Die Deutsche Bank gibt kein Bargeld am Schalter aus. Kunden sind daran gewöhnt, sagen sie

Die Deutsche Bank stellt künftig in den meisten Filialen die Bargeldausgabe am Schalter ein. Laut dem Management von Deutschlands größter Bank ist es zu teuer und die Kunden sind daran gewöhnt. Die Wochenzeitung Der Spiegel schrieb, der Schritt sei auf einer Privatanlegerkonferenz Ende Mai vom Handelschef des inländischen Privatkunden Lars Stoy angekündigt worden, ein Unternehmenssprecher habe dies nun bestätigt.

„Die Hauptaufgabe der Filiale ist der Vertrieb“, sagt Stoy. „Kunden bei Geldanlagen, Hypotheken, teilweise Konsumkrediten und Versicherungen beraten, dann wird die Branche wieder profitabel“, fügte er hinzu.

Demnach plant die Deutsche Bank, Bargeld mittelfristig nur noch in wenigen großen Zentren anzubieten. In den meisten Bankfilialen sind Banknoten nur an Geldautomaten erhältlich.

Die Bank sagte, der Plan sei auch eine Reaktion auf das veränderte Kundenverhalten. Beim Bezahlen und Umgang mit Bargeld „gibt es einen klaren Trend zum bargeldlosen Bezahlen“, so das Unternehmen. Ihm zufolge können Kunden an einem „weiten Netz von Geldautomaten“ Bargeld erhalten und auch beim Einkaufen an vielen Supermärkten oder Tankstellen Geld abheben.

Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband sprach von einem Rückschritt gegenüber den Verbrauchern. „Der Barauszahlungsservice sollte dort bleiben, wo die Filialen sind“, sagte Mohn und fügte hinzu, dass sich die Politik dafür einsetzen müsse.

Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland ist im Laufe der Jahre zurückgegangen. Viele Kreditinstitute kategorisieren ihr Filialnetz stark, weil immer mehr Kunden ihre Geschäfte online abwickeln. Einige Banken erheben sogar eine Gebühr für die Ausgabe von Banknoten am Schalter.

Reinhilde Otto

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