Zum Auftakt einer mehrstündigen Orientierungsdebatte im Bundestag am Mittwoch, 26. Januar, sprachen sich die Vizepräsidentinnen von SPD und Grünen, Dagmar Schmidt und Kirsten Kappert-Gonther, für eine Impfpflicht ab 18 Jahren aus. Es sei vertretbar, hohe Impfquoten zu erreichen, sagte Schmidt. Dan Kappert-Gonther erklärt, dass die obligatorische Impfung für ältere Menschen nicht ausreicht.
Die gesundheitspolitische Sprecherin des SPD-Bundestagsklubs, Heike Baehrens, forderte „Entscheidungen angesichts ungewisser Zukunft“. Trotz all dieser Unsicherheiten, so betont er, „besteht Gewissheit, dass Impfungen schützen“.
Kritik an der Regierung
Die CDU und CSU der Christdemokraten kritisierten die Regierungskoalition und warf ihr vor, einen eigenen Gesetzentwurf nicht vorgelegt zu haben, „eine Flucht aus der Verantwortung“, sagte Günter Krings (CDU). Andrea Lindholz von der CSU Bayern forderte hingegen die Einführung einer Impfliste, um eine bessere Datenbasis zu erhalten. Beide unterstützen die Impfpflicht.
Unterdessen forderte Justizminister Marco Buschmann von der FDP, über leichtere Alternativen als die Impfpflicht ab 18 Jahren nachzudenken. Wenn die ungeimpfte Gruppe der über 50-Jährigen das größte Problem darstellt, sollte seiner Meinung nach ernsthaft über die Einführung einer schrittweisen Impfpflicht nachgedacht werden.
„Autoritärer Anspruch“
Mehrere Fraktionsmitglieder der Linkspartei sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus. Die Europaabgeordnete Kathrin Vogler bezeichnet diese Verpflichtung als „ultimative Quote“.
Auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sprach sich gegen eine Impfpflicht aus und warnte davor, dass der Staat oder die Mehrheit Entscheidungen für die Minderheit trifft, was Sinn macht.
Der Vorsitzende des AfD-Bundestagsklubs, Tino Chrupalla, warf der Regierung eine „autoritäre Verfolgung“ vor. AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel wiederum nannte die Einführung der Impfpflicht „einen autoritären Akt, der gegen die Grundlagen der demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnung wütet“.
Der Bundestag hat am Mittwoch erstmals über eine mögliche Ausweitung der Impfpflicht debattiert. Diese Verpflichtung gilt im Gesundheits- und Pflegebereich ab Mitte März.
Im Bundestag gibt es Vorschläge, alle Erwachsenen über 18 oder nur ältere Menschen zu erfassen. Es gibt auch eine Gruppe von Gesetzgebern, die eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ablehnen. Eine Entscheidung fällt Ende März.
(EPD/Flasche)
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