Scholz, von Beruf Rechtsanwalt, lebte in den 1980er Jahren in Hamburg. Als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) reiste er mehrfach in die ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR).
Scholz sagte heute, der Zeitungsbericht habe ihn nicht überrascht. „Natürlich war mir klar, dass ich ausspioniert wurde“, sagte er gegenüber Reportern. „Es ist nicht großartig, aber das war es auch schon“, fügte er hinzu. Er sagte auch, er habe die Stasi-Akten selbst nie gesehen.
Nach Unterlagen der DDR-Geheimpolizei identifizierten seine Agenten Scholz als „einen Profi aus alter politischer Schule mit großem Einfluss“.
Sie befahlen ihren Kollegen, Scholz und seinen Kollegen bei einem Besuch in Ost-Berlin eine Sonderbehandlung zu gewähren, etwa ein „gebührenfreies Visum“ oder eine „höfliche Abfertigung ohne Zollkontrolle“.
Die Einreise wurde ihm auch ohne den erforderlichen Währungsumtausch zu einem für die DDR günstigen Kurs gestattet.
Auch bei seiner Rückkehr nach Hamburg wurde der künftige Bundeskanzler zusammen mit einem Dutzend weiterer SPD-Kollegen überwacht.
Es wurde von mehreren in Westdeutschland tätigen ostdeutschen Agenturen ins Visier genommen, die 1978 und 1987 insgesamt 19 Berichte über Scholz und die Jungen Sozialdemokraten zusammenstellten.
In den 1980er Jahren hatte die Stasi mehr als 1.500 Informanten in Westdeutschland, die Informationen über wichtige politische Persönlichkeiten lieferten.
Einige Informationen über Scholz seien den Unterlagen zufolge auch an den Geheimdienst des sowjetischen KGB weitergegeben worden. Der KGB arbeitet eng mit der Stasi zusammen und hat seinen Hauptsitz in Berlin.
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