Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich an diesem Donnerstag (02.02.2021) aus dem Wahlkreis Stralsund (Nordosten) verabschiedet, wo sie 1990 ihren ersten Sitz als Bundestagsabgeordnete erhielt und noch nie hatte bekannte Niederlage.
Der nach der Wahl am 26. September in den Ruhestand tretende deutsche Staatschef stattete der Stadt Mecklenburg-Vorpommern einen kurzen Besuch ab, berichtete das NDR. Gemeinsam mit dem CDU-Oberbürgermeister Alexander Badrow und seinem dortigen Nachfolger, dem 33-jährigen Georg Günther, spazierte er durch die Stralsunder Innenstadt.
Bilder aus den Medien zeigen Merkel und Freunde beim Gehen ohne zu viel Medien- oder Polizeiblicke beim Eisgenuss. Sie besuchten auch den Zoo und trafen sich mit Chormitgliedern nach einer Zeremonie in reduziertem Format in einer Kirche in der Stadt.
Merkel behielt während ihrer gesamten politischen Karriere ein Wahlamt in Stralsund, wo sie ihre Karriere als Kandidatin für die CDU begann, der sie Anfang der 90er Jahre beitrat und Monate später ihr erstes Mandat in diesem Wahlkreis gewann. ehemaligen kommunistischen Territorien, wo es die ersten Wahlen zu einem vereinten Deutschland waren.
Dann war er noch neu in der Politik. Ein Jahr später wurde sie Ministerin für Frauen, Familie und Jugend in der Regierung Helmut Kohl, ein Ressort, das sie 1994 an die Umwelt übergab. Vier Jahre später wurde er zum Generalsekretär der CDU und im Jahr 2000 zum Präsidenten gewählt, inmitten des irregulären Finanzierungsskandals in der Partei, der nach Kohls Wahlniederlage gegen den Sozialdemokraten Gerhard Schröder 1998 bekannt wurde.
Merkel, seit 2005 im Amt, wird weder eine Wiederwahl als Kanzlerin anstreben noch ein neues Direktmandat für den Bundestag bei den Wahlen im September anstreben. Wie er seit 2018, als er seine Entscheidung verkündete, wiederholt hat, wird er mit der Bildung der nächsten Regierung in den Ruhestand gehen und hat nicht die Absicht, für ein anderes politisches Amt auf nationaler oder europäischer Ebene zu kandidieren. (EFE)
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Karikaturen von Angela Merkel im Druck: Vom Terminator zu Mutter Teresa von Kalkutta
Euro als heißes Eisen oder als Peitsche?
Im Jahr 2011, mitten in der Euro-Krise, bezeichnete das spanische Satiremagazin „El Jueves“ die Kanzlerin als gewaltige Domina, während der damalige spanische Regierungschef Mariano Rajoy kapitulierte. Mit der Karikatur wollte das Magazin darauf hinweisen, dass Merkels Anforderungen an die finanzielle Unterstützung Spaniens eindeutig zu streng seien.
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Merkel und die deutsche Besatzung
Neben Spanien steckt auch Griechenland in einer tiefen Eurokrise. Ohne finanzielle Hilfe wird das Land viele Probleme haben. Angela Merkel versprach Hilfe, forderte aber im Gegenzug strenge Sparmaßnahmen. Die griechische Presse wie die Tageszeitung „Demokratie“ (9. Februar 2012) sah Parallelen zur deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.
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Merkel als KZ-Häftling
Hinweise auf das NS-Regime landen nicht nur auf dem Cover von Griechenland, sondern auch auf dem Cover von Polen. Die konservative Wochenzeitung „Uwazam Rze“ beschrieb Merkel 2013 als Häftling in einem Konzentrationslager. Es war eigentlich eine Kritik an der deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehserie ZDF, „Unsere Mutter, unser Vater“, weil sie nach Angaben des Magazins die Kriegsgeschichte verfälscht hatte.
