Putschversuch in Deutschland. Die Verschwörer hatten Waffen und Sprengstoff und wurden von einem Fürsten aus der ehemaligen DDR angeführt

Prinz Heinrich XIII übernimmt die Regierung in Deutschland. Die Verschwörer wollten Reuss, einen Vertreter der Bundesrepublik, verhaften und vor Gericht stellen. Der Putsch sollte von bewaffneten Männern durchgeführt werden, die von einem Elite-Kommandooffizier der deutschen Armee angeführt wurden. Aber die Polizei deckte die Verschwörung auf und nahm am Mittwochmorgen 25 Extremisten bei einer massiven Razzia fest. Den Vorsitz führt neben dem Prinzen auch ein ehemaliger Abgeordneter der populistischen Alternative für Deutschland.

Fast 3.000 Polizisten in elf Bundesländern waren am Mittwochmorgen im Einsatz. Infolgedessen wurden 25 Männer und Frauen festgenommen, gegen weitere 27 werden umfangreiche polizeiliche Ermittlungen durchgeführt. Laut Ermittlern planten sie einen Putsch und einen bewaffneten Angriff auf das Land. Reuters berichtete auch, dass sie versuchten, Kontakt mit Russland aufzunehmen. Bundesjustizminister Marco Buschmann bezeichnete die Razzien als Anti-Terror-Operation zur Verteidigung der Demokratie.

Die Razzia wurde von der Polizei durchgeführt und in einem Jagdschloss im thüringischen Bad Lobenstein, im Besitz von Fürst Heinrich XIII. Reuß. Er stammt aus einer bedeutenden ostdeutschen Familie mit Traditionen, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Aber der Rest der Familie hat sich von dem exzentrischen König distanziert, vor allem wegen seiner antisemitischen und verschwörerischen Ansichten. Der Prinz lebt heute hauptsächlich in Frankfurt am Main, wo er mit Immobilien handelt.

Die Anti-Terror-Einheit durchsuchte auch die Kaserne des Spezialkräftekommandos, einer Eliteeinheit der Bundeswehr, die 2020 vom Verteidigungsministerium teilweise aufgelöst wurde. Wegen Rechtsextremismus-Verdachts. Auch hier nahm die Polizei nach Angaben der Agentur dpa Festnahmen vor.

Die Gruppe bestand aus Anhängern der radikalen Bürgerreichbewegung, die die Legitimität der Bundesrepublik leugnete und zu ihrem Sturz aufrief. Die Bild-Zeitung berichtete, dass unter den Anführern der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Alternative für Deutschland (AfD) und bis Oktober dieses Jahres Richterin Birgit Malsacková-Winkemannová waren, die ebenfalls unter den Inhaftierten war. Angeblich planten sie auch einen Einmarsch in die Bundesversammlung.

Laut einer von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Aussage der Bundesanwaltschaft planten die Verschwörer, Heinrich XIII., dessen Vorfahren nach dem Putsch über Teile der heutigen DDR herrschten, als Staatsoberhaupt einzusetzen. Der Putsch wird von bewaffneten Männern durchgeführt, die von einem ehemaligen Sonderkommandanten angeführt werden Fallschirmjäger von Rüdiger von P.deren Leute für Ordnung sorgen sollen.

Prinz Heinrich XIII. Ermittlern zufolge versuchte er, Kontakt zu russischen Beamten aufzunehmen, von denen er Hilfe brauchte, um die Regierung zu stürzen und eine neue Ordnung im Land zu schaffen. Der russische Staatsangehörige Vitalija B. Moskva unterstützt die Gruppe bei ihren Kontakten mit Russland, bestreitet jedoch, irgendetwas mit den Verschwörern zu tun zu haben. „Von einer russischen Einmischung kann keine Rede sein“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut TASS. Er fügte hinzu, dass dies eine innerdeutsche Angelegenheit sei.

Die Demokratie kann sich wehren

Nach dem Sturz der Bundesrepublik wollten die Reichsbürger nach Angaben der Bundesanwaltschaft eine eigene Verwaltung schaffen, deren Fundament sie gelegt hatten. „Mitgliedern des Vereins war klar, dass dieses Vorhaben nur mit militärischen Mitteln und Gewalt gegen Staatsbedienstete bis hin zu Mord durchgeführt werden konnte“, teilte die Staatsanwaltschaft laut DPA mit.

„Die Demokratie weiß sich zu wehren: Seit heute Morgen läuft ein großangelegter Anti-Terror-Einsatz. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Terrornetzwerks in der Nachbarschaft von Citizen Reich Verfassungsorgan geplant war“, er schrieb auf Twitter Bundesjustizministerin Buschmann. Laut Innenministerin Nancy Faeser hat der Putschversuch Einblick in die „Tiefe der terroristischen Bedrohung“ gegeben.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe sagte, die Gruppe habe noch keinen Namen. Ihm zufolge wurde es auf der Grundlage von Verschwörungstheorien gegründet und die Mitglieder glaubten, Deutschland werde vom sogenannten tiefen Staat regiert, also von versteckten Machtstrukturen, die unabhängig von der politischen Führung des Landes operieren und ihre eigenen Ziele verfolgen.

Laut Ermittlern existierte die Gruppe spätestens im November 2021. Ihr zentrales Gremium ist der Rat, der wie eine normale Regierung über eigene Ressorts verfügt – von Justiz über Außenpolitik bis hin zum Gesundheitswesen. „Seit November 2021 treffen sich Mitglieder des Rates im Geheimen, um eine Machtübernahme in Deutschland und den Aufbau eigener staatlicher Strukturen zu planen“, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. Laut deutschen Medien wurde der Rat von Heinrich XIII geleitet. Reuß.

Laut Frank ging es auch darum, eine neue deutsche Armee mit regionalen Milizen zu bilden. Er fügte hinzu, dass einige der Inhaftierten und Verdächtigen in der Bundeswehr gedient hätten. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte daraufhin, die Bundeswehr, wie Deutschlands Militär genannt wird, dulde keinen Extremismus. „In der Bundeswehr dulden wir keinen Extremismus. Deshalb schätze ich die gute Zusammenarbeit der Militärischen Geheimdienste mit den Ermittlungsbehörden sehr. Der Rechtsstaat muss seine Stärke zeigen“, sagte Lambrecht.

Die Ermittler stellten fest, dass die Verschwörer viel Geld hatten, Satellitentelefone kauften, Schießübungen übten und Waffen und Munition fanden. Der militärische Zweig der Gruppe soll den demokratischen Staat sogar auf Gemeinde- und Bezirksebene vernichten. Die Verschwörer waren sich bewusst, dass bei dem Ereignis Menschen sterben würden. „Sie verstehen dieses Szenario als notwendigen Zwischenschritt, um einen ‚Systemwechsel auf allen Ebenen‘ zu erreichen“, fügte die Staatsanwaltschaft hinzu.

Nach Angaben des Sprechers waren 22 der Festgenommenen direkte Mitglieder dieser Organisation, von denen zwei Führungspositionen darin bekleideten. Es wird angenommen, dass drei festgenommene Personen Anhänger der Gruppe sind und 27 weitere als Verdächtige festgehalten werden. Rund 3.000 Polizisten durchsuchten bei den Razzien mehr als 130 Gebäude. In sieben Bundesländern sowie in Österreich und Italien wurden Menschen festgenommen.

Astor Kraus

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