„Wir befinden uns in einer geopolitischen Krise“, sagte Habeck. „Das Niveau des Welthandels, der stark vom deutschen BIP abhängt, ist gering. „Die Auswirkungen der Inflation sind bereits bekannt und auch die Sparquote (der Bevölkerung) steigt“, sagte der Wirtschaftsminister zu den Problemen der deutschen Wirtschaft.

Der Finanzminister sagte zunächst, die Folgen stünden im Zusammenhang mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor fast zwei Jahren. In diesem Zusammenhang erklärte er, dass die Bundesregierung in einem ersten Schritt die Energieversorgung des Landes sicherstellen und in einem zweiten Schritt die Energiepreise stabilisieren solle. „Das ist auch gelungen, obwohl wir sagen müssen, dass wir noch nicht auf dem Vorkriegsniveau sind“, sagte er.

Habeck sieht in diesem Maßnahmenpaket eine Lösung für die derzeit schwierige Wirtschaftslage Deutschlands. „Wir müssen mehr tun, wir müssen die Reformen beschleunigen und wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der Welt erhalten und ausbauen“, sagte er.

Habeck hatte die Verschlechterung der Aussichten bereits vor einer Woche angekündigt, als er auf einer Messe in Leipzig erklärte, die Wachstumserwartungen seien sehr dürftig. „So kann es nicht weitergehen“, sagte er damals. Auch Finanzminister Christian Lindner äußerte sich zu den sich verschärfenden Entwicklungen und bezeichnete die Situation aus gesellschaftlicher Sicht als unangenehm und gefährlich.

Im Januar senkte das deutsche Wirtschaftsinstitut Ifo seine Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 0,9 Prozent. Dies ist der zweite Einbruch seit letztem September, als die Agentur vorhersagte, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 1,4 Prozent wachsen würde. In zwei Wochen wird das Ifo seine Frühjahrsprognose veröffentlichen, die auch die aktuellen wirtschaftlichen Probleme Deutschlands berücksichtigen wird.

Schlechte Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft bedeuten auch für Tschechien Ärger. Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, ist der größte Handelspartner der Tschechischen Republik. Auch eine Reihe tschechischer Unternehmen sind von der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft abhängig.