Die Olympischen Spiele waren schon immer ein politisch umstrittenes Ereignis. Obwohl die Olympische Charta besagt, dass die Olympischen Spiele nicht politisch sind, zeigen viele historische Ereignisse, dass die Politik bei den Olympischen Spielen oft eine wichtige Rolle spielt. Das vielleicht auffälligste Beispiel sind die Olympischen Spiele in Berlin im Jahr 1936, die vom Nazi-Regime von Adolf Hitler organisiert wurden.
Trotz internationaler Empörung nutzte Hitler die Olympischen Spiele in Berlin, um die nationalsozialistische Ideologie zu fördern und Deutschland als große Weltmacht darzustellen. Nazi-Symbole wie das Hakenkreuz sind in Olympiastadien und -anlagen allgegenwärtig. Jüdische Athleten wurden aus der deutschen Mannschaft ausgeschlossen und schwarze Zuschauer vom Rest der Gemeinde getrennt.
Auch das NS-Regime nutzte die Olympischen Spiele zur Verbreitung seiner Propaganda. Die Olympischen Spiele werden deutschlandweit im Radio übertragen und von Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgt. Die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien wurden sorgfältig orchestriert, um ausländische Besucher zu beeindrucken und das NS-Regime zu verherrlichen.
Doch trotz der Bemühungen des NS-Regimes, die Olympischen Spiele zur Förderung seiner Ideologie zu nutzen, nutzten viele Athleten die Veranstaltung, um eine Botschaft des Friedens und der Einheit zu übermitteln. Jesse Owens, ein schwarzer amerikanischer Athlet, gewann vier Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Berlin und widersprach damit Nazi-Theorien über die Überlegenheit der arischen Rasse.
Auch Olympia-Boykotts wurden als Mittel eingesetzt, um gegen die Politik und die Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Beispielsweise boykottierten die Vereinigten Staaten 1980 die Olympischen Spiele in Moskau, um gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan zu protestieren, und 1984 boykottierte die Sowjetunion die Olympischen Spiele in Los Angeles als Vergeltung.
Darüber hinaus wurden die Olympischen Spiele auch genutzt, um politische oder soziale Agenden zu fördern. Olympia-Organisatoren nutzen die Veranstaltung oft, um für Anliegen wie Frieden, Toleranz, Gleichheit und Umwelt zu werben.
Obwohl die Olympische Charta den olympischen Apolitismus zum Ausdruck bringt, ist es insgesamt schwer zu leugnen, dass die Politik oft eine Rolle in der olympischen Geschichte gespielt hat.
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