ZEW: Das Vertrauen der Anleger und Analysten in die deutsche Wirtschaft hat sich schlagartig verschlechtert

Das Vertrauen der Anleger und Analysten in die deutsche Wirtschaft verschlechterte sich im April unerwartet, und die Finanzmärkte prognostizierten für die kommenden Monate strengere Kreditbedingungen. Das geht aus dem heutigen Bericht des deutschen Wirtschaftsinstituts ZEW hervor. Sein Wirtschaftsstimmungsindex fiel im Vergleich zum Vormonat um 8,9 Punkte auf 4,1 Punkte. Analysten gehen hingegen davon aus, dass der Wert für April deutlich steigen und 15,3 Punkte erreichen wird.

„Der ZEW-Konjunkturerwartungsindex ist deutlich gesunken und signalisiert aktuell eine unveränderte Wirtschaftslage in den nächsten sechs Monaten“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Allerdings hat sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland deutlich verbessert. Er stieg von minus 46,5 Punkten im Vormonat auf minus 32,5 Punkte und übertraf damit die durchschnittliche Analystenschätzung von minus 40 Punkten.

Trotz der Verbesserung werde die Wirtschaftslage immer noch als relativ negativ eingeschätzt, heißt es in dem Bericht. „Die Wirtschaft leidet unter der weiterhin hohen Inflationsrate und der straffen Geldpolitik im internationalen Maßstab“, sagte Wambach.

Der Präsident des ZEW-Instituts nimmt zur Kenntnis, dass die Gefahr einer akuten Krise an den internationalen Finanzmärkten gebannt scheint. Im Vergleich zum Vormonat werden die Gewinnaussichten von Banken und Versicherungen besser.

Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte am Montag bei einem Treffen der deutschen Bankenverbände, dass es nach den Bankenturbulenzen in den USA und dem Zusammenbruch einer Schweizer Bank keinen Grund gebe, sich um die Finanzstabilität in Deutschland Sorgen zu machen. „Es gab keine Bankenkrise“, sagte Lindner. „Unser Banking verfügt über eine starke Kapitalbasis“, fügte er hinzu.

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit den negativen Folgen des Krieges in der Ukraine. Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wachstum laut Statistischem Bundesamt auf 1,8 Prozent gegenüber 2,6 Prozent im Vorjahr. Führende Wirtschaftsinstitute sagten Anfang April voraus, dass das Land in diesem Jahr eine wirtschaftliche Rezession vermeiden und die Wirtschaft ein moderates Wachstum von 0,3 Prozent aufweisen werde. Deutschland ist Europas größte Volkswirtschaft und der größte Handelspartner der Tschechischen Republik.

Reinhilde Otto

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