Drei Menschen sind am Samstag in einem ICE-Zug im süddeutschen Bayern bei einem Messerangriff schwer verletzt worden, bei dem der mutmaßliche Täter festgenommen wurde und das Motiv unbekannt bleibt.
Drei schwer betroffene Opfer werden in einem bayerischen Krankenhaus behandelt. Ihre Tage sind laut Polizei Neumarkt am Oberplatz nicht mehr in Gefahr.
Der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger Mann, wurde festgenommen und „es besteht keine Gefahr mehr“, teilte die Polizei mit, nachdem Gerüchte über die Anwesenheit mehrerer Angreifer aufgekommen waren.
Nähere Angaben zu dem mutmaßlichen Angreifer machten die Ermittler zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Laut einigen deutschen Medien handelt es sich jedoch um einen Syrer, der möglicherweise an einer psychischen Störung leidet. Die Ermittlungen waren zu diesem Zeitpunkt der Staatsanwaltschaft Nürnberg und nicht der für Terrorfälle zuständigen Bundesanwaltschaft anvertraut.
Die Polizei wurde gegen 8:00 GMT über einen Messerangriff auf den ICE-Hochgeschwindigkeitszug zwischen Bayern und Hamburg mit rund 300 Passagieren an Bord alarmiert.
Der Hochgeschwindigkeitszug ICE wurde am Bahnhof Seubersdorf zwischen Nürnberg und Regensburg im Süden des Landes gestoppt. Vor Ort war eine große Polizeieinheit im Einsatz. Züge evakuiert und Bahnstrecken bis auf Weiteres eingestellt.
„Dieser Messerangriff ist entsetzlich“, antwortete Innenminister Horst Seehofer. „Ich möchte allen, insbesondere der Polizei und dem Trainerstab, für ihre mutigen Aktionen danken, die dazu beigetragen haben, Schlimmeres zu verhindern“, fügte er in einer Erklärung auf Twitter hinzu.
„Das Motiv für die Tat ist noch unklar und wird jetzt ermittelt“, versprach er.
Diese Tatsachen finden in einem angespannten Kontext in Deutschland statt, das in den letzten Jahren mit der doppelten Bedrohung durch Terrorismus, Dschihadisten und Rechtsextremisten konfrontiert war.
Die deutschen Behörden sind gegenüber der islamischen Bedrohung besonders vorsichtig, insbesondere seit dem Angriff auf einen Rammbock, der von der Gruppe Islamischer Staat behauptet wurde, bei dem im Dezember 2016 in Berlin 12 Menschen getötet wurden. Dieser dschihadistische Angriff war der tödlichste, der jemals auf deutschem Boden verübt wurde.
Seit 2000 haben deutsche Behörden 23 solcher Angriffe vereitelt, sagte der Innenminister 20 Jahre nach dem 11. September 2001.
„Deutschland und Westeuropa stehen noch immer im Fadenkreuz des radikalen Islam“, warnte er.
Seit 2013 hat sich die Zahl der als gefährlich eingestuften Islamisten in Deutschland nach Angaben des Innenministeriums auf jetzt 615 verfünffacht.
Mehrere Angriffe oder Versuche wurden von Asylbewerbern – einem Tunesier, einem Syrer und einem Afghanen – unternommen, die infolge der Migrationskrise 2015 nach Deutschland gelangten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel öffnete daraufhin rund 900.000 Asylsuchenden die Türen des Landes.
Aber für die Behörden kam keiner der Täter mit ISIS-Befehlen nach Europa, im Gegensatz zu einigen der Attentäter vom 13. November 2015 in Paris. Sie alle scheinen ihre eigenen Handlungen orchestriert zu haben, oft unter dem Einfluss psychischer Störungen.
Am 25. Juni wurden bei einem Messerangriff im süddeutschen Würzburg von einem Somalier mit psychischen Problemen drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt.
Deutschland bleibt ein Ziel der Dschihadistengruppe, insbesondere wegen seiner Beteiligung an der Koalition zur Bekämpfung des IS im Irak und in Syrien, die bis August letzten Jahres in Afghanistan stationiert war.
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