Rundschreiben des Rektors: Offener Brief zum aktuellen Bericht der Freien Presse | TUCcurrent

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Liebe Mitglieder und Angehörige der TU Chemnitz,

Die Pressefreiheit wird durch Artikel 5 Absatz 1 Buchstabe 1 des Grundgesetzes verfassungsrechtlich gewährleistet und ist integraler Bestandteil unserer demokratischen und freiheitlichen Grundordnung. Als solches ist es ein sehr wertvolles Gut unseres demokratischen Gemeinwesens, das von der TU Chemnitz sehr geschätzt wird. Darüber hinaus beachtet die Technische Universität Chemnitz den Pressekodex des Deutschen Presserates und die darin niedergelegten journalistischen Grundsätze, einschließlich der journalistischen Sorgfalt.

Leider berichtet die Freie Presse, dass „die Universität Chemnitz in eine tiefe Forschungskrise rutscht“. ab 13. Juli 2023 und „TU Chemnitz verliert externen Gutachter im Hochschulrat“ vom 15. Juli 2023 zusammen mit Kommentaren zu „Ein Verlust für die Universität“, die schlecht dokumentiert und voreingenommen sind und teilweise falsch berichtet werden.

Wie so oft haben die freundlichen Kommentare und Bitten von uns in der Vergangenheit offensichtlich zu keiner Änderung geführt und viele Mitglieder unserer Universität und die Bevölkerung der Stadt haben uns gebeten, die Berichterstattung nicht so weitergehen zu lassen, wir haben uns entschieden, öffentlich Stellung zu beziehen. Gleichzeitig bedauern wir sehr, dass dies notwendig ist.

Zur Meldung „Universität Chemnitz rutscht in tiefe Forschungskrise“ vom 13.07.2023 ist folgendes anzumerken:

In dem oben genannten Bericht diskutiert die Freie Presse die Entwicklungen an der TU Chemnitz sowie die Entscheidungen des Kanzlers, ohne vor der Veröffentlichung des Berichts eine einzige Anfrage an den Rektor zu richten – und das immer wieder. Folgende Punkte bedürfen einer Korrektur bzw. Einordnung:

Erstens scheint es, dass die SFB-Verfolgung beteiligt ist. Nicht erwähnt werden die jüngste Einwerbung des SFB/Transregion mit der Universität Leipzig, die Einwerbung mehrerer DFG-Forschungsgruppen sowie die Erhöhung der Drittmittel auf 88,0 Mio. Euro im Jahr 2022 (was einer Steigerung von 28,3 % gegenüber 2019 entspricht). Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass die Freie Presse zu dem düsteren Ergebnis einer „Krise der Tiefenforschung“ kam. Die Erwähnung dieser Leistung würde dies natürlich unmöglich machen.

Zweite Zum CircEcon-Projekt wird behauptet, dass „die ursprüngliche Ausrichtung der TU Chemnitz verloren gegangen ist“. [ging]denn das Rektorat hatte schon lange keinen Kontakt mehr zu anderen Projektpartnern […] vielleicht passend. » Fakt ist, dass die TU Chemnitz als Institution weder die Verantwortung für dieses Projekt hat noch übernehmen soll – und CircEcon wird von einem Vorstand geleitet, in dem jeder Kooperationspartner gleichberechtigte Mitglieder ernennt, und der Vorstand wird von einem Lenkungsausschuss beraten und kontrolliert, in dem auch jeder Kooperationspartner gleichberechtigte Mitglieder ernennt. Die sonstige Aufgabenteilung im Vorstand obliegt den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst.

Drittens hieß es zum CircEcon-Projekt, dass „der Präsident der TU Chemnitz, Gerd Strohmeier, Zweifel hatte“. Tatsächlich hat der hier zuständige Rektor nicht „gezögert“, sondern zunächst die Machbarkeit, die langfristige Finanzplanung, den Risikoumfang und die konkreten Grundlagen der Zusammenarbeit geklärt, bevor er das Projekt endgültig genehmigt hat. Schließlich handelt es sich bei CircEcon um einen Forschungscampus in der Lausitz, der zunächst mit Strukturmitteln des Bundes finanziert wurde, dann aber ohne entsprechende Zuschüsse auskommen musste.

