Die obligatorische Krankenversicherung steigt. Beitragsänderungen für 21 Millionen Menschen in Deutschland

Seit Anfang Januar dieses Jahres haben 19 deutsche gesetzliche Krankenkassen ihre Beiträge erhöht. In einigen Fällen kann dies dazu führen, dass mehr als 250 EUR pro Jahr gezahlt werden müssen. Nachfolgend finden Sie eine Liste der Deutschen und die Höhe ihrer Prämienerhöhung.

Rund 21 Millionen Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) müssen ab Anfang dieses Jahres höhere Zusatzbeiträge zahlen. Das Vergleichsportal Check24 führt eine Umfrage durch, die die aktuellen Tarife bewertet. Infolgedessen haben 19 der 97 gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge erhöht – davon sind 9 Gebietskrankenkassen der AOK und 7 Betriebskrankenkassen kleiner als die BKK.

Die Versicherungsunternehmen befürchten ein weiteres Haushaltsdefizit

Bei 67 Krankenversicherern blieben die Prämien unverändert, während die anderen 11 Gesellschaften ihre Zahlen senkten. Allerdings betrifft die Beitragserhöhung mehr als ein Viertel aller gesetzlich Versicherten in Deutschland. Bei den Unternehmen, die sich für eine Beitragserhöhung entscheiden, handelt es sich meist um große Versicherungsunternehmen mit mehreren Mitgliedern, wie etwa die örtlichen AOK-Krankenkassen und einige BKK-Unternehmen.

Grund für die Beitragserhöhung ist die Angst der gesetzlichen Krankenkassen vor dem diesjährigen Defizit von mehreren Milliarden Euro. Bereits im Herbst vergangenen Jahres schätzte eine Expertengruppe den zusätzlichen Finanzbedarf auf 7 Milliarden Euro. Viele Vertreter der GKV sehen eine solche Politik mittlerweile als besondere Verpflichtung an.

– Wenn die Politik nicht aktiv wird, kommt es 2023 zu einem Tsunami der Beitragszahler. Bundesfinanzminister Christian Lindner muss die Frage beantworten, wie es mit der GKV-Finanzierung mit dem Anfang März anstehenden Haushalt weitergeht. Nur so könne ein starker Anstieg der Beitragszahlen in den kommenden Jahren verhindert werden, erklärte der Hauptgeschäftsführer der DAK-Gesundheit Andreas Storm.

Mit welcher Steigerung kann der Versicherte rechnen?

Trotz der von mehreren Krankenkassen eingeführten Erhöhungen blieb der durchschnittliche Zusatzbeitrag konstant bei 1,3 %. Während beispielsweise die AOK Nordwest ihre Beiträge seit dem 1. Februar um 0,4 % erhöhte, verzeichnete die BKK BPW Bergischeachse KG ein Plus von 0,5 %. Im teuersten Fall muss der Versicherte mit einer zusätzlichen Jahresgebühr von 261 Euro rechnen. Der Versicherte, der diese Kosten nicht übernehmen möchte, kann sich alternativ für einen Wechsel des Versicherungsangebots entscheiden.

  • AOK Baden-Württemberg: Bisheriger Zusatzbeitragssatz: 1,10 % | Höhe der zusätzlichen Neuprämie: 1,30 %
  • AOK Bayern: 1,10 % | 1,30 %
  • AOK Brema / Bremerhaven: 1,30 % | 1,60 %
  • Ok Hesya: 1,30 % | 1,50 %
  • AOK Nordost: 1,50 % | 1,70 %
  • AOK Nordwest: 1,30 % | 1,70 %
  • AOK Rheinland/Hamburg: 1,10 % | 1,60 %
  • AOK Rheinland-Pfalz / Saarland: 0,90 % | 1,30 %
  • AOK Saksonia-Anhalt: 0,60 % | 0,80 %
  • Betriebliche Krankenversicherung von PricewaterhouseCoopers: 1,26 % | 1,48 %
  • BKK B. Braun Aesculap: 1,30 % | 1,50 %
  • BKK BPW Bergische Osie KG: 1,10 % | 1,60 %
  • BKK-exklusiv: 0,99 % | 1,29 %
  • Öffentliche BKK: 1,10 % | 1,30 %
  • BKK Rieker.RICOSTA.Weisser: 1,30% | 2,20 %
  • BKK Scheufelen: 0,90 % | 1,10 %
  • BKK Würth: 0,20 % | 0,90 %
  • Handelszähler (hkk): 0,39 % | 0,69 %
  • TUI BKK: 1,25 % | 1,35 %

Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse?

Bei einer Erhöhung der Zusatzprämien kann der Versicherte das Sonderkündigungsrecht bis zum 31. Januar ausüben. Allerdings scheint die Wechselbereitschaft der Krankenkassen bei der Mehrheit der Versicherten gering zu sein. Das Forschungsinstitut Yougov hat Anfang Januar in einer repräsentativen Umfrage unter 2.081 Teilnehmern herausgefunden, dass drei Viertel aller Befragten ihrem Versicherungsunternehmen treu bleiben wollen.

Bei einem Wechsel der Krankenkasse sollten Versicherte nicht nur auf die Beitragshöhe, sondern auch auf die konkreten Leistungen achten. Während einige Leistungserbringer beispielsweise eine spezialisierte osteopathische Betreuung oder teure zahnärztliche Zusatzleistungen anbieten, unterstützen andere Krankenkassen die Familienplanung mit kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder mit Kinderwunsch.

Auch die Zusatzleistungen der deutschen Krankenkassen unterscheiden sich hinsichtlich der Finanzierung von Haushaltshilfen, der Impfung gegen Zeckenenzephalitis und der Erstattung naturheilkundlicher Heilkosten. Daher ist es ratsam, alle Angebote einer bestimmten Versicherungsgesellschaft genau zu prüfen.

Quelle: tagesspiegel.de / Foto: depositphotos.com von ijeab

Eckehard Beitel

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