Verbrennen von Dokumenten, Treffen mit Putin. Deutschland erfährt, wie weit der Kreml gekommen ist

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Der russische Einmarsch in die Ukraine hat Pläne zum Betrieb eines zweiten Zweigs der Gaspipeline Nord Stream vereitelt, die Russlands Versorgung mit Energierohstoffen nach Deutschland gestärkt hätte. Zu den großen Unterstützern des Projekts gehört Manuela Schwesigová, Regierungschefin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, dessen Gebiet durch eine Gasleitung zum deutschen Festland erschlossen wurde.

Veröffentlichte Informationen zeugen von den Versuchen des Ministerpräsidenten, US-Sanktionen zu entgehen, erwecken den Verdacht, seine Spuren zu verwischen, und offenbaren seine Freundlichkeit gegenüber einem Vertreter des russischen Unternehmens Gazprom und einem Freund von Präsident Wladimir Putin in einer Person.

Die größte Kritik an Schwesig, der Mitglied der Sozialdemokratie (SPD) ist und in Koalition mit der Linkspartei Linke die Landesregierung leitet, bezieht sich auf die bewusste Schaffung einer Stiftung „Klima“. gesendet Gazprom über seine Tochtergesellschaft Nord Stream 2 AG fast zweihundert Millionen Euro – fast 170 Millionen für kommerzielle Aktivitäten und 20 Millionen für gemeinnützige Zwecke.

Ein Teil des Geldes wird für die Fertigstellung der Gaspipeline verwendet. Der finanzielle Umweg über die Stiftung soll regionalen Kabinetten ermöglichen, die von den USA angestrebten Sanktionen für das Projekt im Jahr 2021 zu umgehen.

Der Untersuchungsausschuss des Mecklenburgischen Landtages hat sich seit letztem Jahr dieser Frage umfassend angenommen. Infolgedessen gelangte eine Reihe von Dokumenten in die Hände der örtlichen Opposition, die dazu beitrug, einige Informationen aufzudecken, die die Situation der Familie Schwesig verkomplizierten.

Es wird darauf hingewiesen, dass ein Mitarbeiter des Finanzamtes der Stadt Ribnitz-Damgarten im Frühjahr 2022 wichtige steuerliche Unterlagen der Stiftung verbrannt hat. Gleichzeitig musste die Finanzkontrolle prüfen, ob die Stiftung Zuwendungen zahlen musste Steuer von fast zehn Millionen Euro. Die Steuer soll 20 Millionen Euro betreffen, die für gemeinnützige Stiftungsprojekte vorgesehen sind.

Nach Angaben des Vorsitzenden der Stiftung, Erwin Sellering, der vor Schwesig die mecklenburgische Regierung leitete und auch SPD-Mitglied war, hätten keine Steuern gezahlt werden dürfen, weil die ermittelten 20 Millionen „speziell für Klimaprojekte in Bereichen von öffentlichem Interesse“ seien „. Das Finanzamt ist jedoch anderer Meinung, wonach das Geld auch für die wirtschaftliche Tätigkeit der Stiftung verwendet werden kann.

Die Vernichtung der Unterlagen wurde von der Staatsanwaltschaft untersucht, das Verfahren mit den Finanzbeamten jedoch eingestellt.

Über die Steuerschuld der Stiftung und die Vernichtung von Unterlagen erschütterte jedoch Schwesigs abwegige Behauptung, er habe bis vor kurzem nichts von der Verbrennung der Steuererklärungen der Stiftung gewusst und aus dem Internet davon erfahren, die deutschen Medien.

Seit Ende April 2022 ist auch sein enger Regierungsuntergebener und Kollege der SPD, Landesfinanzminister Heiko Geue, über den Vorfall informiert. Der Finanzbeamte, der die Dokumente verbrannte, gestand seinen Vorgesetzten und dann erreichte die Nachricht über die Vernichtung der Dokumente den Minister. Auch die Justizstaatsministerin Jacqueline Bernhardtová wurde von Linke über den Vorfall informiert.

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Manuela Schwesigová war einst die Hoffnung der deutschen Sozialdemokratie (SPD). Von 2013 bis 2017 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Premierminister dieses Landes verteidigen ihre angebliche Unkenntnis dadurch, dass weder der Minister noch der Staatsanwalt von der Geheimhaltung befreit waren und es nicht ihre Verantwortung war, den Regierungschef über den Vorfall zu informieren. Doch die Opposition misstraute solchen mildernden Umständen. Auch weil Schwesigová ursprünglich Finanzen studiert und in der Finanzverwaltung gearbeitet hat, bevor sie in die hohe Politik einstieg.

„Aus Mecklenburg-Vorpommern sind nur Vertuschungen, Tricks und Täuschungen zu hören. Wir werden immer noch Zeuge eines Versteckspiels“, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja am Montag. „Auf jeden Fall geht es um ein ganz klares Verhältnis zu Russland, das jetzt nach und nach offengelegt wird“, fügte er hinzu.

Auch die Familie Schwesig war durch die Informationen über ihn belastet Kontakt mit dem giftigen Mann der ganzen Affäre, Matthias Warnig, Chef der von Russlands Gazprom kontrollierten Nord Stream 2 AG. Der ehemalige Beamte des DDR-Geheimdienstes Stasi und Freund von Präsident Wladimir Putin hat sich Berichten zufolge wiederholt mit den Ministerpräsidenten der norddeutschen Länder getroffen. So haben sie beispielsweise Ende 2020 angeblich der Gründung einer Stiftung und Geldern von Gazprom zugestimmt.

Reinhilde Otto

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