Tschechien wurde am Freitagabend und Samstagnacht von einem Sturm heimgesucht, der starke Winde, Regen und gelegentlich Hagel mit sich brachte. Am stärksten waren die Winde westlich von Böhmen, an der Station Pilsen-Mikulka maßen Meteorologen Böen von bis zu 125 Stundenkilometern. Das Wetter machte den Feuerwehrleuten mehr Arbeit. In Deutschland hat ein starker Sturm ein Menschenleben gefordert. Dort beobachtete der Wetterdienst auch drei Tornados.
Ein von starken Winden begleitetes Gewitter zog am Freitagabend über Nordwest- und Mittelböhmen hinweg. Vor Mitternacht zogen sie nach Mittel- und Südmähren. Vor allem in Westböhmen verzeichneten Meteorologen laut einem Bericht des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts sehr starke, teilweise sogar extreme Winde.
Die maximal messbare Auswirkung trat am Bahnhof Pilsen-Mikulka auf, wo Winde mit einer Geschwindigkeit von 125 Stundenkilometern wehten. Aber auch starke Winde von mehr als hundert Kilometern wurden beispielsweise in Neumětely in der Region Beroun registriert.
Prager Feuerwehrleute löschten die Folgen des Unwetters. | Foto: Feuerwehr der Hauptstadt Prag
Neben starken Winden wurde der Sturm an mehreren Stellen auch von Hagel begleitet. In Karlsbad dürften sie nach vorläufiger Einschätzung der Meteorologen einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern gehabt haben.
Infolge eines starken Nachtgewitters waren heute Morgen in Tschechien rund 14.000 Stromsammelstellen ohne Strom. Die größten Schäden verzeichneten Energiearbeiter in Mittelböhmen und der Region Pilsen mit 8.500 bzw. 3.500.
Die Beseitigung der Folgen von starkem Wind macht es den Feuerwehrleuten schwer. Allein im Norden Tschechiens fanden in der Freitagnacht und in der Samstagnacht aufgrund eines starken Unwetters mehr als 96 Veranstaltungen statt. Am stärksten intervenierten sie in Lounsk, Litoměřice und Eskolipsk.
Feuerwehrleute entfernten hauptsächlich umgestürzte Bäume auf Straßen und Eisenbahnschienen. „Aufgrund eines umgestürzten Baums auf der Eisenbahnlinie kam es im gesamten Schienennetz in der Region Liberec zu Verzögerungen“, sagten sie heute Morgen gegenüber Reportern. Twitter Repräsentant des Regionalen Integrierten Verkehrs Liberec.
In der Region Mittelböhmen hatten die Feuerwehrleute von Freitag 21:00 Uhr bis Samstagmorgen 333 wetterbedingte Einsätze. Am häufigsten mussten sie in Benešovska und in der Umgebung von Prag eingreifen. In Lužná bei Rakovníka brannte am Freitag kurz nach 20:00 Uhr nach einem Blitzeinschlag ein Haus, der Schaden wurde zunächst auf vier Millionen Kronen geschätzt.
In der Hauptstadt erforderte das windige Wetter etwa hundert Einsätze der Feuerwehr. Der Wind beschädigte unter anderem mehrere Zelte und den Zaun der Zeltstadt in Troja Prag, in der einige Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind. Der Feuerwehr gelang es, den Betrieb des Lagers in der Nacht vollständig wiederherzustellen.
Am Abend vom 20.05. bis zum 21.05. griffen Feuerwehrleute in der Region Liberec wegen Wettereinflüssen für mehr als 20 technische Hilfeleistungen ein. Es ging hauptsächlich um den umgestürzten Baum auf der Straße. Am häufigsten verlassen die PO-Einheiten aus dem Bezirk Lípa eská. pic.twitter.com/fANctzIh2Y
— HZS LIBERECKÁ KRAJE (@hzs_lk) 21. Mai 2022
In der Region Hradec Králové zerstörte ein Nachtsturm Bäume und beschädigte mehrere Autos. Die Feuerwehr hatte am Samstagmorgen 124 Ausgänge in der Gegend. In einigen Fällen fielen umgestürzte Bäume auf Autos, aber niemand wurde verletzt.
Auch das Feuer im Dorf Srch bei Pardubice blieb unverletzt. In der Nacht schlug dort ein Blitz in die Karawane ein, wo daraufhin eine Propan-Butan-Bombe explodierte. In der gesamten Region Pardubice unternahmen Feuerwehrleute wegen des Sturms am Samstagmorgen mehr als 90 Einsätze.
Der größte Teil des Eingriffs war das Räumen von umgestürzten Bäumen auf der Straße sowie von geparkten Autos. Die Feuerwehr rettete auch Hühner in der Zuchtanlage in Opatovice nad Labem in Pardubice. Durch den Sturm ist dort die Klimaanlage kaputt gegangen und die Tiere drohen zu überhitzen. Deshalb schlossen Feuerwehrleute Ventilatoren an Kraftwerke in den drei Hallen an und ließen sie die ganze Nacht laufen.
In Deutschland fordern Wirbelstürme Menschenleben
Mindestens drei Tornados begleiteten den heftigen Sturm, der am Freitag Teile Deutschlands traf und Dutzende Verletzte und einen Toten hinterließ. „Drei können wir bestätigen“, sagte eine Sprecherin der Meteorologen laut dpa. Ihm zufolge kam es in den von Naturgewalten am stärksten betroffenen Städten Paderborn, Lippstadt und dem Höxter Stadtteil Lütmarsen zu Tornados.
Ein heftiger Sturm mit heftigen Regenfällen und starken Winden richtete in Teilen Deutschlands schwere Schäden an. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen war stark betroffen. Allein in Paderborn wurden laut Polizei 43 Menschen verletzt, zehn davon schwer. Viele Gebäude wurden beschädigt, vor allem in den Industriegebieten der Stadt.
Menschen wurden unter anderem durch Dachziegel und umgestürzte Bäume verletzt. 13 Menschen in Paderborn wurden schwer verletzt, eine Frau schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Der örtliche Polizeidirektor Ulrich Ettler sagte, er sei in der Obhut des Krankenhauses Bielefeld gewesen und in der Nacht operiert worden. „Es geht ihm etwas besser, aber er ist immer noch lebensgefährlich“, sagte Ettler.
Rammstein sagen Konzert wegen Sturm ab
In Nordrhein-Westfalen seien in den vergangenen 48 Stunden mehr als 7500 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, sagte Landesinnenminister Herbert Reul. „Ich bin traurig über die Schäden, die der Tornado in Lippstadt und Paderborn hinterlassen hat“, fügte Reul hinzu.
Hurrikan Emmelinde sorgte an mehreren Orten in Deutschland für erhebliche Probleme. Unter anderem bestätigte die Polizei heute Morgen Informationen über den Tod einer Person in Rheinland-Pfalz. Im Dorf Wittgert wurde ein 38-jähriger Mann beim Betreten eines überfluteten Kellers schwer am Kopf verletzt und stürzte nach einem Stromschlag.
In Leipzig musste Rammsteins Band ihr Freiluftkonzert mit 40.000 Zuschauern absagen. Nach 15 Minuten durften die Fans zurückkehren, aber viele von ihnen waren klatschnass.
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