Deutsche katholische Priester fordern Vatikan heraus, segnen schwules Paar

Manche tun es im Freien, nicht um die Sonne zu genießen, sondern um von möglichst vielen Menschen gesehen zu werden. Andere blieben in ihren Kirchen, aber nachdem sie Regenbogenfahnen an ihren Giebeln aufgehängt hatten. Mehr als hundert katholische Priester segneten am Montag, 10. Mai, die Ehen gleichgeschlechtlicher Paare in Deutschland, vor allem im Nordwesten des Landes, und stellten sich öffentlich gegen den Vatikan.

Auf den Namen „Liebe triumphiert“ getauft, ist die Initiative eine direkte Reaktion auf einen Mitte März veröffentlichten Vermerk der Kongregation für die Glaubenslehre, der Homosexualität als „Pfirsiche“ und bekräftigt die Unfähigkeit gleichgeschlechtlicher Paare, das Sakrament der Ehe zu empfangen.

Wenn das Gremium, das für die starre Lehre innerhalb der katholischen Kirche zuständig ist, eine seit Jahren offene Debatte zum Stillstand bringen will, kann man zumindest sagen, dass dies nicht der Fall ist. Seit der Veröffentlichung der berühmten Note haben mehr als 2.600 Priester und Laien sowie fast 300 Theologieprofessoren eine Petition unterzeichnet, um ihre Missbilligung auszudrücken und stattdessen die Eheöffnung zu verteidigen. „An alle, die sich lieben“, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.

Umfangreiche interne Debatte

Vier Jahre nach der Abstimmung durch den Bundestag über ein Gesetz, das gleichgeschlechtlichen Paaren die standesamtliche Eheschließung und die Adoption von Kindern erlaubt, steht diese Initiative in einem ganz besonderen Kontext für die deutsche Katholische Kirche, verwickelt in eine breite interne Debatte, die ihre Demokratisierung aufs Spiel setzt Risiko. und seine Modernisierung, mit der Hoffnung, die Seiten eines Jahrzehnts umzublättern, das insbesondere von der Enthüllung der Pädophilie-Fallserie geprägt war.

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Der von der Bischofskonferenz und dem Deutschen Katholischen Zentralkomitee gemeinsam organisierte beispiellose Dialog mit dem Namen „Synodale Track“ befasst sich mit grundlegenden Fragen wie dem priesterlichen Zölibat, der Sexualmoral oder der Stellung der Frau in der Kirche. Es wurde Ende 2019 gestartet und soll 2022 enden.

Vor diesem Hintergrund war der Segen des gleichgeschlechtlichen Paares am Montag symptomatisch für die wachsende Kluft zwischen Teilen der deutschen katholischen Kirche und dem Vatikan. Sie offenbaren auch tiefe Spaltungen zwischen Katholiken jenseits des Rheins, gespalten zwischen Reformern und Konservativen, allen voran der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, der weithin dafür kritisiert wurde, dass er sich weigerte, einen Bericht über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch seine Mitglieder zu veröffentlichen. Diözese zwischen 1975 und 2018.

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Zur Beruhigung hat der Präsident der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Btzing, die Priester, die die Initiative „Liebe gewinnt“ unterstützt, aufgefordert, dem Aufruf der Petenten, den 10 für gleichgeschlechtliche Paare. Er wurde nicht nur nicht gehört, die betroffenen Priester haben auch angekündigt, dass ihre Montagsinitiative weitergeführt werden soll.

Adelmar Fabian

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