Dass Lidl Kartoffelschalen an tschechische Kunden verkauft? Das ist schwachsinn

Dem Post waren zwei Fotos der Kartoffelschalenverpackung mit der Aufschrift „Herkunftsland: Deutschland“ mit einem Tippfehler beigefügt, auf dem „Deutschland“ statt „Deutschland“ stand.


Hör auf zu verschwenden. Die Tschechen näherten sich der Truhe mit dem miesen Essen, ihr Interesse war groß

Bis Mittwoch, 11. Januar, wurde dieser Beitrag mehr als 1.100 Mal geteilt, sowohl von einzelnen Facebook-Nutzern als auch in verschiedenen öffentlichen und privaten Gruppen des sozialen Netzwerks (erscheint beispielsweise in der öffentlichen Gruppe „Wir wollen ein uneingeschränktes Volksbegehren zu Referendumsangelegenheiten“ mit mehr als 29,6 Tausend Mitgliedern).

Aber der ganze Beitrag ist unseriös. Lidl verkauft keine Kartoffelschalen an tschechische Kunden. Desinformation nutzt nur ihre aktuelle Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung aus.

Das Etikett ist zur Hälfte geklebt, der untere Teil ist eigentlich Wachs, kommt laut verwendeter Grafik aus Polen.  Es handelt sich also eindeutig um eine Fälschung, wie Lidl-Sprecher Tomáš Myler gegenüber Deník bestätigteDas Etikett ist zur Hälfte geklebt, der untere Teil ist eigentlich Wachs, kommt laut verwendeter Grafik aus Polen. Es handelt sich also eindeutig um eine Fälschung, wie Lidl-Sprecher Tomáš Myler gegenüber Deník bestätigteQuelle: Abgerufen von Jaroslav Krupka von Facebook.com/jana.hruskova.3152

Es ist eine Anti-Abfall-Kampagne

Wie Lidl-Sprecher Tomáš Myler gegenüber Deník sagte, hat die Kette bereits im Herbst 2021 eine Kampagne gestartet „Mit Lidl sparen wir beim Essen“wo er Kisten mit einer großen Auswahl an hochwertigem Obst und Gemüse serviert, die sonst in der Biogasstation landen würden.

Der Punkt ist, dass das betreffende Obst und Gemüse grundsätzlich nicht mangelhaft ist, sondern beispielsweise die Form schief und unschön ist. Kisten mit zwei Kilo der Mischung wurden von den Geschäften für je zwanzig Kronen angeboten und es gab großes Interesse daran. „Auf diese Weise sparen wir jährlich mehr als 3.800 Tonnen Obst und Gemüse ein“, erzählt Myler Deník.


Automobilunternehmen Škoda Auto.  Illustrationsfoto.

Die Polizei bereitet sich auf Entlassungen in Škodovce vor, die Website teilt falsche Informationen

Ihm zufolge hat Lidl kürzlich eine gleichnamige Geld-weniger-Aktion in seinen sozialen Netzwerken gestartet. Es beginnt Ende Oktober und dauert bis Februar. Darin stellt das Unternehmen laut Myler Tipps vor, wie man Reste verwertet, die Verpackung richtig liest oder was sich mit Hilfe eines Eisbereiters besser aufbewahren lässt.

„Außerdem geben wir den Kunden konkrete Beispiele. Zum Beispiel zur Weiterverwendung von Gemüseresten oder Hühnerknochen, außerdem gibt es Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Lebensmitteln“, sagte der Sprecher Deník.


Desinformation erntet dieses Jahr dank des Krieges in der Ukraine eine Ernte.

Auch dieses Jahr gab es viele Lügen im Internet. Desinformation existiert nicht nur in der Ukraine

Ihm zufolge gibt es unter den Anleitungen auch Tipps zur Verwendung von Kartoffelschalen. Es stimmt, er hat angerufen öffentliche Kritikweil die Kette den Menschen rät, die wie Pommes geschnittene Haut zu braten.

Lidl verkauft kein Leder an Kunden

Das Foto, das den Eindruck erweckt, die Kette verkaufe Kartoffelschalen aus Deutschland an tschechische Kunden, ist eine künstlich erfundene Falschmeldung. „Das Etikett ist halb geklebt – der Boden ist eindeutig Wachs – höchstwahrscheinlich Teelichter, da das Gewicht und die Nummer auf der Verpackung rechts neben dem Strichcode (10 x 20 g) aufgedruckt sind und die Brenndauer 6 Stunden beträgt. Und laut Code, es ist polnisch und nicht deutsch“, schrieb die Website Manipulatorzielt darauf ab, Fake News zu entlarven.

Tagebuch gegen Fake News.Tagebuch gegen Fake News.Quelle: TagebuchDass es sich um eine Fälschung handelte, wurde Denik auch von einem Lidl-Sprecher bestätigt. „Aufgrund unserer Tipps zur effizienten Verwendung von Kartoffelschalen sind in sozialen Netzwerken leider falsche Informationen aufgetaucht, dass wir Kartoffelschalen in unserem Shop anbieten. An diesen Behauptungen ist absolut nichts dran und das Posting ist ein Scherz, der nichts mit unserem Unternehmen zu tun hat“, versicherte Myler.

Reinhilde Otto

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