Nach dem Fiasko vom September 2021 werden die Berliner bald wieder an die Urnen gehen

Der Wahltag, der 26. September 2021, wurde von einer Reihe unwahrscheinlicher Schluckaufe in der deutschen Hauptstadt überschattet. Eine neue Abstimmung steht vor der Tür.





Von unserer Korrespondentin in Berlin, Pascale Hugues

Bei den Wahlen am 26. September 2021 mussten viele Berliner stundenlang warten, bevor sie die Wahlkabine betreten konnten.
© UNGERADE ANDERSEN / AFP

HALLOn nimm das gleiche und wir fangen von vorne an. Mehr als ein Jahr später September 2021 Wahleneinige Berlinerinnen und Berliner werden zweifellos erneut an die Wahlurnen berufen, um ihre Abgeordneten im Bundestag sowie ihre Abgeordneten im Landtag, im Berliner Senat und in den zwölf Bezirkstagen ein zweites Mal zu wählen.

Dieser bizarre Aufguss beendet monatelange Debatten und Lächerlichkeiten über die Unfähigkeit der Berliner Regierung, Wahlen gemäß den Regeln abzuhalten.

Eine Wahl, bei der nichts funktioniert

Rückblende. Am 26. September 2021 wurden die Deutschen vorgeladen ihren neuen Kanzler zu wählen. Angela Merkel beschloss, nach 16 Jahren an der Macht zurückzutreten, ein Rekord für politische Langlebigkeit. An diesem Tag wählen die Berlinerinnen und Berliner parallel auch die Vertreterinnen und Vertreter ihrer Senats- und Bezirksversammlungen. Sonniges Wetter, entspannte Atmosphäre. Aber im Laufe des Tages wurde es immer chaotischer. Fehler beim Stapeln. In einigen Ämtern fehlen Stimmzettel und Wahlurnen. Andere erhielten falsche Stimmzettel mit den Namen von Kandidaten aus benachbarten Wahlkreisen. Die Schlangen werden länger, die Berliner meckern und sind ungeduldig. Sie mussten mehrere Stunden still stehen, bevor sie endlich in die Wahlkabine kamen.

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In einigen Büros wird entschieden, die Stimmzettel hastig auf ein Blatt Papier zu stanzen oder die ursprünglichen Stimmzettel zu fotokopieren, während auf Nachfüllungen gewartet wird; andere mussten schließen, während sie auf die Lieferung neuer Stimmzettel warteten, die nicht eintrafen. Doch die Zeit drängt und das Ende der Abstimmung rückt näher. Organisatoren bestimmter Ämter entschieden daraufhin von sich aus, denjenigen, die so lange gewartet hatten, auch nach 18 Uhr, also der offiziellen Schließzeit, ihre Stimme zu geben. Am Ende wurden Tausende Stimmzettel für ungültig erklärt. Und Tausende Berliner sind nicht zur Wahl gegangen.

Eine „Schande“ angreifender deutscher Effizienz

Peinlich ! Was für eine Beleidigung! Spott und Kritik hagelte es von allen Seiten. Wie schafft es die Hauptstadt von Europas führender Wirtschaftsmacht, die Wahlverwaltung derart zu brechen? Und was ist mit der legendären deutschen Effizienz? Aber vor allem: Sind die Ergebnisse von Wahlen, die unter solchen Bedingungen abgehalten werden, wirklich gültig? Was auf dem Spiel steht, ist das reibungslose Funktionieren der Demokratie Es werden Stimmen laut, dass diese Wahl wiederholt wird. Die rechtsadministrative Debatte beginnt. Dies wird Monate dauern und soll zu Ende gehen.

Der für den reibungslosen Ablauf der Wahl zuständige Bundestagsausschuss hat gerade seine Empfehlung ausgesprochen: In 431 Wahlkreisen (von insgesamt 2.256) soll die Wahl wiederholt werden. Derselbe Stimmzettel wird für die Wähler verwendet. Der Bundestag muss am 10. oder 11. November entscheiden. Es wird erwartet, dass er diesen Vorschlag unterstützt.

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Wird dieses neue Kapitel wann ein Game-Changer sein? die Regentschaft von Olaf Scholz ein Jahr lang gedient haben, ebenso wie zwei örtliche Versammlungen? 70 % der Wähler haben erfolgreich gewählt. Ihre gültigen Stimmen werden respektiert und das endgültige Ergebnis nach dieser neuen Nachwahl wird nicht in Frage gestellt. Es ist jedoch möglich, dass bestimmte Berliner Abgeordnete ihre Sitze an den Bundestag abgeben müssen und andere Landesabgeordnete wieder aus dem Bundestag ausgeschlossen werden. Dieses große Scheitern Berlins bleibt eine Blamage für Berlin und ein Vertrauenstest für die deutsche Demokratie. Es bleibt abzuwarten, ob die Berliner enttäuscht das Spiel ein zweites Mal spielen und sich bereit erklären, im nächsten Jahr wieder zur Wahl zu gehen.

Senta Esser

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