Daher sind synthetische Kraftstoffe derzeit fünfmal effizienter als Strom. Laut Francesco Contino ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass diese Technologie in ganz bestimmten Bereichen eingesetzt werden kann.
„Dies kann bei Transportmitteln nützlich sein, bei denen es stark auf Gewicht oder Volumen ankommt. Beispielsweise werden in der Luftfahrt die Batterien so schwer sein, dass das Flugzeug nur die Batterien transportieren kann. Für lange Bootsfahrten, Die benötigten Batterien werden den gesamten Raum einnehmen und wir können nichts anderes als die Batterien bewegen. Daher liegt es in unserem Interesse, in dieser Anwendung andere Energieträger wie etwa synthetische Kraftstoffe zu nutzen.„
Jean-Benoit Schrans von Energia weist auf weitere Vorteile synthetischer Kraftstoffe hin. „Im Gegensatz zu Strom kann er gespeichert oder transportiert werden. Der Strom ist zeitweise vorhanden.„
„Für sehr lange Distanzen, sagen wir 1000 km, werden wir die Elektrotechnik nicht einsetzen könnenprognostiziert Nicolas Paris von D’Ieteren. Ebenso im Fernverkehr (Lkw, Busse, Transporter etc.) oder in stromtechnisch weniger erschlossenen Gebieten. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Sonderanwendung, die Allgemeinheit wird von der Elektrizität profitieren können.“
Und dann gibt es noch einige laufende Untersuchungen im Hinblick auf E-Fuels. „Diese Kraftstoffe sind derzeit nicht sehr effizient, aber werden sie auch langfristig effizient bleiben? Sind unsere Recherchen zu diesem Thema wirklich abgeschlossen? Es ist möglich, dass seine Umsetzung bis 2035 eine höhere Effizienz ermöglicht und dazu beitragen kann, diese Tür offen zu halten.„
Allerdings gilt dieser Grund auch für Elektroautos. Auch hier entwickelt sich die Technologie mit zunehmender Effizienz und Autonomie weiter. Und vor diesem Hintergrund ist es unwahrscheinlich, dass E-Fuels die Effizienzniveaus von Elektrofahrzeugen erreichen können.
Für Pierre Courbe, Mobilitätsmanager beim Umweltverband Canopea, war das politische Handeln Deutschlands in den letzten Wochen zudem nicht nur von dem Wunsch motiviert, die Tür zur Technologie offen zu halten. Es geht auch darum, die industriellen Möglichkeiten Deutschlands zu schützen, die durch die Elektrizität zusammenbrechen könnten. „Europäische Hersteller konzentrieren sich auf schwere und leistungsstarke Fahrzeuge. Beispielsweise liegt der Anteil der SUV-Verkäufe in Europa bei nahezu 50 %, da diese Fahrzeuge die höchsten Gewinnspannen aufweisen. Andererseits produzieren wir in China kleine und leichte Elektrofahrzeuge, die finanziell viel günstiger sind als europäische Elektrofahrzeuge. Daher interessieren sich europäische Verbraucher tendenziell mehr für chinesische als für deutsche Fahrzeuge.
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