„Kinder sterben, weil wir uns nicht um sie kümmern können“. Deutschland kämpft gegen ein Atemwegsvirus

Der Deutsche Intensivverband sagt, die Kinderstationen in deutschen Krankenhäusern seien überlastet. Grund dafür ist die saisonale Zunahme von Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)-Fällen verbunden mit einem Mangel an Kapazität und Personal.

Ein Anstieg von Atemwegsinfektionen bei Babys in Deutschland nimmt mit alarmierender Geschwindigkeit zu. Immer mehr Kinder landen mit akuten Erkrankungen auf der Intensivstation. Das Krankenhaus füllte sich jedoch dramatisch und erreichte einen unerträglichen Zustand. schreiben Deutsche Welle.

„Wir haben heute eine desaströse Situation in einer Kinderklinik“, sagte Florian Hoffmann, Leiter der Kinderklinik München und Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

„Die Lage ist so ernst, dass wir wirklich sagen müssen, dass Kinder sterben, weil wir uns nicht mehr um sie kümmern können“, erklärte er laut der Zeitung. Bewachen Michael Sasse, Leiter der Kinderintensivstation am Universitätsklinikum Hannover.

Ärzte in Deutschland stehen vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Sie mussten entscheiden, welche Kinder in einer begrenzten Anzahl von Betten auf der Intensivstation untergebracht und welche in andere Krankenhäuser geschickt wurden, um ihr Glück zu versuchen. Diese liegen oft mehr als 100 Kilometer auseinander.

Allerdings sind die Betten auf den Kinderintensivstationen bundesweit stark zurückgegangen. Laut DIVI ergab eine kürzlich durchgeführte Umfrage, dass es im Land nur noch 83 verfügbare Krankenhäuser gibt.Von 110 befragten Krankenhäusern hatten insgesamt 43 Einrichtungen in letzter Zeit kein einziges freies Bett. DIVI warnte davor, dass sich die Situation in Zukunft verschlechtern könnte.

Die Situation in Tschechien

Der derzeitige Anstieg der Coronavirus-Fälle könnte Experten zufolge auf den jüngsten Feiertag zurückzuführen sein. Grippe und andere Atemwegserkrankungen traten jedoch unter den Menschen auf. Eine Grippeepidemie könnte vor Weihnachten kommen.

RSV ist ein weit verbreitetes, hoch ansteckendes Virus, das fast jedes Kind im Alter von zwei Jahren infiziert. Auch wenn der Verlauf bei den meisten Patienten mild ist, ist RSV einer der Hauptgründe, warum Kinder unter fünf Jahren im Krankenhaus landen.

Die Lockerung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat laut Experten zur aktuellen Zunahme von Respiratory-Syncytial-Viren beigetragen. Während einer Pandemie geborene Babys haben nicht die Möglichkeit, einen natürlichen Schutz gegen häufige Winterviren aufzubauen, da langfristige Sperren und Einschränkungen ihre Ausbreitung verhindern. Daher betrifft RSV heute hauptsächlich Kinder, deren Immunsystem nicht bereit ist, es zu bekämpfen.

Laut der Umfrage, die laut dem Server von Tagesschau.de den Stand vom 24. November widerspiegeln muss, musste jedes zweite befragte deutsche Krankenhaus in den letzten 24 Stunden mindestens einem Kind die Aufnahme wegen zu geringer Kapazität verweigern. . Laut DIVI verschlimmert sich die Situation von Jahr zu Jahr.

Auch die deutschen Ärzte rechneten nicht mit Verbesserungen in der Zukunft. Auf der anderen Seite. „Sollten sich die Prognosen bestätigen, wird sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen deutlich verschärfen“, sagte Sebastian Brenner, Leiter der Kinderintensivstation des Universitätsklinikums Dresden, dem Sender n-tv.

„Wir haben es zum Beispiel in Frankreich und der Schweiz gesehen. Wenn dies passiert, wird es während der Behandlung Problembereiche geben“, fügte er hinzu.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Donnerstag an, dass die Regierung einige Vorschriften lockern werde, um die Verlegung von Pflegekräften auf Kinderstationen zu erleichtern. Außerdem versprach er, dass die Regierung in den nächsten zwei Jahren weitere 600 Millionen Euro für Kinderkrankenhäuser bereitstellen werde.

Astor Kraus

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