Deutschlands führender Importeur von russischem VNG-Gas bittet um staatliche Hilfe

Das Unternehmen VNG, einer der größten deutschen Importeure von russischem Erdgas, hat am Freitag staatliche Beihilfen beantragt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen hofft, dass die staatliche Unterstützung es ihm ermöglichen wird, den Handel wieder aufzunehmen und die hohen Verluste zu bewältigen, die mit der Beschaffung von Ersatzgaslieferungen verbunden sind.

„VNG war bis zum Beginn der russischen Aggression ein gesunder Konzern, der zur sicheren Gasversorgung in Deutschland beigetragen hat“, sagte VNG, die mehrheitlich zum deutschen Energieunternehmen EnBW gehört. „Die Auswirkungen des russischen Krieges auf die Energiemärkte bringen VNG in eine zunehmend kritische finanzielle Situation“, fügte er hinzu.

Das Bundeswirtschaftsministerium kündigte an, den Antrag von VNG auf staatliche Beihilfen zu prüfen. Die Bundesregierung hat Maßnahmen ergriffen, um Uniper, Deutschlands größten Importeur von russischem Gas, zu retten. Der Wert der staatlichen Hilfe für Uniper ist bisher auf 19 Milliarden Euro (rund 466 Milliarden CZK) gestiegen, berichtet Reuters.

VNG wurde ebenso wie Uniper vom Rückgang der russischen Gaslieferungen hart getroffen und zwang das Unternehmen, Ersatzlieferungen zu sehr hohen Preisen am Spotmarkt zu kaufen.

In den letzten Jahren hat die Europäische Union begonnen, sich von langfristigen Verträgen für russische Gaslieferungen zu lösen und sie durch kurzfristige Verträge zu ersetzen. Bei langfristigen Verträgen können Kunden in der Regel günstigere Preise erzielen. Brüssel hat seit langem erklärt, dass die Union ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern will.

Die Situation um die russischen Gaslieferungen wurde weiter verkompliziert, als Russland im Februar dieses Jahres einen Angriff auf die Ukraine startete und die Europäische Union als Vergeltung eine Reihe von antirussischen Sanktionen erließ. Russland begründete Lieferkürzungen mit technischen Problemen, die durch Sanktionen verursacht wurden. Aber die Europäische Union sagt, die technischen Probleme seien nur ein Vorwand und Moskau setze Gas als Waffe ein, um seine Interessen durchzusetzen.

Reinhilde Otto

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