Archäologen in Deutschland haben ein 400 Jahre altes Frachtschiffwrack ausgegraben

Der etwa 20 Meter lange und acht Meter breite Holzkörper liegt in einer Tiefe von 11 Metern. In dem von den Tauchern aufgenommenen Video sieht man nicht nur den gut erhaltenen Rumpf, sondern auch die Fässer. Mehr als 150 davon wurden bisher gefunden, einige der Fässer enthielten nach ersten Untersuchungen Kalk, vor 400 Jahren ein wichtiger Rohstoff im Baustoffhandel.

Experten sagen, das Wrack soll ein Frachter vom Typ Galliot oder Flute aus der Zeit der Hanse sein und ist nach so langer Zeit unter Wasser immer noch gut erhalten.

Das Schiff besteht aus schleswig-holsteinischer Eiche und schwedischer Kiefer, was vom umfangreichen frühneuzeitlichen Holzhandel zeugt. Bei der Vermessung wurde das Holz um 1650 datiert.

Historiker werden auch untersuchen, ob es sich bei dem gefundenen Schiff um ein Schiff handelte, das 1680 an der Trave havariert sein soll, was in einer Urkunde im Archiv der Stadt Lübeck erwähnt wird.

Da die im Laderaum gelagerten Fässer intakt waren und keine Brandspuren festgestellt wurden, ist der Schaden am Frachtschiff vermutlich auf einen Unfall zurückzuführen. Auf dem Weg nach Lübeck kollidierte er um eine Fahrrinnenbiegung mit einer Herde, brach zusammen und sank dann mitten im Fluss. Das Wrack wird aus dem Grund der Trave gehoben und dann für mehrere Jahre konserviert.

Das Schiff wurde vor etwa zwei Jahren bei Besichtigungs- und Inspektionsarbeiten des Amtes für Wasser- und Schifffahrt auf der Wasserstraße in der Travemündung zwischen Lübeck und der Ostsee entdeckt. Tatsächlich haben Taucher das Gebiet letzten August erkundet.

Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit hatte Lübeck mehrere Jahrhunderte lang eine führende Stellung in der Hanse inne. Die Wiederbelebung der Stadt begann im 13. Jahrhundert, Ende des 14. Jahrhunderts war Lübeck nach Köln die zweitgrößte deutsche Stadt.

Reinhilde Otto

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