Bisher war dies ein bilaterales Gespräch nach den Wahlen. Nach dem letzten Treffen der Grünen mit den Christdemokraten wurde jedoch klarer – die Umweltpartei verhandelte lieber mit dem SPD-Sieger der SPD über eine Regierung.
Die Grünen gaben ihre Entscheidung am Mittwoch bekannt und forderten die FDP-Liberalen auf, den Vorschlag anzunehmen. Aus ihrer Bevorzugung einer Regierungszusammenarbeit mit den Konservativen macht die FDP bislang keinen Hehl. Öffentliches Recht AR in diesem Zusammenhang schrieb er über das entschlossene Vorgehen der Grünen, die die Lage offenbar vorantreiben wollten, und zugleich über die etwas zurückhaltendere Haltung der FDP.
Beide Seiten teilen klimapolitische und steuerliche Ansätze, doch die neue Bundesregierung wird sich auf die Stimmen der Grünen und der FDP verlassen, da sich die beiden größten Parteien einer Wiederholung der großen Koalition verweigern.
Die ersten dreigliedrigen Koalitionsgespräche sind für Donnerstag geplant. Olaf Scholz, der Vorsitzende der siegreichen SPD, teilte ihm am Mittwoch in Berlin in einer kurzen Stellungnahme mit. Er fügte hinzu, dass er an den Erfolg glaube. Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sprach von seiner Zuversicht.
Auch die unterlegene Schwesterpartei CDU/CSU versuchte, mit Grünen und FDP über die Koalition zu sprechen. Doch der bayerische CSU-Chef Markus Söder erkannte, dass die Konservativen nun am kürzeren Ende des Seils zogen.
Jetzt ist die SPD an der Reihe, gibt Söder zu
Söder, der sich erfolglos um die Kanzlerkandidatur beworben hatte, sagte am Mittwoch, die Realität müsse anerkannt werden und die Beschlüsse von Grünen und FDP bedeute einen Weg in die SPD und die Ablehnung der jamaikanischen CDU/CSU-Koalition. Grüne und FDP: In der deutschen Politik werden Koalitionsvereinbarungen oft nach den Farben der beteiligten Parteien benannt.
CDU/CSU wird laut Söder erst zum Koalitionsspiel zurückkehren, wenn die Bemühungen der rot-gelb-grünen Koalition um Olaf Scholz scheitern. Bis dahin hatte er es den Konservativen verweigert, parallel zu agieren. Dies dementiert auch der Grüne Co-Vorsitzende Robert Habeck, der auch nicht ausschloss, dass seine Partei die Verhandlungen mit der CDU zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen könnte.
Anders als Söder sagte der CDU-Vorsitzende Armin Laschet, der seine Partei zum schlechtesten Ergebnis seit 1949 führte, in einer kurzen Medienmitteilung am Mittwoch, er respektiere SPD, FDP und Grüne, die CDU sei aber zu weiteren Gesprächen bereit.
Laschets Position in der Partei ist nach dem schlechten Wahlergebnis ungewiss, und in der CDU sind seit der Wahl Rücktrittsforderungen laut. So sagte Landwirtschaftsministerin und CDU-Vizepräsidentin Julia Klöckner am Mittwoch, die Gewerkschaften würden nach 16 Jahren mit einer Trennung von der Regierung konfrontiert, die als Chance für eine inhaltliche und personelle Neubewertung genutzt werden sollte.
Die Position seines Parteipartners Peter Altmaier in der FDP und den Grünen Kommentar Auf Twitter hieß es, der Koalitionszug aus Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen habe gerade den Bahnhof verlassen.
Am 26. September fanden in Deutschland Wahlen statt, und die SPD gewann knapp mit 25,7 Prozent der Stimmen, gefolgt von der Gewerkschaft mit 24,1 Prozent der Stimmen. Analysten gehen davon aus, dass die Regierungsbildung Wochen bis Monate dauern wird, sodass die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land bis Weihnachten führen könnte. Merkel zieht sich nach 16 Jahren als Kanzlerin aus der Politik zurück.
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