Viertens wird behauptet, dass sich das technische Profil der TU Chemnitz „in den letzten Jahren offenbar nicht weiterentwickelt hat“. [habe]. Diese Aussage ist für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität ein Schlag ins Gesicht, den wir nicht akzeptieren können. Neben den oben genannten Erfolgen sind derzeit die Gründung einer Niederlassung in der Region mit klarem technischem Profil, die erfolgreiche Unterstützung von mehr als 100 Ausgründungen der TU Chemnitz seit 2017 und herausragende Forschungsergebnisse, wie beispielsweise die Entwicklung der kleinsten Batterie der Welt, zu erwähnen. Auch strukturell ist das technische Profil der TU Chemnitz in den letzten Jahren deutlich gewachsen – etwa durch den Erwerb und die Investition von Millionen von Kernkompetenzen und Exzellenzinitiativen, die Einrichtung zweier zentraler Forschungszentren, die Förderung des Aufbaus eines Wasserstoff-Innovationszentrums im Rahmen des Nationalen Wasserstoffzentrums Chemnitz, die Schaffung neuer technischer Professuren (teils durch Neuzuweisung nichttechnischer Professuren) und den Standort des Leibniz-Preisträgers Heisenberg-Lehrstuhl und ERC Starting Fellowship an der TU Chemnitz der Technologie. La Freeie Presse weiß das oder hätte es wissen können, wenn er vor der Berichterstattung gefragt hätte.

Fünftens wird die Herabstufung der TU Chemnitz im „in der Wissenschaft angesehenen Förderatlas 2021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft“ thematisiert. Bedenken Sie, dass im DFG-Förderatlas 2021 von „2017 bis 2019“ die Rede ist, während wir derzeit von 2023 schreiben. Tatsächlich ist die DFG-Förderung im Jahr 2022 (16,3 Millionen Euro) fast doppelt so hoch wie im Jahr 2019 (8,6 Millionen Euro).

Zu den Meldungen „TU Chemnitz hört nicht auf: Externe Experten verlassen Hochschulrat“ und den Kommentaren „Experten verlassen Hochschulrat Technische Universität Chemnitz: Ein Verlust für die Universität“ vom 15.07.2023 ist folgendes anzumerken:

Im Vorfeld der Veröffentlichung des oben genannten Berichts und der Stellungnahmen richtete die Freie Presse am Freitag, 14. Juli 2023, um 13:24 Uhr eine E-Mail an das Rektorat mit der Frage „Wie beurteilt die Kanzlerin die Ankündigung des Rückzugs externer Mitglieder des Universitätsrates und welche Auswirkungen sieht sie aus Sicht der Kanzlerin auf die zukünftige Entwicklung der Universität?“ Diese wurde innerhalb der gesetzten Frist wie folgt beantwortet: „Die Mitglieder des Rektorats der Technischen Universität Chemnitz haben erst heute Nachmittag und ausschließlich durch eine Pressemitteilung des Universitätsrates von dem Rücktritt eines vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus bestellten Mitglieds des Universitätsrates erfahren.“ Daher muss der Rektor diesem Verfahren noch zustimmen. Da es sich hierbei um einen universitätsinternen Prozess handelt, erfolgt die Abwicklung auch intern durch das Rektorat.“ Allerdings werden in dem Bericht und den Kommentaren die Entwicklungen an der TU Chemnitz und die Entscheidungen der Kanzlerin – über den Untersuchungsgegenstand hinaus – noch einmal thematisiert, ohne dass vor dem Bericht entsprechende Aufforderungen an die Kanzlerin gestellt werden. Auch hier gilt es einige Punkte zu klären bzw. einzuordnen:

Erstens zitiert der Bericht ein Universitätsvorstandsmitglied mit den Worten, dass „wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse nicht mehr gefragt seien“. [sei]„. Fakt ist, dass „Wirtschaftsexpertise“, soweit sie bei seltenen Austauschmöglichkeiten angeboten wird bzw. angeboten wird, vom Rektorat dankbar angenommen wurde bzw. wird.

