Viele bezweifeln immer noch, dass die globale Erwärmung real ist, oder glauben nicht, dass sie durch menschliches Handeln verursacht wird. Was sagt die wissenschaftliche Forschung? Die DW schlägt einige Antworten vor, die auf Fakten basieren: Eine schwere Dürre in Monterrey, eine Katastrophe, die durch einen Gletscherbruch auf der Spitze der Marmolada in Italien verursacht wurde, eine Hitzewelle, die weite Teile Europas erfassen wird. Dies sind nur einige der jüngsten Beispiele für die Häufung extremer Naturphänomene, die Umweltschützer als eindeutigen Beweis dafür ansehen, dass sich der Planet schnell erwärmt. Auf der ganzen Welt gibt es jedoch immer noch Menschen, die bezweifeln, dass sich das Klima ändert. In einer 2022 in Deutschland durchgeführten Umfrage des Forschungsinstituts YouGov gaben 5 % von 2.059 Teilnehmern an, nicht an die Erderwärmung zu glauben. In den Vereinigten Staaten glaubten laut einer Studie desselben YouGov vom Juni 2022 mit 1.487 Befragten 9 % nicht und 23 % glaubten nicht. Die Umfrage stellte eine wachsende Zahl von Klimaskeptikern in den USA fest: Im Juli 2021 glaubten nur 6 % von 1.496 Befragten nicht an den Klimawandel, 15 % nicht. Laut dem Kognitionspsychologen Klaus Oberauer von der Universität Zürich ist es unabhängig vom Bildungsniveau, ob man an die globale Erwärmung glaubt oder nicht. Er beschrieb die Ablehnung des Klimawandels als „erweiterte politische Strategie“, in der wissenschaftliche Probleme als weltanschauliche Probleme definiert werden, die mit der Identifikation mit einer bestimmten politischen Orientierung verbunden sind. Er besteht jedoch darauf, dass die Frage, ob es den Klimawandel gibt oder nicht, keine Frage des Gefühls oder der Weltanschauung ist, sondern eine Tatsache. Die DW hat einige der wichtigsten Fakten zu den wichtigsten Behauptungen der Klimaleugner zusammengestellt. Ist der Klimawandel wissenschaftlich bewiesen? Ja, globale Erwärmung und Klimawandel sind seit Jahrzehnten wissenschaftlich belegt. Forscher haben herausgefunden, dass das Phänomen vor mehr als 180 Jahren zu Beginn der industriellen Revolution begann. In einem Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) schreiben Wissenschaftler aus 195 Ländern, dass es immer mehr Hinweise auf extreme Wetterphänomene wie Hitzewellen, Starkregen, Dürren und tropische Wirbelstürme und insbesondere deren Beziehung zum Menschen gibt. beeinflussen. . Für ihren Klimabericht haben Experten Zehntausende von Studien ausgewertet. Anfang 1995 kam das Gremium zu dem Schluss: „Beweise deuten darauf hin, dass es einen klaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima gibt.“ Das Deutsche Klimakonsortium (DKK) erklärt außerdem, dass sich alle Teile des Klimasystems, nämlich Ozeane, Eis, Land, Atmosphäre und Biosphäre, in den letzten Jahrzehnten deutlich erwärmt haben – und die Luft auf der Erdoberfläche bereits um mehr als 1°C wärmer ist. wärmer im globalen Durchschnitt als in der vorindustriellen Zeit. Ziel ist es laut Experten, die Erderwärmung bis 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Andernfalls werden die Folgen des Klimawandels für den gesamten Planeten immer gefährlicher, der Meeresspiegel könnte weiter steigen und die Wetterbedingungen werden immer extremer. Laut Claas Teichmann, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Klimadienstleistungen, bedeutet dies, dass viele Gebiete im Sommer einen Temperaturanstieg von mehreren Grad erleben werden, da die angestrebten 1,5 °C Erwärmung als durchschnittliche globale Erwärmung gelten. Ist der Klimawandel menschengemacht? Hunderte von Forschungsinstituten auf der ganzen Welt sind sich einig, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird. In einer amerikanischen Studie wurde festgestellt, dass mehr als 99 % der 88.125 analysierten Klimaberichte darin übereinstimmen, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wurde. Anhand von Modellen wird simuliert, wie sich das Klima ohne anthropogene Einflüsse entwickelt hätte und wie es sich tatsächlich entwickelt hat. Darüber hinaus veröffentlichte die NASA im Jahr 2021 eine Studie, in der Forscher durch Satellitenbeobachtungen der Erdstrahlung bewiesen, dass der Klimawandel nicht natürlich, sondern vom Menschen verursacht ist. Werden beispielsweise fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Erdgas verbrannt, wird Kohlendioxid freigesetzt, ein Gas, das zum Treibhauseffekt beiträgt. Zusammen mit anderen Treibhausgasen blockiert es die Wärmestrahlung, wodurch sich die Erde erwärmt. „Bis 2020 ist die durchschnittliche jährliche CO2-Konzentration fast 50 % höher als vor Beginn der Industrialisierung“, heißt es auf der DKK-Website. Am 12. Juli 2022 beträgt der globale Durchschnittswert des atmosphärischen CO2 417 ppm (parts per million). So viel CO2 war zuletzt vor mehreren Millionen Jahren in der Atmosphäre, als es noch keine modernen Menschen gab und der Meeresspiegel im Durchschnitt 30 Meter höher lag. Zu dieser Zeit war der Planet den Forschern zufolge insgesamt viel wärmer und es gab weniger Eis. „Grundsätzlich sollte man aus statistischen Gründen nicht von einem einzelnen Ereignis auf den globalen Klimawandel, also auf langfristige Veränderungen, schließen“, sagt Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimabeobachtung beim Deutschen Wetterdienst, im Gespräch mit der DW. „Aber wir können mit Wahrscheinlichkeit rechnen.“ Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des DKK, bestätigt per E-Mail: „Durch den Klimawandel ändern sich Extremereignisse in Häufigkeit und Intensität, d.h. sie werden häufiger und intensiver.“ Ein Beispiel: Laut einer internationalen Studie, an der auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) beteiligt war, steigt die Wahrscheinlichkeit von Extremniederschlägen, wie sie beispielsweise in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg im Jahr 2021 Überschwemmungen verursachen, um den Faktor 1 an 1,2 bis neun. Das sei aber eine sehr große Bandbreite, erklärte Becker, denn diese Ereignisse seien auch mit dem Klimawandel noch sehr selten. „Wir reden hier von ein paar hundert Jahren. Ohne den Klimawandel würde es solche Regenfälle nur alle 20.000 Jahre geben“, sagt der Meteorologe. „Diese Studie zeigt auch, dass die Intensität dieser extremen Niederschlagsereignisse in der Region aufgrund der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung zwischen 3 % und 19 % zugenommen hat“, fügte eine Erklärung zur Studie hinzu. Der Chefmeteorologe und Wetterexperte der WFLA News, Jeffrey Berardelli, nannte ein weiteres Beispiel: „Kürzlich machten Hitzewellen in der ersten Jahreshälfte in Indien und Pakistan, die Überschwemmungen durch überlaufende Gletscherseen verursachten, dies aufgrund des Klimawandels 30-mal wahrscheinlicher. “ Fazit: Es besteht fast 100-prozentiger wissenschaftlicher Konsens darüber, dass sich das Klima ändert – und dass der Mensch dafür verantwortlich ist. Damit verbunden sind statistisch messbare Extremwetterereignisse, die Menschenleben und die gesamte Erde bedrohen. Autorin: Kathrin Wesolowski
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