Die Aussage der Bayern vom Mittwoch ließ nichts auf die dramatischen Umstände der Trennung schließen. In ihnen ging es um „gelungene Zusammenarbeit“ oder um „die Freundschaft, die weiter bestehen wird“. Das mag zwar stimmen, aber es ist teilweise auch Lametta. Die Beziehungen zwischen Bayern und Katarern müssen nicht so rosig sein.
Die Assoziation mit einem Land, das die Menschenrechte einschränkt, etwa verärgert die Bayern-Fans schon lange. Bei der Generalversammlung 2021 gab es von ihrer Seite viel Kritik an Katar. Es gibt Vorschläge, dass der Verein die Zusammenarbeit sofort beenden soll.
Laut der Süddeutschen Zeitung ist dies einer der Gründe, warum die Katarer verärgert sind. Berichten zufolge erwarteten sie eine starke Reaktion des Clubmanagements, das Gegenteil von dem, was ihre Kritiker wollten.
Bei der Weltmeisterschaft in Katar am Ende des letzten Kalenderjahres wurde die ganze Welt Zeuge des Konflikts zwischen Deutschland und dem Gastgeberland. Begleitet wurde die Meisterschaft von Kontroversen über die Unterstützung der dort unterdrückten sexuellen Minderheiten in Katar. Es ist Deutschland, das in dieser Frage sehr aktiv ist, vielleicht sogar das aktivste von allen. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser schmuggelte sogar ein zu Beginn der Fußballweltmeisterschaft umstrittenes Regenbogenband in eine VIP-Loge und befestigte es dann an seinem Arm.
Die sichtbarste Aktion war, als sich deutsche Fußballer vor dem Spiel gegen Japan den Mund bedeckten, was eine Geste gegen das Verbot der FIFA (Fédération Internationale de Football Association) sein sollte, Regenbogenarmbinden zu tragen. Viele interpretieren es auch als Protest gegen die Zustände im Gastland. Und fünf Spieler kommen vom FC Bayern. Nach der Niederlage gegen Japan und dem anschließenden Scheitern in der Gruppenphase erntete Deutschland viel Spott und Kritik.
All diese Umstände trugen laut Süddeutscher Zeitung dazu bei, dass der katarische Emir sich dazu entschloss, die Zusammenarbeit mit den bayerischen Giganten nicht fortzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob Newcomer die Lücken im Sponsoring-Portfolio schließen können.
Auch die Bayern zeigten in mehreren Bereichen Fortschritte. Beispielsweise soll im Rahmen des Frauenfußballs die Frauenmannschaft nach Katar entsandt werden.
Fans freuen sich über das Ende der Zusammenarbeit mit Qatar Airways. „Unglaubliche Neuigkeiten! Es kam unerwartet, was es umso schöner macht. Vielen Dank an alle, die sich gegen diesen Sponsor eingesetzt haben. Gemeinsam sind wir stärker“, sagte der deutsche Meister Michael Ott, der vielleicht härteste Gegner der Welt. Leidenschaftlich und aktiv aus Vereinsverbindung mit irgendjemandem aus Katar.
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