Dies ist eine der frappierenden Daten des französischen Attraktivitätsbarometers, das das Unternehmen EY Anfang Mai veröffentlicht hat: Mit 183 abgeschlossenen Projekten im Jahr 2023 ist Deutschland der zweitgrößte ausländische Investor in Frankreich, knapp hinter den USA (215 Projekte) und übertrifft Belgien bei weitem (83 Projekte). Daniel Hager, Aufsichtsratsvorsitzender des gleichnamigen Familienkonzerns, gehört zu den deutschen Führungskräften, die an das Potenzial Frankreichs glauben.
Der aus dem Saarland stammende Hager ist Spezialist für Elektrogeräte. Dabei handelt es sich um ein typisches deutsches Mittelstandsunternehmen, ein Netzwerk mittelständischer und oft familiengeführter Exportunternehmen. Der Konzern, der im Jahr 2023 mit 13.000 Mitarbeitern in zehn Ländern einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erreicht, will in den kommenden Jahren mehrere zehn Millionen Euro in seine beiden Produktionsstandorte in Frankreich investieren. Die genauen Zahlen werden am Montag, 13. Mai, beim Gipfel „Choose France“ bekannt gegeben.
„Unser Standort Obernai im Bas-Rhin ist der größte der Gruppeunterstrich Herr Hager. Hierin liegt die Fähigkeit zum Lichtbogenschneiden, die bei unseren Produkten wichtig ist. Da die Nachfrage steigt, planen wir neben anderen Unternehmensstandorten in Europa auch die Entwicklung eines weiteren Niederlassungsstandorts in Bischwiller. »
Hager wurde 1955 gegründet und ist seit 1959 im Elsass präsent, als das Saarland wirtschaftlich an Frankreich angebunden war. Mittlerweile sind vier von zehn Haushalten in Frankreich mit Sicherungskästen ausgestattet. Daniel Hager, der Französisch spricht, kennt das Land gut. Er betonte, dass die in den letzten Jahren erfolgte Aufnahme von Industrieunternehmen ein günstiger Faktor für Investitionen sei: „Wir fühlen uns im politischen Diskurs mehr respektiert. Es gibt Dynamik. Wir glauben, dass Reindustrialisierung eine reale Sache ist. »
Er sieht dies auf lokaler Ebene: „Im Elsass leistet die Wirtschaftsförderungsagentur viel für die Entwicklung der Geschäftswelt, indem sie mit Menschen, die in der Industriestruktur sehr gut vernetzt sind, administrative Hürden so weit wie möglich beseitigt. Die Genehmigung erfolgt oft viel schneller als in Deutschland. » Hinzu kommt der Steuerfaktor: Eine Reduzierung der Unternehmenssteuern von bis zu 25 % wird von Managern als wichtiger Attraktivitätsfaktor angesehen.
Subventionen für Elektroautos streichen
Der Aufstieg der Nationalversammlung in den Meinungsumfragen bereitet dem Saar-Chef kaum Sorgen. Er war etwas besorgt über die Situation in Deutschland. „Über politische Instabilität in Berlin reden wir selten. Sie haben eine dreigliedrige Regierung, die nicht weiß, wohin sie will, sich nicht auf die durchzuführenden Reformen einigen kann oder unberechenbare Entscheidungen trifft. Das ist sehr schlecht für Investitionen.“Herr Hager fuhr fort und nannte als Beispiel die Subventionen für Elektroautos, die im Dezember 2023 plötzlich gestrichen wurden, als die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen stieg.
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