Deutschlands Rentensystem in seiner jetzigen Form wird auf Dauer nicht effizient funktionieren können, warnen Ökonomen und Sozialfondsexperten. Ökonomin Monika Schnitzer schlägt zwei Modelle vor, die helfen können, dieses Problem zu lösen.
Experten sind zunehmend besorgt über die derzeitige Ausgestaltung des Rentensystems in Deutschland. Angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels und einer alternden Gesellschaft verschärfen sich die finanziellen Probleme immer schneller, zumindest wenn das aktuelle Modell beibehalten wird. Daher wird lauter, dass das schwedische Modell in Deutschland eingeführt werden könnte.
Derzeit arbeiten in Deutschland drei Personen für einen Rentner
Das Thema Ruhestand ist so heiß, dass es am 13. Januar in der beliebten Talkshow von Markus Lanz zur Sprache kam. Meinungen zu diesem Thema wurden unter anderem von Professor Dr. Monika Schnitzer von der Ludwig-Maximilians-Universität München, eine von vier Wirtschaftsvertretern, die derzeit die Bundesregierung beraten.
Derzeit arbeiten drei Personen für einen Rentner. In 15 Jahren werden es zwei Personen für einen Rentner sein. Dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, ist klar, erklärt Schnitzer.
Rund 100 Milliarden Euro werden derzeit aus dem Bundeshaushalt an Pensionskassen überwiesen. Es gibt jedoch immer mehr Zweifel und Fragen, wie die Probleme dieser Generation gelöst werden können. Dabei werden vor allem zwei Interventionsvorschläge des Bundes genannt.
Für dieses Problem gibt es laut Schnitzer sogar drei mögliche Lösungen. Dies sind das Renteneintrittsalter, die Höhe der Altersrenten und die Höhe der gezahlten Beiträge. „Diese drei Schrauben müssen fest angezogen werden, damit das Rentensystem tragfähig ist und gleichzeitig den deutschen Haushalt nicht beschädigt“, so der Experte. Experten glauben auch, dass ein geplanter Kapitaldeckungsprozess aus verfügbaren Quellen insgesamt helfen wird.
Zwei vorgeschlagene Lösungsmodelle
Schnitzer schlug eine alternative Methode vor, die weitere Erhöhungen der Rentensätze verhindern könnte.
Das wäre das österreichische Modell, bei dem man sich im Alter zu einer angemessenen Rente zurückzieht. Im Moment haben wir 48 %, aber damals sind die Renten nicht wie jetzt mit den Löhnen der gesamten Bevölkerung gestiegen, sondern wir haben sie nur mit der Inflation erhöht. Es geht nicht um Rentensenkungen, sondern um weniger beeindruckende Erhöhungen – sagte er.
Die zweite von Schnitzer vorgeschlagene Lösung betrifft die Einwanderung. Da die Zahl der beitragszahlenden Rentner zu hoch ist, braucht Deutschland mehr Menschen, die Geld an Rentenkassen spenden. Ökonomen geben eine Referenzzahl von 400.000 Einwanderern pro Jahr an. In einer solchen Situation müssen jedoch insgesamt 1,5 Millionen Menschen auswandern, da jedes Jahr fast eine Million Bürger in andere Länder auswandern.
Der Einwanderungsansatz wurde sowohl von Politikern als auch von Markus Lanz kritisiert, der sagt, der Prozess bedeute immer Integration. – Ich habe noch nie gehört, dass jemand in der Regierung erklärt hat, dass wir jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen „neue“ Einwanderer brauchen. Ich frage mich auch, woher diese Leute kommen“, sagte er.
Abkommen mit Indonesien über das Pflegepersonal
Ab September 2021 wurden bestimmte Schritte unternommen, um einen Zustrom von mehr Einwanderern nach Deutschland zu gewährleisten. Die Bundesarbeitsagentur unterzeichnete daraufhin den ersten Praktikumsvertrag mit Indonesien, um qualifizierte Krankenschwestern aus diesem Land zu rekrutieren. Die Vereinbarung wurde mit dem Rat zum Schutz der indonesischen Arbeitsmigranten unterzeichnet und ist die Grundlage, um „dem wachsenden Bedarf an Fachkräften im deutschen Pflegebereich gerecht zu werden“.
Auch die Bundesagentur für Arbeit hat angekündigt, sich weiter um ähnliche Vereinbarungen mit anderen Ländern zu bemühen. Obwohl geplant ist, Mitarbeiter für unterschiedliche Berufsbilder einzustellen, liegt der Schwerpunkt auf dem Gesundheitssektor.
Quelle: merkur.de, Eigenarbeit / Foto: depositphotos.com, Autor: bilanol.i.ua
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