Als Deutschlands Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck vor einigen Wochen mit dem Spiegel-Redakteur über die Energiekrise sprach, hatte er wohl nicht damit gerechnet, dass ein paar Sätze darüber, wie lange er duscht, am überzeugendsten sein würden. das ganze Gespräch.
„Ich habe mich an die Empfehlungen meines Ministeriums gehalten. Ich habe meine Badezeit deutlich verkürzt“, antwortete der Minister auf die Frage, wie er in seinem Alltag auf die steigenden Energiepreise und die begrenzte Versorgung mit russischem Erdgas reagiere.
Anschließend betonte er, dass er in seinem Leben noch nie länger als fünf Minuten geduscht habe. „Ich habe schnell geduscht“ betonte er Habeck, der die Grünen in der Bundesregierung vertritt.
Mit Worten zu seinem peniblen Umgang mit der Körperpflege ging der Minister zunächst auf leichte Unterhaltung und ironische Witze ein, auch von Kollegen anderer politischer Parteien.
„Ich habe geduscht, bis ich fertig war“, sagte v Umfrage gegenüber der Bild-Zeitung der stellvertretende Bundestagsvorsitzende Wolfgang Kubicki von der FDP.
Der Vorsitzende der oppositionellen Christdemokraten (CDU) erklärte, dass der Warmwasserbereiter in seinem Haus nur mit Sonnenkollektoren funktioniert und er daher keine Heizkosten tragen muss.
Der Ministerpräsident der niedersächsischen Landesregierung, Stephan Weil von der Sozialdemokratie (SPD), versicherte seinerseits, er werde nicht lange zum Duschen brauchen. „Aber ich hatte keine Stoppuhr dabei“, sagte er.
Einige Kommentatoren werfen Minister Habeck vor, mit der Festlegung der Badedauer zu weit gegangen zu sein. So wurde beispielsweise Moderatorin Nina Schinková in ihrer Debatte gezeugt Programm sehr kritisches Thema unter dem Motto: „Duschen ist die neue Freiheit“.
Duschschaum vorm Mund: Seit einer Äußerung von Wirtschaftsminister Robert Habeck ist in Deutschland ein Streit über die Länge und Temperatur des Duschvorgangs entbrannt. Wie Kindisch. #SZPlus https://t.co/KmSAQ23d64
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) 2. Juli 2022
„Weniger baden, weniger fahren, weniger persönliche Freiheit, aber mehr Steuern zahlen. Das ist das Lebensgefühl, das die Grünen für uns geschaffen haben“, schrieb Schinková auf Twitter. Die Zeitung Die Welt hingegen nannte die Forderung nach kürzeren Duschen einen „dreisten Eingriff in die Privatsphäre der Bürger“. Andere Medien dagegen , stehen eher für den Minister.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Habecks Worte ihren Zweck erfüllt haben. Neben dem Murren trägt es auch dazu bei, eine professionellere Diskussion darüber zu entfachen, wie man verantwortungsvoller an das Warmwassermanagement herangehen kann. In einer Zeit, in der Behörden, Medien und Verbraucherverbände über den Umgang mit den hohen Energiepreisen beraten, die Deutschland wie auch der Rest Europas durch den Krieg in der Ukraine erlebt haben, sind Habecks Empfehlungen auf fruchtbarem Boden.
Wenger #Bad, weniger Auto fahren, individuell weniger Freiheit besitzen, aber mehr Steuern zahlen. So funktioniert das Leben, dass sich die Grünen für uns ersinnen.
— NENA SCHINK (@nenacasc) 26. Juni 2022
Laut öffentlich-rechtlichem Fernsehen AR Fast zwei Drittel der Deutschen baden mindestens einmal am Tag, die durchschnittliche Badezeit variiert zwischen acht und elf Minuten. Etwa ein Fünftel der Wärme, die deutsche Haushalte verbrauchen, wird zur Warmwasserbereitung verwendet.
„Wenn ich kürzer dusche, verbrauche ich weniger Energie, zum Beispiel fünf Minuten statt sieben, das sind etwa 30 Prozent weniger Energieverbrauch“, argumentiert Energiesparexperte Reinhard Loch.
Seiner Meinung nach lässt sich viel sparen, wenn man die Temperatur der Dusche um ein paar Grad senkt. „Wir haben bei einer Wassertemperatur von etwa 40 Grad geduscht. Dazu müssen wir das kalte Wasser zunächst von zehn Grad auf 40 Grad, also 30 Grad erhitzen. Wenn ich mich mit 37 Grad begnüge, also drei Grad weniger, spare ich etwa zehn Prozent Energie für Warmwasser“, ergänzt der Experte.
Neue Technologien können auch dazu beitragen, den Warmwasserverbrauch zu senken. Ein Forschungsprojekt von drei Institutionen – dem RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, der Universität Bonn und dem Forschungsunternehmen Center for Advanced Internet Studies – hat ein Experiment mit einem speziellen Duschkopf durchgeführt, der je nach verbrauchter Wassermenge seine Farbe ändert. So kann man leicht erkennen, wie viele Liter geflossen sind. Nach den Ergebnissen einer Feldbefragung ist diese Innovation für Verbraucher erfolgreich. Es stellte sich heraus, dass Energie bis zu 29 Prozent eingespart werden konnte.
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