Der SPD-Kandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, unterlag am Freitag in Dresden. Vier Tatverdächtige im Alter von 17 bis 18 Jahren wurden festgenommen.
Hunderte Demonstranten versammelten sich am Sonntag in Berlin, um rechtsextreme Gewalt anzuprangern und die Demokratie zu unterstützen, nachdem es zu einem Angriff auf den Parteikandidaten von Olaf Scholz bei der Europawahl gekommen war.
Matthias Ecke, der Lieblingskandidat der SPD in Sachsen für die Wahl am 9. Juni, wurde am Freitag in Dresden von vier Personen geschlagen, als er Wahlkampfplakate für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) aufhängte. Verletzt wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.
„Gestern wurden wir überrascht. Wir sind schockiert, wir sind traurig. Wir sind wütend. Noch immer sind wir schockiert über die Nachricht, dass unser Freund Matthias Ecke beim Aufhängen von Plakaten geschlagen wurde„, sagte Lars Klingbeil, Vorsitzender der SPD, am Sonntag vor der Menge.
Das Land steht unter Schock. Viele Politiker schlossen sich spontan den Demonstrationen an und warfen rechten Gruppen vor, den Samen der Gewalt zu säen.
„Aus der Geschichte wissen wir, dass die Nazis mit einer Mehrheit nicht an die Macht gekommen wären. Die Nazis erlangten die Macht, als die Demokratische Partei passiv wurde. Jetzt ist es für alle Mitglieder der Demokratischen Partei an der Zeit, sich zu vereinen und laut und deutlich zu sagen: Wir werden nicht kapitulieren„, rief Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, ins Mikrofon.
Die vier Tatverdächtigen im Alter von 17 bis 18 Jahren wurden von der Polizei identifiziert und festgenommen. Ein 17-jähriger Mann stellte sich am Sonntag der Polizei. Die polizeilichen Ermittlungen führten dann zur Identifizierung und Festnahme zweier weiterer Verdächtiger, deren Wohnungen auf Anordnung des Landgerichts Dresden durchsucht wurden. Ein vierter Verdächtiger sei am Sonntagabend identifiziert und ebenfalls festgenommen worden, sagte Hauptkommissar Kay Anders.
Mit Plakaten gingen am Sonntag auch fast 2.000 Menschen in Dresden auf die Straße, um ihre Unterstützung für die Demokratie zu zeigen.
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