Einblick: 61 % der schnelldrehenden Artikel wurden letztes Jahr mit einem Rabatt verkauft

Erneuern: 08.06.2023 12:46 Uhr
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Olomouc – Im vergangenen Jahr wurden 61 Prozent der Lebensmittel und Drogerieartikel in heimischen Geschäften über Discount-Events verkauft. Im Ranking der europäischen Umsätze nach Preisförderung belegt Tschechien mit deutlichem Vorsprung den ersten Platz. Im zweiten Portugal haben Discount-Events einen Anteil am Warenwert von 46 Prozent, in der Slowakei 43 Prozent. „Abschlussball-Shopping ist eine Disziplin, in der wir Weltmeister sind“, sagte Analyst Jakub Špika von NIQ heute auf dem Traditionsladenkongress Samoška in Olomouc.

Der Anteil der Discountverkäufe in inländischen Geschäften wächst jedes Jahr. Im Jahr 2004 waren es nur 25 Prozent, im Jahr 2012 waren es 45 Prozent und im ersten Quartal dieses Jahres stieg er von 61 Prozent im Vorjahr auf 62 Prozent. „Das bedeutet, dass für jeden imaginären Hundert Kronen eines durchschnittlichen Einkaufs 62 Kronen für das rabattierte Produkt verwendet werden. Das ist eine wirklich außergewöhnliche Zahl“, sagte Špika.

Laut Špika hängt die starke Abhängigkeit der Tschechen von Rabattveranstaltungen mit dem relativ geringen Anteil privater Marken zusammen, die Einzelhandelsketten zu niedrigeren Preisen verkaufen als Markenprodukte. In Ländern mit einem höheren Anteil persönlicher Marken seien Preisaktionen laut Špika deutlich weniger beliebt. Der große Zuwachs an Beliebtheit von Rabattveranstaltungen in der Tschechischen Republik hängt auch damit zusammen, dass in inländischen Geschäften häufig Eigenmarken darin vertreten sind, was die Werbespirale weiter ankurbelt und die Abhängigkeit der Kunden von Rabattveranstaltungen vertieft.

Laut NIQ-Daten stiegen die Werbeverkäufe in allen Lebensmittelkategorien. Butter und Margarine kaufen die Tschechen vor allem bei Discount-Veranstaltungen ein, wo der Anteil der Preisaktionen am Warenwert 78 Prozent beträgt. Gefolgt von Spirituosen (76 Prozent), Bier (76 Prozent), Kaffee (75 Prozent) und Softdrinks (70 Prozent). Den geringsten Anteil an Rabatten weisen beispielsweise Eis (61 Prozent) oder Aufstrich (59 Prozent) auf.

In Zeiten hoher Inflation legen tschechische Kunden laut NIQ-Daten zunehmend Eigenmarkenartikel in ihren Einkaufskorb, da sie eine günstigere Alternative zu Markenprodukten darstellen. Im Jahr 2021 hingegen antworteten 37 Befragte positiv auf die Frage, ob sie mehr persönliche Marken kaufen, verglichen mit 49 Prozent im Vorjahr. Diese Kunden haben positive Erfahrungen mit persönlichen Marken gemacht und schätzen, dass diese günstiger sind als Produkte ähnlicher Marken. „Der Anteil persönlicher Marken wächst in den meisten Kategorien. Mehr als die Hälfte der Kunden sucht aktiv nach persönlichen Marken“, sagte Veronika Čapková vom Unternehmen NIQ.

Bei Lebensmitteln beispielsweise machen Eigenmarken etwa ein Viertel der inländischen Ladenregale aus. Allerdings bleibt der Anteil der Eigenmarken in tschechischen Einzelhandelsgeschäften immer noch hinter dem der westeuropäischen Länder zurück. In Deutschland beispielsweise liegt der Anteil der Eigenmarken bei etwa 40 Prozent, doch nur etwa jeder fünfte Euro gibt der Deutsche im Einzelhandel für Artikel aus, die im Aktionsrabatt enthalten sind.

Geld vom Lebensmittelmarkt

Reinhilde Otto

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