Die Reisepläne von Millionen Touristen – und seit langem geplante Betriebspläne – in ganz Europa wurden am Freitag durch einen IT-Ausfall durcheinander gebracht.
Flugzeuge konnten am Berliner Flughafen stundenlang nicht landen oder starten, in Dänemark kam es zu Störungen bei der Zugreservierung und die deutsche IT-Sicherheitsbehörde sagte voraus, dass „wir nicht mit einer schnellen Lösung dieses Problems rechnen können“.
Länder mit bargeldlosen Volkswirtschaften wie Schweden waren von der Softwarekrise besonders stark betroffen, da große regionale Einzelhändler wie die Kaufhauskette Åhlens nicht in der Lage waren, elektronische Zahlungen abzuwickeln.
Auch die süddeutsche Supermarktkette Tegut hat am Freitag wegen einer Störung ihres Bezahlsystems vorübergehend 300 Filialen geschlossen.
Die Situation an europäischen Flughäfen ist unterschiedlich. In mehreren Städten funktionierten die Check-in-Einrichtungen nicht und an den Flughäfen Berlin Brandenburg und Schiphol in den Niederlanden wurde der Betrieb vorübergehend eingestellt. Flugverspätungen wurden in Prag, Brüssel und von Aena, Managerin von 46 Flughäfen in Spanien, gemeldet.
[ Irish airlines, public transport and NCT hit as Microsoft scrambles to fix global IT outageOpens in new window ]
[ Q&A: What caused the global IT chaos and how long will it take to fix?Opens in new window ]
Wie viele andere Fluggesellschaften meldete auch die schwedische Fluggesellschaft SAS Probleme mit ihrem Reservierungssystem und sagte, dass „wir trotz vollem Betrieb mit Verzögerungen rechnen“.
Die deutsche Fluggesellschaft Eurowings hat alle Inlandsflüge innerhalb Deutschlands sowie alle Flüge von und nach Großbritannien mit Abflug vor 15 Uhr gestrichen. Ein Sprecher sagte, dieser Schritt sei unternommen worden, um die IT-Systemprobleme des Unternehmens zu lindern. Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM meldete zahlreiche Verspätungen und Annullierungen.
Der Flughafen Kopenhagen meldete Probleme beim Check-in und war gezwungen, für alle Passagiere einen manuellen Check-in durchzuführen.
Die Kopenhagener Feuerwehr Hovedstadens Beredskab hat vor Problemen beim automatischen Empfang von Alarmen durch Rauchmelder in Gebäuden gewarnt und die Öffentlichkeit aufgefordert, Brände telefonisch zu melden. Mehrere Medien auf dem Kontinent berichteten über die Computerprobleme, darunter der dänische Verlag Berlinske Media.
In ganz Nordeuropa haben große Transport- und Versicherungsunternehmen ihre Kunden vor diesen Schwierigkeiten gewarnt. Zwei Kliniken in Norddeutschland, in Lübeck und Kiel, sagten aufgrund von IT-Störungen geplante Operationen ab, versicherten jedoch, dass die Patientenversorgung und der Notfalldienst nicht gestört worden seien.
„Wir haben 17 Warnungen von Betreibern kritischer Infrastrukturen und 20 Meldungen von 20 sehr großen Unternehmen mit ähnlichen Einschränkungen erhalten“, sagte Claudia Plattner, Leiterin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.
Mercedes meldete Probleme in seinem Werk in der Nähe von Stuttgart, das am Freitag nicht mit voller Kapazität produzieren konnte. Das Mercedes-Formel-1-Team bestätigte, dass es ein Computerproblem gab, hatte es jedoch am Nachmittag unter Kontrolle. In Bayern sagte BMW, IT-Probleme und Produktionsverzögerungen seien bis Freitagnachmittag behoben worden.
Der Großteil der digitalen Infrastruktur des Kontinents blieb von dem Ausfall unberührt, darunter auch die IT-Systeme von Regierungen, Polizeikräften und Transportunternehmen.
Viele Unternehmen in Europa haben Präventionspläne aktiviert: Eines der größten Bergwerke Schwedens evakuierte am Freitag kurz nach Mittag seine Arbeiter aus Sicherheitsgründen.
Inmitten seltener guter Nachrichten gab der von Verspätungen betroffene deutsche Bahnbetreiber Deutsche Bahn am Freitag bekannt, dass sein IT-System voll funktionsfähig sei.
20.07.2024 08:03:16
1721462059
#Europa #Reisende #Verbraucher #hart #von #Technologie #Misserfolg #Irish #Times getroffen
Verwandt
„Gamer. Organizer. Hingebungsvoller Bier-Ninja. Zertifizierter Social-Media-Experte. Introvertiert. Entdecker.“