30. November 2021, Milan Frydryšek
Die Entwicklung der Logistik in Prag hängt nicht nur mit der Steuerung der Transportströme und Transportketten zusammen, sondern ist eng mit der Einführung emissionsarmer oder emissionsfreier Fahrzeuge sowie der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur verbunden. Wir haben den stellvertretenden Bürgermeister von Prag gebeten, sich zu diesem Bereich zu äußern. Prag für den Transport Ing. h. Adam Scheinherr, Ph.D., MSc.
Die Automobilindustrie, nicht nur in Tschechien, sieht sich nun mit einer Verknappung von Komponenten, einer reduzierten Produktion konfrontiert und in der Folge verlangsamt sich die Modernisierung der Fahrzeugflotte. Hat dies auch Auswirkungen auf die Trends und Ziele der von Prag in Auftrag gegebenen Urban Logistics Studie?
Obwohl wir von mehreren Logistikunternehmen Meldungen erhielten, dass sich beispielsweise die Auslieferung von Bestellungen für elektrische leichte Nutzfahrzeuge aufgrund des langfristigen Greening-Prozesses der städtischen Spedition verzögerte, stellten mehrere Monate Komponenten-Blackouts in der Automobilindustrie kein Problem dar Problem. erhebliche Auswirkungen. Viele Logistikunternehmen haben dagegen relativ junge Fuhrparks und sollten bei einem kurzfristigen Ausfall nicht verfallen. Andererseits kann die Entwicklung der Produktion von Elektrofahrrad-LKWs durch das tschechische Unternehmen als interessant bezeichnet werden. Das Logistikprojekt der Stadt des Mikrodepartements Prag, das auf der Zustellung von Sendungen auf der „letzten Meile“ genau durch das Transportrad basiert, begann damit die Entwicklung dieser Art der Produktion. Nun ist natürlich die Entwicklung der Lage schwer vorhersehbar, aber wir erwarten teurere Güter- und Personentransporte, die mit höheren Preisen für Kraft- und Schmierstoffe, Mineralien, Chemikalien und dergleichen einhergehen. Es zeigt sich auch, dass der Trend zu Paketboxen schneller einsetzt, was Städten und Spediteuren hilft, die Situation besser zu bewältigen. Hier gilt es, an einem System zu arbeiten, um Kartons und Designs gemeinsam zu nutzen, um den öffentlichen Raum nicht zu beschädigen.
Die Energiepreise, einschließlich Strom, steigen derzeit. Könnte dieser Faktor den Trend zur Elektromobilität nicht bremsen?
Zunächst ist zu erwähnen, warum es zu der Preiserhöhung kam. Nach dem durch die Pandemie verursachten Wirtschaftsabschwung steigt die industrielle Energienachfrage. Ein weiterer Faktor ist die unzureichende Versorgung mit Erdgas und nicht zuletzt spiegelt der Strompreis den Anstieg der Preise für Emissionsberechtigungen wider. Experten gehen jedoch davon aus, dass der aktuelle Anstieg der Energiekosten nur vorübergehend ist.
Kurzfristig kann diese Situation Auswirkungen auf die Entwicklung der Elektromobilität haben; Längerfristig erwarten wir eher eine Verlagerung hin zu höherer Energieeffizienz und stärkeren Nutzung erneuerbarer Energiequellen, da auch Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe teurer werden. Aber natürlich ist alles eine Frage, ob die Abgasnormen für produzierende Fahrzeuge oder Fahrzeugflotten auf EU-Ebene bis hin zur Elektromobilität nicht überarbeitet werden.
Um die Ziele des Grünen Abkommens für Europa und der Dekarbonisierung zu erreichen, werden Präferenzen für umweltfreundlichere Technologien und Verkehrsträger berücksichtigt. Wissen Sie, wie viel Geld Prag in den kommenden Jahren für diese Transformation erhalten könnte und wohin die Mittel hauptsächlich fließen werden?
Im Verkehrsbereich hat Prag die größte Chance auf eine Kofinanzierung durch die Europäische Union für sogenannte nachhaltige Mobilitätsprojekte. Dies betrifft insbesondere die Anschaffung neuer ÖPNV-Fahrzeuge und den Bau von Straßenbahnlinien. Weitere Bereiche mit Kofinanzierungsmöglichkeiten sind beispielsweise auch Ladeinfrastruktur sowohl für öffentliche Verkehrsmittel (Batterie-Trolleybusse und Elektrobusse) als auch öffentliche Infrastruktur zum Laden von Elektroautos. Derzeit beträgt der geschätzte Kapitalbetrag des Fördertitels für Mobilität 15 bis 19 Mrd. CZK. Der oben genannte Betrag kann sich jedoch aufgrund laufender Verhandlungen noch ändern. Auch in anderen Bereichen wie Energie und nachhaltige Gebäude oder Kreislaufwirtschaft setzt der Klimaplan der Hauptstadt Prag auf eine Kofinanzierung durch die Europäische Union.
