10 Gründe, die Bundestagswahl zu sehen

Angela Merkel ist freiwillig in der Politik gelandet. Er ist immer noch Deutschlands beliebtester Politiker, aber bei der Wahl am Sonntag kandidiert er nicht mehr. In Deutschland, dem größten Land der Europäischen Union, kommt eine neue Ära und alles wird sich ändern. Die Favoriten auf die neue Kanzlerin sind SPD-Chef Olaf Scholz und sein CDU/CSU-Konkurrent Armin Laschet. Wir bieten zehn Gründe, sich für die Bundestagswahl zu interessieren.

1. Die Tschechen haben ihren wichtigsten Verbündeten verloren

Die tschechisch-deutschen Beziehungen werden ohne Probleme fortgesetzt, aber sie werden Angela Merkel verlieren. Jeder, der tschechische Politik versteht, ist sich einig, dass kein deutscher Politiker so viel Verständnis für die Tschechen hat wie er. „Er hat große Gefühle für Mittel- und Osteuropa und insbesondere für die Tschechen.“ er sagte Hospodářské noviny Prime Andrej Schwein (JA), der ansonsten eine deutlich andere Sicht auf Migration oder den Kampf gegen den Klimawandel hat als die scheidende Kanzlerin.

2. Zum ersten Mal gut

Seit dem Zweiten Weltkrieg ist es in der deutschen Geschichte noch nie vorgekommen, dass der jetzige Kanzler nicht kandidiert. Es ist ganz klar, dass in Deutsch nach der Wahl wird jemand ganz Neues regieren. Und zum ersten Mal kann für die Regierungsbildung die Zustimmung von mindestens drei politischen Parteien erforderlich sein. Die SPD führt die Umfrage mit 25 Prozent an, die zweite CDU/CSU mit drei Prozentpunkten Rückstand. Die Grünen werden mit einem Plus von rund 17 Prozent Dritter.

3. Deutschland verliert die Geduld mit Mitteleuropa

Merkel an den Premierminister von Ungarn Victor Orban und der polnische Herrscher Jaroslaw Kaczynski ist seit langem vorsichtig. Sie tolerieren ihre Beschränkungen gegenüber unabhängigen Gerichten oder den Medien effektiv, weil sie keine Streitigkeiten mit diesen Ländern provozieren wollen. Aber immer mehr Länder verlieren die Geduld mit Polen und Ungarn, allen voran die Niederlande, Schweden und zum Beispiel Finnland, das reichste Mitglied der EU, dessen Steuern von den ärmeren Polen und Ungarn in zweistelliger Milliardenhöhe über die Europäische Budget. Merkels Nachfolger werden wohl deutlich geduldiger sein, vor allem, wenn sie Teil der neuen Grünen-Regierung sind. Der Interessenkonflikt des tschechischen Ministerpräsidenten Babi im Zusammenhang mit dem Abzug von europäischen Geldern in Deutschland zumindest jetzt ist noch lange kein so wichtiges Thema.

4. Merkels Nachfolger

Wahlfavoriten sind die Sozialdemokratie (SPD) und Wahlchef Olaf Scholz. In der aktuellen Regierung von Angela Merkel bekleidet sie das Amt der Finanzministerin und präsentiert sich im Wahlkampf bewusst als ihre Erbin und Nachfolgerin. „Er wird regieren wie Merkel, er wird Politik machen wie Merkel, er wird reden wie Merkel. Wenn Scholz eine Frau wäre, würde sie wahrscheinlich einen Merkel-Hosenanzug tragen“, schrieb der Journalist Robin Alexander in einem Buch über das heutige Deutschland. Scholz wusste, dass Deutschland einige Veränderungen wollte, aber sicher nicht radikal. Deshalb wird ihnen als Volkskanzlerin Erfolg geboten. Aber er meinte es besonders, wenn es um seine ruhige und konsensorientierte Art zu regieren ging. Ansonsten will er das Land noch etwas weiter nach links rücken, etwa den Mindestlohn anheben und staatliche Investitionen etwa in die Infrastruktur erhöhen.

