„Unser Fußball ist ruiniert. Die Medien beschimpften die deutsche Mannschaft nach der Niederlage gegen die Tschechen, es wurde mit Rassismus reagiert

Nach nur zwei Spielen stehen die deutschen Fußballer bei der U21-Europameisterschaft, bei der sie als amtierende Meister ankamen, kurz vor dem Aus. Zunächst unentschieden gegen Israel, am Sonntag verloren sie gegen Tschechien mit 1:2. Die Medien in Deutschland kritisierten die Leistung der Mannschaft heftig und analysierten auch den Einfluss der Umstände abseits des Spielfelds.

Deutschland startet am Donnerstag mit einem Duell gegen Israel ins Turnier. In der 3. Minute scheiterte Youssuf Moukoko daran, einen Strafstoß zu verwandeln, vor der Pause musste der deutsche Gegner beim Stand von 1:1 durch eine Rote Karte geschwächt werden.

In der 80. Minute hätte der Favorit entschieden sein können, doch selbst Jessic Ngankam nutzte die große Chance in Form eines Elfmeters nicht. Die beiden schwarzen deutschen Spieler lasen daraufhin mehrere rassistische Nachrichten in den Nachrichten in sozialen Netzwerken.

In den Kommentaren sahen sie eine rassistische Reaktion auf das Affen-Emoticon.

„Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn nicht, wird das passieren“, sagte der achtzehnjährige Moukoko.

„Wir versuchen, der Mannschaft zu helfen. Wenn man solche Nachrichten bekommt, ist das widerlich. Niemand geht zu einem Elfmeter und sagt, er würde ihn nicht geben. Ich habe genug!“ fügte der Dortmunder Star hinzu.

„Es tut mir auch sehr leid für Jessica, die von all dem sehr betroffen ist. Ich versuche, sie aufzumuntern“, fuhr Moukoko fort.

Das Spiel am Sonntag gegen Tschechien verfolgte er laut deutschen Medien aufgrund einer Muskelzerrung nur von der Bank. Ngankam stand in der Startelf, wurde aber nach der ersten Halbzeit beim Stand von 0:1 ausgewechselt.

„Er ist offensichtlich immer noch von dem Rassismus-Skandal betroffen. Er wirkt auf dem Platz wie ein seelenloser Körper“, kommentierte die Bild-Zeitung den Auftritt des Hertha-Stürmers. „Die Frage ist, wie das Spiel ausgefallen wäre, wenn es den Rassismus nicht gegeben hätte“, mutmaßte der Artikel.

Obwohl die Tschechen optisch unter Druck Deutschlands standen, konnten sie dank eines tollen Durchbruchs von Vasil Kušej mit Václav Sejek und einem Glücksschuss von Martin Vitík einen sensationellen Sieg einfahren.

Und während den Tschechen am Mittwoch ein Unentschieden gegen Israel für den Einzug ins Viertelfinale genügen würde, muss Deutschland das bislang souveräne England besiegen und dann auf das Zusammenspiel weiterer Umstände angewiesen sein.

„Es ist gruseliger Fußball, an den wir uns gewöhnen müssen“, sagte Bild.

Auch Mittelfeldspieler Angelo Stiller sprach über sein mangelndes Glück. „Wir haben alles versucht, wir haben alles gegeben. Wenn man die Chance sieht, will der Ball nicht rein“, sagte er dem TV-Sender Sat.1.

„Sie haben sich hinten verbarrikadiert. Das ist nicht der Fußball, den sie dort spielen wollen“, beklagte sich Stiller über das Tschechien-Spiel.

Allerdings widersprach der deutsche Trainer Antonio di Salvo seiner Meinung zum Spiel und erklärte, dass die tschechische Mannschaft gut gespielt habe. „Ich muss klar zugeben, dass er mit wenig viel erreichen kann“, sagte er.

„Der Mannschaft fehlten die Grundlagen, wir konnten keine Ausreden für Verletzungen oder fehlendes Spielglück finden“, schrieb Journalist Thomas Heite vom Kicker in den Kommentaren.

„Es ist nicht gut, wie tief die israelische und tschechische Abwehr steht, aber sie ist effektiv. Sie zeigt den Mangel an Angriffsideen Deutschlands. Mangelnde Konstanz im eigenen Strafraum und im gegnerischen“, schloss er.

Journalisten der Bild-Zeitung scheuten sich nicht, die deutsche U21-Nationalmannschaft mit ihren erwachsenen Kollegen zu vergleichen. Deutschlands „A“ war Ende letzten Jahres bereits in der WM-Gruppe ausgeschieden und befindet sich derzeit in einer Siegesserie von vier Spielen.

In Vorbereitung auf die EM 2024 verlor Deutschland gegen Belgien, Polen und Kolumbien. Sie haben nur gegen die Ukraine unentschieden gespielt. Deshalb wackelte der Trainerstuhl von Hansi Flick.

„Als der Sportdirektor der Erwachsenen-Nationalmannschaft, Rudi Völler, extra für das Spiel gegen Tschechien nach Georgien flog, erlebte er ein schreckliches Déjà-vu. Nach dem letzten Spiel brach in Flickas Mannschaft alles zusammen, und jetzt sieht es genauso schlimm aus.“ wie wir einundzwanzig Jahre alt sind“, sagte Bild.

Astor Kraus

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