisiert 03.12.2017 18:06

Die deutsche Polizei gab am Sonntag bekannt, dass sie einen am Samstagabend gestarteten Großeinsatz beendet hat, nachdem sie Informationen über eine mögliche Anschlagsdrohung in Offenburg im Südwesten des Landes erhalten hatte. Einer der festgenommenen Männer wurde freigelassen, der andere wird noch immer von der Polizei verhört. Zuvor hatte die Polizei ein Einkaufszentrum in der westdeutschen Stadt Essen den ganzen Samstag über wegen Geheimdienstwarnungen vor einer unmittelbaren Sicherheitsbedrohung geschlossen.

EssenDeutsch Die Polizei hat einen 20-jährigen Verdächtigen im Zusammenhang mit Drohungen mit einem Angriff auf einen Nachtclub in Offenburg im Südwesten des Landes festgenommen. Das teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Wegen der Bedrohung starteten die Behörden in der Nacht zum Sonntag einen großangelegten Sicherheitseinsatz in Offenburg. Bereits am Samstagmorgen hat die deutsche Polizei wegen einer Warnung von Geheimdiensten vor einer unmittelbaren Sicherheitsbedrohung ein Einkaufszentrum in der westdeutschen Stadt Essen für den ganzen Tag geschlossen.

Der in Offenburg festgenommene junge Mann soll im Internet einen Angriff auf eine Diskothek angekündigt haben. Waffen fand die Polizei bei dem Einsatz jedoch nicht. Offenburg liegt im Bundesland Baden-Württemberg, etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Frankreich entfernt.

Im nordrhein-westfälischen Essen glaubt die Polizei, durch ihren Einsatz am Samstag einen Terroranschlag auf eines der größten deutschen Einkaufszentren verhindert zu haben. Nach Informationen der dpa, die sich auf eine Sicherheitsquelle bezog, hatte der Fall einen islamischen Hintergrund. Angesichts der Warnung von Essen nahm die Polizei zwei Männer fest, verhörte sie und durchsuchte ihre Wohnung.

Ein Polizeisprecher sagte, einer der Festgenommenen sei am Samstagabend freigelassen worden, während der andere nicht vernommen worden sei. Das Essener Einkaufszentrum könne am Montag wie gewohnt öffnen, da es keine Hinweise darauf gebe, dass weiterhin Gefahr bestehe, sagte ein Polizeisprecher.

Hinter dem geplanten Anschlag in Essen steckte nach Angaben der Agentur dpa ein deutscher IS-Kämpfer, der aus Syrien über das Internet mehrere Personen in Deutschland kontaktierte.

Die Bild-Zeitung berichtete, dass syrische Kontakte mehreren Personen auch Anweisungen gegeben hätten, Bomben zu bauen. Der Angriff sollte am Samstagnachmittag stattfinden und die selbstgebauten Bomben wurden laut Bild offenbar in Rucksäcken versteckt und von Selbstmordattentätern in verschiedenen Teilen des Einkaufszentrums gezündet.

Laut AFP sperrte die Polizei auch die U-Bahn-Station am zentralen Limbecker Platz mit rund zweihundert Geschäften. Samstags besuchen normalerweise etwa 60.000 Menschen das Zentrum.

Deutschlands Geheimdienste schätzen, dass etwa 10.000 radikale Islamisten im Land leben, von denen etwa 1.600 unter Gewaltverdacht stehen.

Die radikale Organisation IS hat die Verantwortung für den Lkw-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr übernommen, bei dem zwölf Menschen getötet wurden, für einen Mord in Berlin Hamburg und ein Selbstmordanschlag in Ansbach mit fünfzehn Verletzten und ein Angriff eines Mannes mit einer Axt, der fünf Menschen in einem Zug in Bayern verletzte.

Reinhilde Otto

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