Deutschland könnte nicht ohne russisches Gas auskommen, das 55 % des Gasbedarfs des Landes ausmacht, das die Wirtschaft antreibt, Arbeitsplätze sichert, Produktionsgiganten und Familien ernährt. Diese Abhängigkeit wird allmählich auf null sinken, aber nach der jüngsten Prognose von Wirtschaftsminister Robert Habeck mindestens bis Ende 2023, nicht aber bis Mitte 2024 anhalten.
Von der Verlängerung der Sanktionen gegen Gazprom und die Gazprombank wollte die Scholz-Regierung deshalb nichts wissen, weil sie befürchtete, Deutschland würde mehr Schaden zufügen als Russland. Die Spannungen in Berlin bleiben jedoch wegen des russischen Gases ausgesetzt. Und die überraschende Ankündigung am Freitagnachmittag von Gazproms zweideutiger „Einmischung“ seiner 100-prozentigen Beteiligung an der deutschen Gazprom und all ihren Tochtergesellschaften erschütterte die Kanzlerin und die Ampelkoalition.
Eine weitere Krisenfront öffnet sich
Auf eine weitere Krisenfront wird die Bundesregierung gerne verzichten, da sie bereits sehr damit beschäftigt ist, sich in 17 Punkten dem Präsidialerlass entgegenzustellen, dass Wladimir Putin „russlandfeindlichen Ländern“ einseitig ein neues Zahlungsverfahren auferlegen will, aus Euro und Fremdwährung. Dollar zu Rubel, Versorgung mit Gas, Öl und Kohle. Weitere Details zur Umsetzung der Erlasse der Gazprombank werden in Berlin erwartet: Sie sollen dafür sorgen, dass das „Nein“ zu Rubelzahlungen von deutschen Unternehmen eingehalten wird – ohne die Versorgung zu blockieren –, dass Sanktionen gegen die russische Zentralbank nicht umgangen werden, weil die Gazprombank hat bereits ausgeschlossen.
Berlin übernimmt vorübergehend die deutsche Gazprom
Deutschlands Gazprom steht jetzt wieder im Rampenlicht. Obwohl der erste Schritt von der Scholz-Regierung hätte getan werden können. In den letzten Tagen ein Löffel Handelsblatt kündigte das Berliner Projekt an, die beiden deutschen Tochtergesellschaften der russischen Giganten Gazprom und Rosneft, nämlich Gazprom Deutschland und Rosneft Deutschland, zu verstaatlichen.
Die Bundesregierung hat am Montag die vorläufige Übernahme der deutschen Gazprom bekannt gegeben. Treuhandverwalter wird die Bundesnetzagentur sein. „Die Vormundschaft dient dem Schutz und der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Diese Maßnahme ist dringend erforderlich.“ Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erklärte: „Wir erkennen die Verantwortung für die Sicherheit der Gasversorgung an, die diese Aufgabe mit sich bringt. Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass Gazprom Deutschland im Interesse Deutschlands und Europas geführt wird. Wir wollen alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten. Die Aktivitäten der Gazprom Deutschland und ihrer Tochtergesellschaften müssen in diesem Sinne kontrolliert fortgeführt werden». Der Schritt dient auch dazu, die Abhängigkeit von Russland zu lockern.
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