5. Ein grüner Tsunami kommt auf halbem Weg

Im Frühjahr führten die Grünen kurzzeitig die Umfragen an und es sah so aus, als könnten sie gewinnen. Das ist jetzt praktisch unmöglich. Wenn jedoch nichts Außergewöhnliches passierte, würden sie mit ziemlicher Sicherheit Teil der nächsten Regierungskoalition sein. Deutschland wird seine Bemühungen um eine rasche Reduzierung der Treibhausgasemissionen sicherlich fortsetzen. Und das nicht nur, weil die Grünen es wollen, sondern auch CDU/CSU und SPD haben Priorität, wobei vor allem der ehemalige Block etwas zurückhaltender ist. Allerdings ist Deutschlands Politik im Vergleich zu Tschechien schon jetzt sehr grün – alle großen Parteien wollen, dass das Land bis 2045 Klimaneutralität erreicht, also die Emissionen auf nahezu Null reduziert. Die Tschechen haben kein solches Ziel.

6. Die neue deutsche Regierung und tschechische Unternehmen

In Deutschland wird es keine radikale Wende geben. Wenn die Regierungspolitik linksgerichteter wäre, würde Deutschland mehr Geld in die Wirtschaft fließen, was die Nachfrage stützen würde – so könnten die Verträge für tschechische Unternehmen steigen. Aber es wird keine Radikale und Olaf Scholz, wahrscheinlicher künftiger Kanzler, wie CDU/CSU geben, zu einer ausgeglichenen Wirtschaft zurückzukehren. Der Unterschied kann nur in der Geschwindigkeit liegen, mit der es auftritt.

7. Der ganz links wartet auf ein Angebot

Eine Variante der Nachwahlregelungen in Deutschland ist die Bildung einer postkommunistischen SPD-, Grünen- und Linkspartei-Regierung. Hatte zum Beispiel einen Rückzug aus der NATO und war nie Teil der deutschen Regierung auf zentraler Ebene. Der Ausstieg Deutschlands aus dem Nordatlantischen Bündnis sei jedoch in erster Linie ein langfristiges Ziel und keine Bedingung für die Bildung einer Koalition, erklärte er nun. Aber es würde zum Beispiel sicherlich zu viel höheren Staatsausgaben führen. Scholz schloss eine Koalition mit der Linken nicht aus, sondern regierte lieber mit den Grünen und der liberalen FDP.

8. Ganz rechts ist wieder am Rand

Betrachtet man einige tschechische Medien, könnte man meinen, dass Deutschland Angela Merkel absetzt und die Macht von der rechtspopulistischen Alternative zu Deutschland (AfD) übernommen wird. Die Realität ist, dass die AfD wahrscheinlich mehr als ein Zehntel der Stimmen bekommen wird. Alle Umfragen deuten darauf hin, dass er schlechter dastehen wird als bei der letzten Wahl 2017 und keine Chance hat, dass irgendjemand mit ihm eine Koalition bilden möchte.

9. Angela Merkels Zukunft

Der Kanzler sagte, er wolle nach seinem Ausscheiden aus der Politik unter anderem viel lesen. Aber es war gut möglich, dass er noch Monate warten musste. Die Bildung einer neuen Regierung wird voraussichtlich lange dauern – so scheitert beispielsweise die von Scholz bevorzugte Koalition mit den Grünen und der FDP, weil die Liberalen die Steuern für die Reichsten senken wollen, was im Gegensatz zu Grünen und SPD steht sind am Planen. Und bis zum Amtsantritt der neuen Koalition bleibt Merkel Regierungschefin. Wenn über Weihnachten Nachwahlverhandlungen stattfinden, wird sie die dienstälteste Kanzlerin in der Geschichte des demokratischen Deutschlands und überholt Helmut Kohl.

10. Deutschland als Supermacht

Die Bundesrepublik ist zwar eindeutig die stärkste Volkswirtschaft der Europäischen Union, aber aufgrund ihrer Vergangenheit zögert sie traditionell, so viel in die internationale Politik zu führen oder in die Armee zu investieren, wie die NATO-Mitgliedstaaten versprechen, das sind mindestens zwei Prozent des BIP . Welche Regierung auch immer nach der Wahl kommt, es wird sich wahrscheinlich nichts ändern. Zwar spricht Deutschland schon seit längerem davon, dass die EU-Staaten mehr Verantwortung für ihre eigene Verteidigung übernehmen sollten, denn Europa hat für Amerika nicht mehr oberste Priorität. Aber bisher haben sie sich nicht entschieden, von Worten zu Taten überzugehen. SPD und Grüne, geschweige denn die Linke etwa sind nicht bereit, die vereinbarten zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben.

Video: Merkel kann die Krise lösen, aber nicht verhindern, sagt Jonas

In Deutschland gelte er als ganz anders als in Tschechien, als pragmatischer Politiker, manchem sogar skrupellos und zu flexibel, sagt ein tschechischer Fernsehkorrespondent. | Video: Michael Rozsypal

Adelmar Fabian

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