Stromausfall in Deutschland. Das Bundesamt für Katastrophenschutz erklärt, was in einer solchen Situation zu tun ist

Mögliche längere Stromausfälle in Deutschland könnten verheerende Folgen haben. Der Krieg in der Ukraine könnte das Risiko von Cyberangriffen auf das Stromnetz dramatisch erhöhen. Die Behörden stimmen darin überein, dass man sich Situationen mit erhöhtem Risiko bewusst sein sollte.

Großflächige Stromausfälle gelten in Deutschland als Worst-Case-Szenario. Die Versicherungsgesellschaft GDV kündigte an, dass die ersten 24 Stunden ohne Strom das Leben, wie wir es kennen, buchstäblich zum Erliegen bringen werden. Experten warnen, Deutschland sei auf ein solches Szenario nicht vorbereitet, das ergab eine Umfrage unter Krisenmanagern und Katastrophenschützern.

„Nationale Katastrophe“, wenn der Strom ausfällt

Eine ähnliche Einschätzung dieser Situation äußerte das Bundesamt für den Schutz und die Hilfeleistung der Zivilbevölkerung bei Naturkatastrophen (BBK). Auch wenn die Sicherheit der Versorgung sehr hoch ist, ist ein langfristiger großflächiger Stromausfall unwahrscheinlich. Dafür kann es viele Gründe geben. Es handele sich um ein hochkomplexes System, das durch technische und menschliche Fehler und sich entwickelnde Bedrohungen wie extreme Wetterereignisse oder Cyberangriffe gefährdet werden könne, sagte ein Sprecher der Behörde.

Experten sind sich einig, dass ein Stromausfall schlimme Folgen hätte, die einer nationalen Katastrophe gleichkämen. – Unsere Gesellschaft ist in fast allen Bereichen auf sicheren und zuverlässigen Strom angewiesen. Längere und weit verbreitete Stromausfälle werden alle kritischen Infrastrukturen beeinträchtigen. Insbesondere Ausfälle in der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Ausfälle in der Wasser- und Abwasserversorgung und im Lebensmittelbereich werden sehr gravierend sein. Auch die gesellschaftlich wichtige Gesundheitsversorgung und Risikoprävention werde stark darunter leiden, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

Bezüglich des möglichen Schadensumfangs stützten sich die Zivilschutzbeamten auf ein Gutachten des Büros für Technikfolgen-Abschätzung im Deutschen Bundestag aus dem Jahr 2011. Schon damals wurde davon ausgegangen, dass „Ausmaß und Umfang des Schadens noch eintreten werden besondere Dimension, und ein großflächiger und langfristiger Stromausfall wird zu Schäden führen.“ sehr groß, die nur mit dem Phänomen einer nationalen Katastrophe gleichgesetzt werden können.“

Wie war die Situation nach dem Stromausfall?

Wenn dies geschieht, gibt es verschiedene Szenarien. Kurz nach dem massiven Blackout wären alle Kommunikationsnetze in Deutschland zusammengebrochen. Internet und Fernsehen funktionieren nicht mehr, und Telefone, die noch einige Stunden mit Akku betrieben werden können, werden keine Netzabdeckung „erfassen“. Geldautomaten geben kein Geld aus und Debitkarten funktionieren nicht.

Viele Einrichtungen, wie z. B. Krankenhäuser, verfügen über Backup-Generatoren, um kritische Geräte am Laufen zu halten. Nach 48 Stunden ohne Strom wurde die Situation kritisch. Es wird ernsthafte Probleme mit der Hygiene in medizinischen Einrichtungen, Pflegeheimen und auf der Straße geben, da kommunale Dienstleistungen nicht erbracht werden können. Nach einer Woche droht auch im Atomkraftwerk Gefahr, weil der Reaktor nicht ausreichend gekühlt werden kann.

Cyberangriffe sind möglich

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) teilt mit, dass aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine externe Cyberangriffe auf deutsche Energienetze nicht ausgeschlossen werden können. – Das BSI hat den eigenen Krisenschutz und die Krisenabwehr gestärkt und dafür ein Nationales Notfallabwehrzentrum IT ins Leben gerufen. Darüber hinaus habe das BSI auch seine Zielgruppen, darunter Bundesverwaltungen, Betreiber kritischer Infrastrukturen sowie andere Organisationen und Unternehmen, sensibilisiert und zu erhöhter Wachsamkeit und Reaktionsbereitschaft aufgerufen, sagte BSI-Sprecher Joachim Wagner.

Zudem hat das BSI inzwischen die Gesamtsituation der zunehmenden Bedrohung Deutschlands anerkannt. Derzeit besteht jedoch kein Anlass, auf eine ernsthafte Bedrohung der Informationssicherheit im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine zu reagieren. Die Behörden behaupten, dass sich die Situation jederzeit ändern kann.

Jeder muss sich vorbereiten

Das Bundesamt für Katastrophenschutz warnte, dass es in Deutschland noch nie zu Stromausfällen durch Hackerangriffe gekommen sei. Die BKK rät jedoch jedem, sich persönlich auf eine mögliche Krise vorzubereiten. Es geht darum, 10-14 Tage im Voraus zu bevorraten, die benötigten Dinge zu Hause zu besorgen und sich in eine Situation zu versetzen, in der man keine Hilfe von Dritten benötigt.

Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören auch die Bereitstellung von ausreichend Trinkwasser, Radio mit Batterien, Kerzen, Gaskochern und Konserven sowie die Versorgung mit notwendigen Medikamenten, Feuerlöschern und Erste-Hilfe-Sets. Wichtige Dokumente wiederum sollten in einer Aktentasche gesammelt und immer bei sich getragen werden. Zivilschutzbeamte gehen jedoch davon aus, dass die wenigsten Menschen in Deutschland auf ein solches Szenario vorbereitet sind.

Quelle: tagesschau.de / Foto: depositphotos.com von truthfunctional

Eckehard Beitel

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