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Pokerface in Peking
Dieses Cover ist viel einfacher: Merkel mit durchdringendem Blick. „Pokerface“ ist ein chinesischer Zeitschriftentitel vom Dezember 2011, der einen gewissen Respekt vor der Kanzlerin zeigt. Das Magazin erschien kurz vor Merkels Staatsbesuch in China, wo sie mit dem damaligen Premierminister Wen Jiabao über Chinas Rolle bei der Stabilisierung der Eurozone sprach.
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Merkel als Terminator
Das britische Politmagazin „New Statesman“ bezeichnete die Kanzlerin im Juni 2012 als gefährliche Killermaschine „Terminator“. Eine Rolle spielte der weltberühmte Arnold Schwarzenegger. Merkel ist dem Magazin zufolge Deutschlands gefährlichster politischer Führer seit Adolf Hitler und noch gefährlicher als Machthaber wie Kim Jong Un.
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Und plötzlich Angelas Mutter
2015 änderte sich das Image von Angela Merkel schlagartig. Nachdem Ungarn sich geweigert hatte, vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohene Flüchtlinge aufzunehmen, traf Merkel eine wichtige Entscheidung: Sie ließ sie nach Deutschland ein. Der Satz lautet: „Wir schaffen das!“ ging in die Geschichte ein und wurde vor allem im Ausland sehr beliebt.
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Und eine wundervolle Frau in Frankreich
Das schlechte Image von Angela Merkel aufgrund der Eurokrise gehört der Vergangenheit an. Im Ausland wurde er für seine Menschlichkeit bekannt, die ihn von anderen Politikern unterschied. Das französische Magazin „Le Point“ trug 2015 den Titel „Die wunderbare Frau Merkel. Wenn sie doch nur Französin wäre …“ und beweist damit ihre Verwandlung von „streng“ zu „großzügig“.
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Kanzler der Freien Welt
Im selben Jahr kürte das Time-Magazin Angela Merkel zur „Person des Jahres“ und lobte sie als „Kanzlerin der Freien Welt“. Er habe seine Barmherzigkeit als Waffe benutzt, schrieb das Magazin. Mit seinem Titelbild wollte der nordirische Künstler Colin Davidson „ein bisschen Würde, Mitgefühl und Menschlichkeit der Kanzlerin ausdrücken“.
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Merkel hat ihr Image in Polen nicht geändert
In Polen sind Mitgefühl und Menschlichkeit nicht die Tugenden, die man mit Angela Merkel verbindet. Das Wochenmagazin „Wprost“ trug den Titel: „Sie wollen Polen wieder kontrollieren“. Und wieder veröffentlichte er Vergleiche mit Hitler. Im Inneren ist in Anspielung auf Hitlers historisches Foto ein Bild der Kanzlerin zu sehen, umgeben von wichtigen EU-Vertretern wie dem Kommissionspräsidenten Junker.
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Letzte Aktion
Die CDU von Angela Merkel erlitt bei der Bundestagswahl 2017 schwere Verluste. Mit ihrer Haltung zur Flüchtlingskrise verlor die Partei viele Stimmen an die rechtsextreme AfD. Die Möglichkeit einer Koalition mit dem Namen „Jamaika“ wurde damals wegen der Farben der Landesflagge diskutiert, die mit den Farben der Parteien CDU/CSU, FDP und Los Verdes übereinstimmten.
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Ende der Zeit
Angela Merkel verbrachte ihre letzten Jahre in Koalitionsregierungen: CDU/CSU und SPD. Nach 16 Jahren ging er freiwillig in den Ruhestand. In den Medien und in Büchern ist vom Ende der „Ära“ die Rede, wie in Merkels Biografie von Ursula Weidenfeld (im Bild). Was nach Angela Merkel passiert, wird bei der Bundestagswahl am 26. September entschieden.
Autorin: Bettina Baumann
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