Brandenburgs Bürgerinitiative „Seebrücke Potsdam“ rief zu Gegendemonstrationen gegen die Pläne der neonazistischen Partei „Dritter Weg“ (III. Weg) auf. Die Partei kündigte am Samstag, 23. Oktober, Bürgerpatrouillen an der Grenze in und um Guben an, um Flüchtlinge, die über Weißrussland und Polen ankommen, am Grenzübertritt zu Deutschland zu hindern. Seebrücke Potsdam sprach von „Erhängungen ohne Prozess“ und einer „Jagd“, die sofort eingestellt werden müsse.
Nein zu Neonazis
Deshalb plant die Brandenburger Initiative ab Samstagnachmittag eine 24-Stunden-Stille-Demonstration gegen Neonazis in Guben. „Wir wollen dieses Territorium nicht an Neonazis abgeben. Wir wollen signalisieren, dass Asyl ein Menschenrecht ist und bleibt“, lesen wir im Profil der „Seebrücke Potsdam“ in den sozialen Medien.
Wie das Portal „T-online“ berichtet, bestätigt die Bundespolizei, dass sie den Aufruf zum „Dritten Weg“ überwacht und die Aktivitäten mit den Landesbehörden Brandenburgs und dem polnischen Grenzschutz koordiniert.
Illegale Einwanderer kommen
In den vergangenen zwei Tagen sind nach Angaben der Bundespolizei knapp 500 Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis nach Deutschland eingereist. Wie berichtet, wurden vom 1. Oktober bis 21. Oktober insgesamt 3.751 Fälle registriert. Zwei Tage zuvor waren es 3.262 gewesen. Seit Jahresbeginn hat die Bundespolizei 6.162 illegale Einreisen durch Weißrussland und Polen registriert. Ihr Mittelpunkt ist die polnisch-deutsche Grenze.
Im Frühjahr dieses Jahres kündigte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenka an, dass er als Reaktion auf westliche Sanktionen Migranten nicht mehr daran hindern werde, die Grenze zur Europäischen Union zu überschreiten. Seitdem ist die Zahl der Fälle illegaler Migration an der EU-Außengrenze zu Weißrussland und an der polnisch-deutschen Grenze gestiegen.
(DPA, AFP/Dom)
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