Die Bundesregierung erklärte sich am Mittwoch bereit, den Familien von elf israelischen Athleten, die während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München von palästinensischen Gruppen getötet wurden, eine neue Entschädigung zu zahlen. Der vorgeschlagene Betrag wurde jedoch von denen, für die er bestimmt war, als „Beleidigung“ bezeichnet.
Angehörige der Athleten kritisieren seit langem den Umgang der deutschen Behörden mit dem Anschlag und seinen Folgen, ein Missverständnis, das nun den 50. Jahrestag des Massakers zu überschatten droht.
Man befinde sich in Gesprächen mit Angehörigen, teilte das Bundesinnenministerium mit, die „schwerwiegenden Folgen für die noch lebenden Angehörigen der Opfer immateriell und materiell“ müssten neu bewertet werden. „Ein Angebot zusätzlicher Geständniszahlungen an die Hinterbliebenen der Attentatsopfer“ sei geplant, sagte das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur DPA und fügte hinzu, dass „die Feier zum 50e Gedenken sollte eine Gelegenheit sein, politische Ereignisse klar einzuordnen.“
Am 5. September 1972 stürmten Mitglieder der palästinensischen Gruppe Schwarzer September das Olympische Dorf in München. Sie nahmen die Athleten der israelischen Nationalmannschaft als Geiseln, um die Freilassung von Gefangenen des jüdischen Staates und der Bundesrepublik Deutschland zu erzwingen. Elf Israelis und ein westdeutscher Polizist wurden bei verschiedenen Ereignissen getötet, unter anderem bei einem gescheiterten Rettungsversuch.
Unmittelbar nach dem Anschlag hatte Deutschland den Angehörigen der Opfer nach Angaben des Innenministeriums geschätzte 4,19 Millionen Mark (rund 2,68 Millionen Kanadische Dollar) gezahlt. Im Jahr 2002 erhielten die Hinterbliebenen dann weitere 3 Millionen Euro (fast 4 Millionen CAD), berichtete DPA.
Eine Schadensersatzklage in Höhe von rund 40 Millionen Mark hatte sich auf schweres Fehlverhalten bei Polizeieinsätzen berufen, wurde aber wegen Verjährung abgewiesen.
„Erniedrigend“ und „beleidigend“
In Israel sagte Ilana Romano, die Witwe von Yossef Romano, einem Gewichtheber, der einer der ersten getöteten Israelis war, am Dienstag gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan, dass Deutschlands aktuelles Wiedergutmachungsangebot „erniedrigend“ sei und dass Überlebende es abgelehnt hätten.
Auch Ankie Spitzer, die Witwe des bei dem Angriff ums Leben gekommenen Fechttrainers Andre Spitzer, lehnte das deutsche Angebot ab. „Der Betrag, der uns angeboten wird, ist unverschämt“, sagte Mr.ich Spitzer am Mittwoch in der Pressegruppe RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Wir sind wütend und enttäuscht. »
Unter Berufung auf die Familien der Opfer berichtete die Nachrichtengruppe, dass Deutschland den Familien 10 Millionen Euro (ca. Wie viel Geld geboten wurde, hat die Bundesregierung nicht öffentlich gemacht.
„Wir wollten nie öffentlich über Geld reden“, sagt M.ich Spitzer, „aber jetzt müssen wir es tun.“ Wenn das aktuelle Angebot gelte, würden Angehörige zum 50. Jahrestag der Anschläge Anfang September nicht nach München kommen, fügte er hinzu.
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