Zweitens heißt es in dem Bericht, es handele sich um „ein offenes Geheimnis an der TU Chemnitz“. [sei]dass es zwischen Universitätsrat und Rektorat unter der Leitung von Rektor Gerd Strohmeier unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Entwicklung der Universität gibt.“ Tatsache ist, dass die Kanzlerin über die unterschiedlichen inhaltlichen Auffassungen zur künftigen Entwicklung der TU Chemnitz und der internen Entwicklungsplanung der TU Chemnitz gemäß § 86 Abs. 1 nicht informiert war. Gemäß § 91 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 SächsHSFG (neu: § 91 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 Sächs HSG) ist die Zustimmung des Universitätsrates erforderlich, die jedoch im Jahr 2022 erneuert werden muss, wenn vier externe Mitglieder des Universitätsrates im Amt sind.

Drittens behauptet der Bericht ebenso wie seine Kommentare, dass externe Mitglieder des Universitätsvorstands auf „eine klare Strategie zur Stärkung des technischen Profils der Universität“ gedrängt hätten. Tatsächlich wurde eine solche Strategie nie vom Universitätsrat gefordert, sondern, wie oben erwähnt, unabhängig vom Rektor durchgeführt.

Viertens behauptet der Bericht in diesem Zusammenhang, dass der Umbruch so weit gegangen sei, „dass der Universitätsrat den Kanzlerstellen für 2021 und 2022 nur teilweise zugestimmt hat“. Tatsächlich wurde der Posten des Rektors in den letzten zwei Jahren nur teilweise genehmigt, und zwar nicht aufgrund der Unruhen, die mit dem Fehlen einer klaren Strategie zur Stärkung des technischen Profils verbunden waren.

Fünftens bestätigt der Kommentar auch, dass „[b]bei Arbeitsaufträgen […] Ingenieurfakultäten sind tendenziell im Nachteil [wurden]. Fakt ist, dass nur die von der SMWK der TU Chemnitz aus dem Zukunftsvertrag zugewiesenen zusätzlichen Stellen und Arbeitsverhältnisse verteilt wurden, denen klare Aufgaben zugewiesen waren: Ausbildung von Lehrkräften, neu geschaffene Psychologie-Studiengänge mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Psychotherapie und Aufrechterhaltung der Kapazitäten zum Abbau von Überschüssen in der Lehre.

Es ist bedauerlich, dass die Freie Presse – wieder einmal – eine schlechte Recherche und tendenziöse und teilweise falsche Berichterstattung durchführt, da dadurch unserer Universität, unserer Stadt und dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz erheblicher Schaden entstehen kann, beispielsweise im Bereich der Rekrutierung von Studierenden, Wissenschaftlern und Fachkräften.

In diesem Zusammenhang prüfen wir die Einführung zusätzlicher Maßnahmen, die über diese Korrekturen bzw. Einstufungen hinausgehen, um die damit verbundenen Mängel zu vermeiden.

Respektieren

Lehrer. Dr. Gerd Strohmeier

Direktor

Lehrer. Dr. Be Götze

Stellvertretender Kanzler für Übergang und Weiterbildung

Lehrer. Dr. Anja Strobel

Vizepräsident für universitäre Forschung und Entwicklung

Lehrer. DR. Maximilien Eibl

Stellvertretender Kanzler für Bildung und internationale Beziehungen

Land von Thomas

Plt. Vizekanzler

Matthias Fejes
20.07.2023

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Rafael Frei

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