Gepostet am 26. Oktober 2021, 16:06Aktualisiert am 26. Oktober 2021, 16:44
Das Gefühl, in die Schule zurückzukehren, mit Fanfaren und fröhlichen Selfies strahlte am Dienstagmorgen der Bundestag aus. Dreißig Tage nach der Bundestagswahl haben 736 Abgeordnete des neu gewählten 20. Deutschen Bundestages, davon 40 % Neuankömmlinge und 92 unter 35 Jahren, ihre verfassunggebende Versammlung einberufen. Ein institutionelles Treffen, das wahrhaftig den Beginn einer neuen politischen Ära jenseits des Rheins markierte.
Mitglieder der Regierung von Angela Merkel sitzen nicht mehr den Abgeordneten gegenüber, sondern auf einer der überhängenden Tribünen. Der Kanzler und seine Minister werden nun nur noch aktuelle Angelegenheiten regeln, während sie darauf warten, dass eine neue Koalition sie ersetzt. Der Grünen-Abgeordnete Jürgen Trittin, der mit FDP und SPD an den Verhandlungen zur Regierungsbildung teilnimmt, sagte am Montag vor der Auslandspresse, dies solle bis zum 9. Dezember geschehen.
Wolfgang Schäuble übergibt die Fackel
Nach Angaben des gewählten Umweltaktivisten soll der Bundestag an diesem Tag erneut zusammentreten, um den Sozialdemokraten Olaf Scholz zu wählen. Der bisherige Bundestagspräsident und Stütze der CDU, Wolfgang Schäuble, verbrachte derweil mit 79 Jahren mit Freispiel und Schmunzellauf an der Spitze des zweithöchsten Landesamtes in der 53-jährigen Bärbel Bas Sozialdemokrat. Eine symbolische Übertragung zwischen CDU und SPD, erstere verlor am 26. September fast so viele Sitze (49) wie letztere (53).
Mit 79,5% der Stimmen gewählt, wird der Duisburger Vertreter als Spezialist für Gesundheitsfragen das Funktionieren der Debatte in der Lunge der parlamentarischen Demokratie in Deutschland sicherstellen. Wie Wolfgang Schäuble kurz zuvor bestätigt hatte, bevor er der Versammlung für den Respekt bedankte, den sie ihm entgegenbrachte: „Ich werde Präsident aller Abgeordneten sein“, versprach Bärbel Bas.
Stabilität und Reform auf der Agenda
Neutralität ist für die politische Stabilität Deutschlands wichtiger denn je. Die Debatte verspricht heftig zu werden, auch unter den verhandelten dreigliedrigen Koalitionsparteien. Linke Grüne und SPD, verkörpert durch den jungen sozialistischen Ex-Chef Kevin Kühnert, der gerade in den Bundestag eingezogen ist, werden die gewählten Funktionäre der FDP nicht verschrecken.
„Wir führen keinen Krieg miteinander. Hass und Hetze sind keine Meinungen“, erinnert sich Bärbel Bas, die für einen maßvollen Austausch im Sinne aller Bürger plädierte. Wie seine Vorgänger forderte er auch gewählte Amtsträger auf, „jetzt und wirklich“ zurückzutreten, um die Wahlgesetze zu reformieren. Sie hat in diesem Jahr im Bundestag, der bereits Größe XXL erreicht hat, weitere 27 Abgeordnete hinzugewonnen. Auch die Frage nach der Repräsentativität dieser Versammlung wird nicht scheitern.
Nach der Wahl von Bärbel Bas, der dritten Bundestagspräsidentin seit 50 Jahren, der Einzug eines Vizepräsidentengremiums von vier Frauen aus den Reihen der SPD, der Grünen, der radikalen Linken und der CDU gegen einen einzigen Mann Die FDP verschleierte die Vertretung von Frauen im Bundestag. Es hat nur 34 % der Abgeordneten.
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