Extreme Überschwemmungen haben in Westeuropa fast 130 Menschenleben gefordert

Aktualisieren: 16.07.2021 19:14
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Berlin/Brüssel/Amsterdam – Extreme Überschwemmungen in Westeuropa haben fast 130 Menschenleben gefordert, Tausende werden noch vermisst. Am schlimmsten ist die Situation in Westdeutschland, wo die Zahl der Todesopfer 100 überschritten hat. Mindestens 20 Opfer meldeten Belgien, wo Wasser den Südosten des Landes überflutet hat. Hunderte Menschen mussten heute in den Niederlanden evakuieren, da auch Luxemburg und die Schweiz von gebrochenen Dämmen, Stürmen und überfluteten Flüssen betroffen waren. Es war eine der tragischsten Naturkatastrophen in Europa seit 25 Jahren und die schlimmste Naturkatastrophe in Deutschland seit einem halben Jahrhundert.

Von Flussüberschwemmungen und Sturmkatastrophen in Deutschland waren vor allem die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit 63 bzw. 43 Toten betroffen. Die tragische Bilanz ist jedoch möglicherweise nicht endgültig, viele Menschen vermissen immer noch die Behörden. Auch die Zahl der Verletzten war hoch, allein der Kreis Ahrweiler bei Bonn meldete mehr als 362. In vielen Städten stürzten Gebäude ein, die Erftstadt wurde von massiven Erdrutschen heimgesucht.

Die tschechische Botschaft in Deutschland wurde von Tschechen, die wegen der Überschwemmungen im Westen des Landes in Schwierigkeiten geraten würden, nicht kontaktiert. Am Abend bestätigte der tschechische Botschafter in Deutschland Tomáš Kafka bei der TK die morgendliche Information noch einmal. Ihm zufolge hat die tschechische Botschaft auch keine Fälle von tschechischen Familien registriert, die ihre Verwandten in Westdeutschland nicht wiederfinden konnten.

900 Soldaten setzte die Bundeswehr in den betroffenen Gebieten ein, die Landesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel versprachen den betroffenen Gebieten schnelle Hilfe zur Behebung der enormen Schäden. Experten zufolge könnte der Schaden mehrere Milliarden Euro betragen. Es gibt immer noch mehr als 100.000 Menschen ohne Strom, und die Infrastruktur ist gestört.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wird die Sturmgefahr im Laufe des Wochenendes allmählich nachlassen. Aber auch heute und einen Teil des Samstags wird in einigen Teilen des Landes mit Regen und Gewittern gerechnet. Auch der Regen, der seit einer Woche über Belgien geregnet hatte, hatte nachgelassen. Mehrere belgische Städte achten jedoch noch immer auf den Fluss Máza, dessen Pegel stetig ansteigt und laut der belgischen Innenministerin Annelies Verlinden auf einem kritischen Niveau bleibt.

Belgien hat am 20. Juli einen Tag der Staatstrauer wegen der Katastrophe ausgerufen, die der lokale Premierminister Alexander De Croo als beispiellos bezeichnete. Zudem dürfte nach Angaben des Ministerpräsidenten, der Kommunalpolitiker und des Krisenzentrums die Zahl von 20 Opfern steigen. „Wir warten noch auf die endgültige Bilanz, aber es ist möglich, dass diese Flut die größte Katastrophe ist, die unser Land je erlebt hat“, sagte De Croo.

In Belgien kämpft das Dorf Pepinster bei Lüttich, wo etwa zehn Menschen starben, mit dem Element. Dutzende weitere Menschen werden vermisst. Nach offiziellen Angaben gab es in ganz Belgien 20 Menschen, die nach den Überschwemmungen von den Behörden nicht gemeldet wurden.

Nach Angaben der belgischen Polizei bleiben Dutzende Straßen für den Verkehr gesperrt, ebenso die meisten Bahnstrecken in Wallonien. Mehr als 21.000 Menschen in der Region sind ohne Strom, sagte der Energieversorger Ores. Nach Angaben des Unternehmens gibt es Hunderte von Umspannwerken unter Wasser. Trinkwasserquellen sind an mehreren Stellen verschmutzt.

Hunderte Menschen mussten ihre Häuser entlang der Maas im südniederländischen Meerssen verlassen, wo der Wasserstand einen der Böschungen durchbrochen hatte, den Riss laut lokalen Medien Meter für Meter. Von der Flutwelle werden nach Angaben des Rettungsteams auch die umliegenden Dörfer betroffen sein, insgesamt sind etwa 3.000 Menschen betroffen.

Auch die Niederlande entsandten Truppen zur Bekämpfung der Elemente, die zusammen mit Rettungsdiensten mit Sandsäcken andere Dämme rund um das Labyrinth und andere kleine Flüsse in der Provinz Limburg verstärkten. Der niederländische Premierminister Mark Rutte bezeichnete die Flut als nationale Katastrophe.

Belgien Deutschland Hochwasserwetter, Hochwassersturm

Adelmar Fabian

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