Die Infrastrukturkapazität hat auch Auswirkungen auf die Optimierung des Verkehrsflusses und die Verbesserung der Umwelt. Welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen Sie bis zur Fertigstellung des Stadtrings, der die Durchfahrt durch die Innenstadt teilweise erleichtert?
Der City Circuit ist ein sehr großes und komplexes Projekt, dessen Vorbereitung und insbesondere die Suche nach möglichen Finanzierungsmodellen noch einige Jahre dauern wird, bevor mit dem Bau begonnen werden kann. Bis dahin ist es notwendig, die Kapazität der Verkehrsinfrastruktur vor allem durch den Umbau der bestehenden Infrastruktur, wie einzelne Kreuzungen oder Kreuzungsabschnitte, sowie durch verkehrsorganisatorische und telematische Maßnahmen zu adressieren. So ist beispielsweise bekannt, dass lineares Verkehrsmanagement (variable Verkehrszeichen mit Geschwindigkeitsregelung) oder adaptives Verkehrsmanagement im Bereich über SSZ die Kapazität ganz deutlich steigern können. Auf dem deutschen oder österreichischen Autobahnnetz findet man deshalb zum Beispiel so viele Kameras oder Verkehrszeichen, die schwanken. In der Bahninfrastruktur betrifft dies das Thema Signaltechnik und Traktionseigenschaften der betriebenen Züge. Unzuverlässigkeit ist aber auch ein großes Problem, sei es bei Eisenbahnen aufgrund von Überfüllung, die nur durch den Bau neuer Infrastruktur gelöst werden können, oder auf Straßen aufgrund von Unfällen oder Verstößen, die die polizeiliche Aufsicht, angemessene Sanktionen und verschiedene Assistenz- und aktive Fahrzeugsicherheitssysteme ergänzen .
Die Preiserhöhung gilt auch für Baustoffe. Werden ausreichende Ressourcen für die zukünftige Entwicklung der Infrastruktur, einschließlich der oben erwähnten Prager Ringstraße, zur Verfügung stehen? Und was ist hier?
wird sich Stadt und Staat bzw. RSD trennen?
Die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur ist ein grundlegendes Thema, das auf mehreren Ebenen angegangen wird, insbesondere in den Verhandlungen mit der Europäischen Investitionsbank, die uns zu günstigen Konditionen Kredite wie Metro D gewähren würde, aber wir werden erheblich durch die sogenannte Bremsschuld, die wesentlich durch die Regierungsregionen und nicht zum Beispiel durch den Staatshaushalt eingeschränkt wird. Auch über verschiedene Fördermöglichkeiten des Landes wird, wie nach unserer Umfrage in den meisten Hauptstädten der Welt, verhandelt. Leider wurden zum Beispiel Mehrwertsteuerermäßigungen bei großen Infrastrukturentwicklungen überhaupt nicht mit staatlichen Institutionen diskutiert. Aus fachlicher Sicht ist damit auch eine Steigerung der Transporteinnahmen zu erwarten, die derzeit sehr überproportional zu den Ausgaben stehen, aber das ist ein rein politisches Thema und eine sehr unpopuläre Straße. Fest steht, dass die Stadt derzeit nicht das Geld für alle Verkehrsprojekte selbst hat, sondern derzeit nur ein großes Verkehrsprojekt mit Hilfe von Krediten finanzieren kann. Daher hätten wir es höchstwahrscheinlich ohne die Hilfe von Banken und dem Staat oder anderen Einrichtungen nicht geschafft. Dies ist jedoch ein Markenzeichen unseres Verkehrssystems, das mehr direkte Mittel verbraucht als es generiert, aber andererseits gibt es positive (Regionalentwicklung, Personen- und Güterverkehr,…) und negative (Umwelt- und Bevölkerungsauswirkungen) externe Effekte, die schwierig sind zu beurteilen.
Milan Frydryšek
Foto: Adama Scheinherra Facebook Facebook
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