Usmanov ist einer der reichsten Russen und gilt als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Polizei sammelt seit Monaten Informationen und die aktuelle Hausdurchsuchung sollte Beweise liefern. 250 Polizisten waren bei der Veranstaltung im Einsatz und nicht nur die Villa des Milliardärs am Ufer des Tegernsees, sondern auch andere Grundstücke werden durchsucht. Insgesamt wurden 24 Objekte durchsucht.

Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wurde Usmanov auf die EU-Sanktionsliste gesetzt. Er befindet sich derzeit im Ausland, Sicherheitskreise gehen davon aus, dass er sich in Usbekistan aufhält. In den letzten Monaten haben Ermittler der Abteilung für schwere und organisierte Kriminalität fast 100 Fälle mutmaßlicher Geldwäsche gesammelt, die angeblich mit Usmanovs Geschäften in Verbindung stehen.

Nach Informationen des Spiegel soll Usmanov zwischen 2014 und 2022 Einkommen- und Schenkungssteuern hinterzogen haben. Die dabei entstandene Summe war gewaltig – 555 Millionen Euro. Behörden halten den Milliardär für einen deutschen Steuerzahler, denn Usmanov soll seit 2014 überwiegend in der Nähe des Tegernsees gelebt haben. Auch im Münchener Nobelviertel Bogenhausen sieht man ihn gelegentlich.

Die Panama Papers besagen, dass der Unternehmer durch den Einsatz komplexer Offshore-Gesellschaften Vermögen und große Kapitalgewinne verschleiern konnte. Usmanov soll Miteigentümer des Unternehmens mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln sein. 2014 übernahm offenbar ein anderer Unternehmer einen Anteil an diesem Unternehmen im Wert von über einer Milliarde Euro. Womöglich muss Usmanov dafür hunderte Millionen Euro Schenkungssteuer an die deutschen Finanzbehörden zahlen. Ob diese Zahlungen getätigt wurden, ist unklar.