Als sich am Samstag aus Israel die ersten Nachrichten über einen blutigen Anschlag von Terroristen der Hamas-Bewegung verbreiteten, feierte der Berliner Bezirk Neukölln. In einem Gebiet, das für seine große arabische Bevölkerung bekannt ist, versammelten sich Demonstranten, um den „Widerstand des palästinensischen Volkes“ zu würdigen.
Die Samidoun-Organisation, die sich für die Freilassung palästinensischer Gefangener einsetzt, postete am selben Tag in den sozialen Medien Foto Ein junger Mann mit palästinensischer Flagge verteilte auf der Berliner Sonnenallee Süßigkeiten an Passanten, um den „Sieg“ zu feiern.
In den folgenden Tagen fanden in Berlin und anderen Städten antiisraelische Demonstrationen zur Unterstützung Palästinas statt. So versammelten sich am Mittwoch mehrere Hundert Menschen in Neukölln, obwohl die Polizei die Veranstaltung untersagte. Laut Blatt Tagesspiegel Die Stimmung in der Menge steigerte sich und sogar Böller flogen in die Luft, die Polizei nahm schließlich mehr als 130 Menschen fest.
In ganz Deutschland nahmen nach Beginn der massenhaften Terroraktionen der Hamas die Äußerungen von Antisemitismus zu. Zentralrat der Juden in Deutschland am Donnerstag er wies darauf hin zu weit verbreiteten Aufrufen an Anhänger des palästinensischen Widerstands, am Freitag jüdische Einrichtungen anzugreifen. Aus diesem Grund erhöhte die Polizei die Sicherheit an den betreffenden Gebäuden.
Fotos mit Hamas-Anhängern und zunehmende antijüdische Sprechchöre lösten bei vielen Menschen, auch bei deutschen Politikern, wütende Reaktionen aus. Präsident Frank-Walter Steinmeier angegeben, dass die Feier der Angriffe auf Israel ihn erschreckte und abekelte. Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag im Parlament er kündigte andass nicht nur die Aktivitäten und Unterstützung der Hamas, sondern auch der oben genannten Samidoun-Organisation in Deutschland verboten werden.
Deutschland ist keine Ausnahme. Auch in anderen westeuropäischen Ländern fanden Demonstrationen zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands statt, nachdem die Hamas tödliche Angriffe auf Israel begonnen hatte. In Frankreich, wo die Zahl antijüdischer Drohungen und Angriffe zunehme, sagte der Innenminister bestellt Die örtlichen Behörden verboten solche Versammlungen.
Allerdings ist die Situation in der Bundesrepublik spezifisch. Die Haltung der politischen Führer zum dortigen israelisch-palästinensischen Konflikt ist noch immer von der Hinterlassenschaft der Schuld an der Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg geprägt. Die Unzulässigkeit von Antisemitismus gilt als dringlicher als anderswo.
Dennoch unterstützen zahlreiche Deutsche, insbesondere im linken politischen Spektrum, traditionell die Rechte der Palästinenser. Viele Menschen aus der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland und insbesondere aus der arabischen Gemeinschaft betrachten die Palästinenserfrage aus einer ganz anderen Perspektive. Dies geschah nach der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 und 2016 wachsen von Hunderttausenden Migranten, hauptsächlich aus Syrien und dem Irak. Ihre Mitglieder betrachten den jüdischen Staat eher als Feind, viele befürworten sogar gewalttätige Angriffe.
„Leider sympathisiert der Großteil der arabischsprachigen Bevölkerung Neuköllns mit den Terroristen“, er sagt Der Integrationsbeauftragte des Berliner Bezirks, Güner Balciová, für die Wochenzeitung Der Spiegel.
Nach eigener Aussage war der ehemalige Journalist unsicher, ob er diesen Satz in einem Interview sagen sollte oder nicht. „Wer weiß, wie diese Situation eskalieren wird“, sagte er und fügte hinzu, er wolle sich weiterhin ohne Polizeischutz durch das Viertel bewegen. Ihm zufolge wird jede Demonstration der Solidarität mit Israel als Verrat unter den dortigen Muslimen abgestempelt.
Demonstrationen gegen Israel
Demonstrationen zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands fanden nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Städten in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Vereinigten Staaten und anderswo auf der Welt statt, nachdem die Hamas tödliche Angriffe auf Israel begonnen hatte.
Mancherorts versammelten sich Israel-Gegner trotz Polizeiverboten. So zum Beispiel in der Wiener Innenstadt, wo am Mittwochabend zwei Ereignisse gleichzeitig stattfanden – während am Ballhausplatz nahe dem Stephansplatz eine Kundgebung zur Unterstützung Israels stattfand Sie kommen Hunderte Menschen unterstützten Palästina und weigerten sich, sich aufzulösen. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich auch islamische Gruppen an pro-palästinensischen Demonstrationen, wobei nach Zusammenstößen mehrere Personen festgenommen wurden.
In den letzten Tagen wurden Stimmen laut, die den Anstieg antiisraelischer und antijüdischer Äußerungen in Deutschland mit der großzügigen Haltung Deutschlands bei der Aufnahme von Migranten und der Gewährung von Asyl in Verbindung bringen.
„Es ist ein schwerer Fehler, so viele Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Glaubensrichtungen zuzulassen, denn in den Ländern werden Interessengruppen entstehen.“ er sagt für das Fernsehen „Die Welt“ der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger, eine lebende Legende in der Welt der Diplomatie.
Dasselbe sagte auch die Ethnologin Susanne Schröter, die das Zentrum für Globale Islamforschung an der Goethe-Universität Frankfurt leitet. Ihm zufolge habe Deutschland ein „großes Problem“, weil es Hunderttausende Menschen mit antisemitischen Ansichten in ihrem Heimatland eingepflanzt habe.
„Importierter Antisemitismus wird in Deutschland seit langem verharmlost und relativiert. Linke Kreise unterstützen es – direkt an unseren Universitäten – indem sie Israel als ‚Apartheidsstaat‘ bezeichnen und von ‚Siedlerkolonialismus‘ sprechen.“ zitiert Schröter Bildblatt. Der Analyst warnte sogar davor, das Bündnis zwischen Nazis und palästinensischen Islamisten zu wiederholen.
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